Das Sex-Phantom. Sara Jacob
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Die Lust am Zuschauen war schon immer stärker gewesen, als ich verstanden hatte. Die Distanz zu den Darstellerinnen beflügelte meine Fantasie mehr, als es die Nächte mit Katrin in Wirklichkeit taten. Die Erinnerung an meine italienische Freundin, die sich von hinten ficken ließ, war erregender, als mit Katrin zu schlafen. In Pornos im Internet zu suchen war aufregender als der Sex. Hier also war mein Paradies. Hier konnte ich bleiben.
Doch das war nicht alles, was ich mir vornahm. Ich schritt vorbei an den künstlichen Mösen und riesigen Dildos, an den Doppeldildos und den armlangen Dingern, an den Einläufen und den Tuben mit Gleitgel, an Sexpuppen und Objekten für jeden Fetisch.
Zwei Stunden lang malte ich mir aus, was ich tun konnte, wenn sich die Türen schlossen. Je mehr Zeit verstrich und je mehr Pornos ist ansah, ums so geiler wurde ich.
Es war erst fünf Uhr.
Also nahm ich mir, als der Verkäufer und ich alleine waren, in einem Moment, in dem der Typ nur auf das Buch in seiner Hand sah, einen Dildo aus dem Regal und ließ ihn durch die Luft schweben, stellte ihn hinter einem Regal so auf den Boden, dass der Typ ihn nicht sehen konnte, nahm mir etwas Gleitgel aus einem Regal, und ließ den glitzernden Kleck ebenfalls unauffällig in Bodenhöhe zum Dildo schweben.
Dort schmierte ich mir das Gleitgel auf den After und verteilte den Rest großzügig auf dem Dildo.
Mein Herz raste vor Aufregung.
Leon im Wunderland.
Ich spürte, wie mich das enorme Instrument dehnte. Jetzt eine künstliche Möse, mit Vibrationen, und ganz viel Gleitgel.
Ich wurde vor Lust beinahe ohnmächtig.
Mehr. Ich verlor alle Hemmungen, bohrte mir den Dildo immer tiefer in den Arsch und wichste dazu, während die Reize von hunderten Pornos auf mich einprasselten.
Um zehn nach fünf hatte ich den ersten Orgasmus. Um halb Sechs stellte ich sicher, dass genügend als Lustschnitten deklarierte Schokoriegel vorhanden waren und dass in der Personalküche trinkbares Wasser stand.
Um viertel vor Sechs hörte ich, wie der Mitarbeiter in einem privaten Gespräch ankündigte, pünktlich zu schließen und noch an den See zu fahren.
Um zwei Minuten vor Sechs schloss der Typ die Tür ab und begann mit dem Kassensturz. Um zehn nach Sechs machte er alle Lichter aus und verließ den Laden. Ich hörte, wie sich der Schlüssel drehte.
Dann war ich alleine.
Zwölf Stunden lang.
Hoffentlich bekam ich keinen Tennisarm.
5.
Ich wartete im Stockdunkel noch ein paar Minuten, bevor ich nach dem Lichtschalter tastete. Das Licht flammte auf. Um mich herum Geilheit in Regalen. Leon im Wunderland.
Zwei Stunden lang hatte ich mich inspirieren lassen, jetzt konnte ich es kaum noch erwarten.
Ich holte mir einen Karton mit einer künstlichen Vagina aus dem Schrank und probierte sie mit etwas Gel aus. Nicht schlecht, nach all der Zeit.
Schon immer hatte ich wissen wollen, wie sich der Sex mit einer Puppe anfühlte. Also blies ich eine auf.
Das Erlebnis war etwas hohl.
Bevor ich startete, brauchte ich auch Reize für die Augen. Mir stand der Sinn nach Teenies. Ich wühlte mich durch die DVD-Sammlungen und schob eine in das Vorführgerät. Teenie-Exzesse Teil 133.
Mein Schwanz bekam eine Ladung Gel ab. Er schimmerte in der Luft wie ein Fettfleck auf einer Fensterscheibe. Das erleichterte mir die Penetration des Plastiks.
