Das Sex-Phantom. Sara Jacob
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Polizei? Ich war ein Fall für das Irrenhaus.
Es war nicht so sehr der Gedanke an die Frau, der mich erschreckte, sondern die Angst vor dem, was es für mich bedeutete, und das erschreckte mich noch mehr.
Die Türklinke war kalt. Im Flur war es still. Die Wohnungstür knallte hinter mir. Der Kokosläufer auf der Treppe kratzte an meinen Fußsohlen. Was hatte ich nur gemacht?
Ich hätte beinahe eine Frau vergewaltigt, aus lauter Gier. Draußen empfing mich brüllende Hitze.
4.
Rasch entfernte ich mich vom Haus. Ich war doch nicht ganz dicht. Ich hatte die Kontrolle verloren.
Schwanzgesteuert, auf die schlimmste Art und Weise.
Sexuelle Frustration hatte mich zum um ein Haar dazu gebracht, eine Frau zum Sex zu zwingen. Das Schlimmste war, dass mich das Selbstmitleid mehr schmerzte, als irgendein Gedanke an die Verletzungen, die ich der Frau zugefügt hatte. Der Schreck, den ich ihr zugefügt hatte, die Demütigung, die Erniedrigung – nichts davon konnte ich nachfühlen. Ich konnte nur an mich denken und in Selbstmitleid zerfließen.
Über mir raste die S-Bahn und ich lief immer weiter, heulend, voller Scham. Passierte schwitzende Omas, glühende Briefkästen, glänzende Autos, flatternde Sonnenschirme.
Meine Füße klatschten auf das heiße Pflaster.
Immer wieder konnte ich die Fingernägel über die Fliesen kratzen hören, ihre Schreie. Wie eingebrannt in meinem inneren Auge war die rote Strieme, die das Regal mit der Kante in die Haut der Frau gezeichnet hatte.
Mit Gewalt.
Am liebsten hätte ich mich übergeben. Ich lief und fluchte und rannte, ganz instinktiv in eine Richtung, und merkte erst an der nächsten roten Ampel, die mich davor bewahrte, kopflos auf eine vielbefahrene Straße zu rennen, dass ich wieder auf dem Weg in unser altes Viertel war.
Zuhause. Das gab es nicht mehr.
Ich hatte kein Zuhause.
Katrin war ausgezogen, ich würde die Wohnung aufgeben müssen, eine Wohnung, die mir zu groß und zu teuer sein würde, alleine.
Natürlich war ich alleine, niemand konnte sich mit einem Menschen abgeben der nur mit dem Schwanz dachte.
Alleine war ich ohnehin besser dran.
Die Schreie der Frau. Die rote Strieme auf der Haut.
Grübelnd wanderte ich die Straßen entlang, wich Passanten, Scherben und Hundehaufen aus, vermied, von Rechtsabbiegern, die mich nicht sahen, überfahren zu werden, und erreichte ich schließlich, wonach ich gesucht hatte. Es gab in meinem Viertel am Nollendorfplatz, dort, wo ich fast zwei Jahre lang mit Katrin gelebt hatte, zwei Sexshops, von denen ich wusste.
Einer war ein großer Laden mit Cruisingarea, der bis weit nach Mitternacht geöffnet hatte. Der zweite schloss schon um 18:00 Uhr.
In dem einen war ich früher einmal gewesen, hatte mich durch Magazine, DVD-Hüllen und Dildos erregen lassen und mir damals schon gewünscht, einfach mal wieder meiner Lust endlosen Pornokonsum nachzugeben.
Einfach so. Weil es Spaß machte.
Alleine.
Vielleicht war es, was in dieser Situation am besten zu mir passte.
Kurz vor vier Uhr am Nachmittag trat ich über die Schwelle in den schummrigen, etwa 80 Quadratmeter großen Verkaufsraum.
Als ich mit mir alleine war, vor der Webcam und mit meinen Pornos, war die Idee, eine Nacht in einem Sex-Shop zu verbringen, ein geiler, aber unerfüllter, weil unrealistischer Traum gewesen.
Diesmal war alles anders.
