Hitze zwischen den Schenkeln. Caroline Milf

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Hitze zwischen den Schenkeln - Caroline Milf

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Joigny drückte auf eine Taste. Der Psychiater nickte Nicolas noch einmal kurz zu, dann lehnte er sich weit zurück, schloss die Augen und stemmte ein Knie gegen die Vorderkante des Schreibtisches:

      Ich heiße Nicolas Semur, und von meinem fünfzehnten Lebensjahr ab machte mir nichts auf der Welt mehr Spaß, denn damals passierten zwei Dinge, die meine eigene Welt in ihren Grundfesten erschütterten. Meine Mutter lief davon und mein Vater starb.

      Aber ganz so einfach oder abrupt war es nun auch wieder nicht. Ich spreche dies alles nur zu dem einzigen Zweck auf Band, um Dr. Joigny genau zu erzählen, was damals passiert ist, und was mich schließlich dazu gebracht hat, so zu fühlen, wie ich es tue, in Bezug auf meine Mutter und auf die meisten Frauen. Vielleicht sollte ich lieber sagen, in Bezug auf eine ganz bestimmte Sorte von Frauen.

      Aber ich will nicht vorgreifen, sondern der Reihe nach erzählen. Zunächst mochte ich ein ehrliches und naturgetreues Bild davon zeichnen, wie die Dinge in diesem Gefängnis, Bordell und Irrenhaus waren, denn alles das stellte mein damaliges Zuhause dar.

      Meine Mutter heißt Claire. Sie muss eine dieser sexbesessenen Landpomeranzen gewesen sein, mit dem einzigen Bedürfnis, einen Ehemann zu finden. Und das hat sie dann auch geschafft. Einen vierundzwanzigjährigen Fallschirmjäger namens George Semur, der das Pech hatte, ausgerechnet irgendwo in ihrer Nähe stationiert gewesen zu sein.

      Er heiratete Claire, obwohl sie damals erst siebzehn Jahre alt war. Vielleicht war also alles seine Schuld, aber ich habe ihm nie einen Vorwurf daraus gemacht. Er hat Claire geliebt. Ich weiß es. Wenn je ein Mann für eine Frau, die er geliebt hat, gestorben ist, dann war es dieser arme, miserable Hurensohn!

      Jedenfalls hat er sie sofort geschwängert. Die beiden ersten Wochen ihrer sogenannten Hochzeitsreise müssen sie gefickt haben wie Kaninchen. Ich kann mich erinnern, wie Claire ihm mehr als einmal ins Gesicht geschrien hat, ihr erst beigebracht zu haben, den Geschmack eines Männerschwanzes zu lieben. Wieso hätte er eigentlich erwartet, dass sie das Interesse daran verlieren sollte, nur weil...

      Aber ich greife den Dingen schon wieder vor.

      Im Interesse einer genauen Aufzeichnung will ich Ihnen erzählen, dass ich ein Jahr nach ihrer Heirat in diese glückliche Welt hineingeboren wurde. Vielleicht war es noch nicht einmal ein ganzes Jahr. Aber das dürfte wohl unwichtig sein. Jedenfalls war Claire erst achtzehn Jahre alt, als sie mich blutend und schreiend zwischen ihren Beinen zur Welt brachte. Und das so ziemlich der einzige und letzte warme Kontakt, den ich mit ihr hatte. Als ich nämlich alt genug war, um eine wirkliche Mutter zu brauchen, da hatte ich kein Zuhause mehr... es sei denn, Sie wollen einen Krüppel und eine Hure als perfekte Familie bezeichnen.

      Als ich dreizehn Jahre alt war, wurde mein Vater beim Einsturz eines im Bau befindlichen Hauses verletzt. Irgendein Stahlträger schwang vom zweiten Stockwerk nach unten, traf meinen Vater genau zwischen den Hüften und zerquetschte ihm Schwanz, Eier und den halben Unterleib. Er soll zwischen den Beinen ausgesehen haben wie eine zermatschte rohe Leber... und das bedeutete natürlich, dass er nie mehr ficken konnte.

      Das aber war etwas, womit meine Mutter sich nicht abfinden konnte, sie brauchte Sex.

      Sie gab ihm bei jeder nur erdenklichen Gelegenheit mit spitzen, anzüglichen und gehässigen Bemerkungen zu verstehen, dass er in ihren Augen kein richtiger Mann mehr war.

      Und dann brachte sie andere Männer ins Haus, die ihr zu ihrem Spaß verhelfen sollten. Alle möglichen Typen.