Vorsichtig fickte ich mich mit der künstlichen Muschi. Es fühlte sich erstaunlich echt an. Sobald die ersten Bilder über den Fernseher flimmerten, penetrierte ich wieder eine künstliche Vagina und setzte den Dildo dort an, wo ich meinen After vermutete.
Es war ein Traum. Jeder Zentimeter fühlte ich so intensiv an und so geil. Diesmal jedoch kannte ich kein Ende.
Und mit einem Auge auf den Monitor und dem anderen auf der künstlichen Möse, in der mein Schwanz unsichtbar arbeite, brachte mich zum Höhepunkt. Und genau rechtzeitig zum Höhepunkt, als ich in die künstliche Möse spritzte, während vor mir auf dem Bildschirm die Cumshots einsetzten, kamen die Männer in die Münder der Teenager.
Erschöpft lag ich auf dem Boden
Nur ich. Me, myself and I. Besser für alle Beteiligten. Dann wurde niemand verletzt.
Nie wieder würde ich in die Versuchung geraten, mein eigenes Schicksal mit einer anderen Person zu verknüpfen. Wenn ich in den Abgrund stieg, durfte mir niemand folgen. Nicht Katrin und auch sonst niemand anders.
Doch was machte ich jetzt mit meiner neugewonnenen Freiheit? Schlich ich mich tatsächlich in das Kanzleramt und sah mir an, wie Gerhard Schröder so lebte? Irgendwie interessierte es mich nicht,
Doch ich war ja nicht nur unsichtbar, ich war frei.
Ich konnte Stars nackt sehen, in den Prominentenabsteigen in Berlin Mitte in die Hotelzimmer gehen und mir die Film- und Musikgrößen nackt ansehen. Aber all das interessierte mich nicht.
Es gab nur eine Person, die ich nackt sehen wollte, ganz nackt.
Sarah war über ein Jahr lang meine Fata Morgana gewesen, von der 12. Klasse bis zum Abitur und noch ein wenig darüber hinaus. Immer vor Augen und doch niemals greifbar.
Sie war der Boxer, der mich mit seinen Schlägen auf Distanz hielt. Gewinnen konnte ich den Kampf nie, doch ich hatte den Kampf nicht abbrechen können, weil ich meinen Gegner liebte.
Sarah. Knapp 180 Zentimeter große Sehnsucht. Begierde. Traum. Langes, schwarzes Haar, die schönsten Brüste und der perfekteste Po. Manchmal hielt ich es für Liebe, wenn ich nächtelang nicht schlafen konnte und dabei nur an sie dachte; wenn ich in der Schule versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken und sie dann mied, wenn es mir gelungen war, weil ich niemals erfolgreich sein konnte.
Vielleicht war es mehr Besessenheit als Liebe. Die Sehnsucht nach Zurückweisung. Erniedrigung. Nach Schlägen ins Gesicht. Am Ende trennten uns die Ringrichter, und ich trug am Kopf eine tiefe Wunde namens Sarah davon, die nie verheilte.
Ich hätte auf der Schule so viele andere Freundinnen haben können. Stattdessen verliebte ich mich unsterblich in eine, die genau wusste, dass ich niemals der richtige für sie sein würde. Sie mochte mich, und ich konnte ihr einen einzigen Kuss während der Abiturfeiern abringen.
»Ach Leon«, sagte sie einmal, »du bist nicht der, den ich mir vorstelle.« Wen sie sich vorstellte, sagte sie nicht. Doch ich wollte nicht, dass sie mich mochte. Ich wollte, dass sie mich liebte. So wie ich sie liebte. Und ich wollte mehr Küsse, wollte Berührungen, wollte sie besitzen, sie ficken.
»Wie willst du mich, damit du mich lieben kannst?«, fragte ich sogar einmal, als ich nächtelang nicht schlafen konnte. Wenn sie mich nicht als den liebte, der ich war, wollte ich so sein, wie sie es sich vorstellte. Doch sie gab mir keine Antwort. Und dann war die Schulzeit um, und wir sahen uns