Wie selbstverständlich ging ich am grauhaarigen Mann hinter dem Schalter vorbei und spürte sofort die Erregung. Mit kribbelnden Fingerspitzen marschierte ich durch den Sexshop.
Ich hatte Lust darauf, mich zu bestrafen. Auf die geilste Art, die ich mir vorstellen konnte.
Es hielten sich vielleicht drei oder vier Kunden im Laden auf. Sie blätterten durch die Pornos oder schlenderten, als seien sie zufällig und aus Versehen hier herein geraten, zwischen den Sexutensilien herum, nahmen hier etwas in die Hand und warfen dort einen neugierigen Blick.
In mehreren achteckigen Verkaufstruhen lagen stapelweise Pornohefte, in einem anderen Videos, in einem dritten Sexspielzeug, in einem weiteren wieder DVDs und so weiter. An den Wänden hingen Dildos aller Größen. In Regalen standen meterweise Pornobüchern, Magazine, Gleitcremes, noch mehr Dildos, Videos, Verpackungen mit künstlichen Vaginas, aufblasbare Sexpuppen, Analvibratoren.
Mein Schwanz stand schon wieder. Der Gedanke an die versuchte Vergewaltigung war jetzt nur noch schwach.
Ich hatte mich wieder unter Kontrolle, ich wusste jetzt wieder, wie ich meine Triebe beherrschen konnte.
Zuerst ging ich zu den Pornoheften in einer hinteren Ecke des Ladens. Dort stand ein ziemlich hässlicher, dicker Mann mit Schweißflecken unter den Armen und blätterte in einem Heft, das lesbische Teenager beim Sex zeigte.
Ich schlich leise heran und sah dem Mann über die Schulter. Zwei verdammt hübsche, blonde Mädchen fingerten sich gegenseitig ihre Löcher, zauberten auf der nächsten Seite einen Dildo hervor, bohrten ihn sich erst in die rasierten Mösen, dann in die engen Polöcher. Der dicke Mann schnaufte beim Lesen.
Ich schnaufte beim Wichsen. Klatsch, klatsch, klatsch.
Meine Hand schlug sachte auf einen Bauch. Der Mann roch nicht gut. Das Heft wollte ich mir alleine durchsehen. Ich beugte mich vor zu seinem Ohr.
»Ich kann dich sehen«, flüsterte ich leise, so dass nur er es hörte. Rasch zog ich den Kopf zurück. Der Mann zuckte erschrocken zusammen, klappte das Heft zu, sah sich hektisch und nervös um und legte das Magazin schnell zurück ins Regal. Wie erwartet suchte der Dicke das Weite. Sonst stand niemand bei den Pornoheften. Auch der Mann am Tresen sah in eine andere Richtung. Ich schlug das Heft auf. Es war faszinierend zu sehen, wie die Seiten von Geisterhand bewegt aufblätterten.
Bald hatte ich nicht genug von dem einen und holte ein zweites hervor. Dann ein drittes. Und immer mehr. Es gab Hunderte Pornohefte, und alle wollte ich sehen. Es war der Overkill. Überall Pornos. Nackte Ärsche, Titten, Fotzen, rasiert und haarig, dick und schlank, knackig und fest. Lesbischer Sex mit Dildos, mit Fingern und Fäusten. Arschficks und normale Ficks. Zu zweit und zu dritt.
Ich hatte nicht so viele Hände, wie ich brauchte. Feste Titten, spitze Titten, pralle Titten und fast keine Titten. Mädchen, die sich hinknieten und die Pobacken spreizten, sich zwei, drei oder vier Finger in ihr feuchtes Loch schoben, die hübschesten Teenager, die sich gegenseitig leckten und die ganze zierliche Hand in die Mösen stopften, mit Dildos der verschiedensten Größen befriedigten. Andere blonde, brünette, schwarzhaarige Teenager ließen sich von vorne ficken, von der Seite, von hinten. In den Arsch und in die Möse und in beide Löcher gleichzeitig.
Dabei lutschten sie so besessen Schwänze, auch gerne zwei oder drei, und schluckten schließlich ganze Ladungen Sperma.
Ich wichste mich immer wieder kurz vor den Höhepunkt,