      Anfangs ging sie dabei wenigstens noch zurückhaltend zu Werke. Sie ließ meinen Vater nicht wissen, was sich abspielte. Sie brauchte ihn ja nur im Rollstuhl in sein Zimmer zu fahren und die Tür abzuschließen. Wenn sie ihn auf diese Weise sicher aus dem Wege geschafft hatte, konnte sie sich nach Herzenslust von jedem gerade erreichbaren Kerl die Fotze wund ficken lassen. Und es war immer irgendwer gerade erreichbar, und wenn es sich dabei auch nur um den Paketzusteller handelte.

      Ich glaube, ich erfuhr es wohl zuletzt, aber eines Nachmittags wurde ich mit Claires neuem Leben auf sehr konkrete Art und Weise konfrontiert.

      Aus irgendeinem Grunde fielen eines Tages die letzten beiden Unterrichtsstunden in der Schule aus. Ich erinnere mich noch, wie ich rasch nach Hause gelaufen bin und in Vaters Zimmer gesehen habe. Er saß nicht in seinem Rollstuhl, sondern lag auf dem Bett und schlief. Mir fiel der durchdringende Schnapsgeruch auf, und da wusste ich, dass er sich wieder einmal bis zur Bewusstlosigkeit betrunken hatte. Das war in letzter Zeit schon öfters passiert, aber ich wusste nicht, warum.

      Ich ging in mein eigenes Zimmer hinauf und spielte an meiner Playstation. Bei diesem höchst konzentrierten Spiel verhielt ich mich stets mucksmäuschenstill.

      Nachdem ich etwa eine Viertelstunde gebastelt hatte, hörte ich, wie unten eine Tür geöffnet wurde und meine Mutter mit ihrer leicht heiseren Stimme sehr laut lachte.

      Nun, ich dachte mir nichts Weiteres dabei und spielte weiter. Und dann hörte ich die Männerstimme.

      „Ist´s auch wirklich ganz sicher?“, fragte der Mann.

      „Natürlich ist´s sicher. Was könnte dir denn ein Krüppel schon antun, he?“

      Ich erkannte die Stimme meiner Mutter kaum wieder. Sie klang so belegt und heiser. Meine Hand, die die Spielkonsole hielt, erstarrte. Ich hob den Kopf, um zu lauschen.

      „Und wo machen wir´s?“, fragte der Mann.

      „Oben.“

      Es hörte sich beinahe teuflisch an, wie Mutter dieses eine Wort aussprach. Selbst damals hörte es sich für mich schon bestialisch böse an. Es war der letzte Tag, die letzte Stunde meiner kindlichen Unschuld, und ich habe wohl das Recht, mich mit dem gleichen Entsetzen daran zu erinnern, wie einem sterbenden Mann der letzte Atemzug zum Bewusstsein kommt.

      Als ich die beiden die Treppen heraufkommen hörte, saß ich wie erstarrt auf meinem Stuhl. Ich hätte mich jetzt nicht einmal bewegen können, wenn rund um mich herum das Haus abgebrannt wäre. Aus irgendeinem mir selbst unerklärlichen Grunde erwartete ich, dass sie ausgerechnet in mein Zimmer kommen würde, um das zu tun, was sie vorhatten, aber sie gingen an meiner Tür vorbei und betraten das Nebenzimmer.

      Es war das Schlafzimmer, das Mutter seit dem Unfall meines Vaters benutzte. Vater musste unten wohnen, weil es zu schwierig war, ihn über die Treppe nach oben zu bringen.

      In diesem Augenblick war es im ganzen Hause totenstill. Ich hatte keinerlei Mühe, die Stimmen von nebenan zu hören, als die beiden wieder miteinander sprachen. Sie dachten gar nicht daran, zu verheimlichen, was sie taten oder sagten.

      „Zieh dich aus!“, hörte ich meine Mutter sagen.

      Der Mann lachte tief und heiser auf. „Du bist wohl schon verdammt scharf auf meinen Schwanz, was?“, fragte er.

      Dann keuchte der Mann lustvoll auf. Ich konnte mir damals noch nicht vorstellen, was meine Mutter getan hatte, um dem Mann diesen Laut zu entlocken. Aber heute kann ich es mir verdammt gut denken. Sie hatte offensichtlich ihrer Ungeduld etwas Luft gemacht, indem sie nach seinem Schwanz gegriffen hatte.

      „So fick mich doch endlich!“, zischte Mutter.

      Das Wort kannte ich, weil ich es schon von Jungs in der Schule gehört hatte, und ich hatte auch eine vage Vorstellung, was es bedeutete. Aber als ich es nun so vulgär von meiner Mutter ausgesprochen hörte, zuckte ich doch heftig zusammen. Es löste eine Infektion in meinem Gehirn aus, die sich zu mörderischem Hass entwickeln sollte.

      Ich

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