Tibor 8: Expedition in die Urzeit. Achim Mehnert

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Tibor 8: Expedition in die Urzeit - Achim  Mehnert Tibor

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Felshügels, ein grauer Schatten, der einen Steinbrocken packte, ausholte und ihn dem Plesiosaurus mit aller Kraft entgegenschleuderte. Dem Treffer an dem grün gepanzerten Kopf folgte gequältes Fauchen. Der Saurier schwankte und kippte hintenüber, richtete sich aber gleich wieder auf.

      »Kerak hat ihn abgelenkt.« Miss Hudson spuckte Wasser aus. »Schneller, Professor, wir haben es fast geschafft.«

      Das rettende Ufer war nur noch wenige Meter entfernt. Der Gorilla tobte und brüllte. Er raffte weitere Steine an sich und deckte den Saurier mit einem Geschosshagel ein. Schließlich hatte das Urzeittier genug. Es ließ von seiner vermeintlichen Beute ab, warf sich herum und zog sich in tieferes Gewässer zurück. Die blonde Frau erreichte das Seeufer und ergriff die Pranke des großen Affen. Der Gorilla zog sie an Land.

      »Danke, Kerak«, japste sie. »Ohne deine Hilfe hätten wir es nicht geschafft.«

      Hinter ihr entstieg Dobbs den aufgewühlten Fluten. Auch ihn zog der Gorilla an Land.

      »Vorsicht, du plumper Affe. Ich habe meine Kamera gerettet, aber du schaffst es noch, sie zu ruinieren«, protestierte der Professor. Weiter kam er nicht.

      Plötzlich begann der Boden zu schwanken und zu dröhnen. Bäume knickten um wie Grashalme, als sich eine donnernde Walze in Bewegung setzte.

      »Ein … ein Erdbeben«, krächzte Dobbs.

      Er und seine Assistentin erhielten einen heftigen Stoß von Kerak. Bevor sie begriffen, was geschah, fanden sie sich unter der Uferböschung im Wasser wieder. Geschickt wich der Gorilla der heranstürmenden Gefahr aus. Statt ebenfalls ins Wasser zu springen, turnte er zwischen den Felsen herum. Aus aufgerissenen Augen verfolgten die Forscher das Schauspiel. Wo sie gerade noch gestanden hatten, trampelten Saurier in wilder Flucht vorbei.

      »Kein Erdbeben.« Dobbs hielt sich an den Wurzeln der Böschung fest. »Etwas hat die Saurier in Panik versetzt.«

      »Ja, das ist der reinste Weltuntergang. Kerak hat uns schon wieder gerettet.« Der jungen Frau war der Schreck in alle Glieder gefahren. »Wo wollen Sie hin, Professor?«

      Kaum dass die unmittelbare Gefahr vorbei war, sprang Dobbs an Land. »Ich muss nachsehen, was die Tiere so erschreckt hat. Vielleicht ein Raubsaurier?«

      »Das ist viel zu gefährlich.«

      Dobbs ließ sich nicht aufhalten. Ohnehin waren die Befürchtungen seiner Assistentin unbegründet. Es hielt sich kein Raubsaurier in der Nähe auf. Die Echsen waren geflohen, weil das Getümmel im Wasser sie erschreckt hatte. Es hatte eine kurze Weile gedauert, bis ihre mickrigen Gehirne das Geschehen verarbeitet hatten, doch dann waren sie umso heftiger in Panik verfallen.

      »Fünf Minuten hat es gedauert«, überlegte der Wissenschaftler laut. »In diesem Punkt stimmen unsere Forschungen also. Das Gehirn der Pflanzenfresser arbeitet so langsam, dass sie erst Minuten später reagieren. Notieren Sie diese Beobachtung in allen Einzelheiten, Miss Hudson.«

      Inzwischen war auch die blonde Frau aus dem Wasser gestiegen. »Gern, aber erst wenn wir wieder oben auf den Felsen in Sicherheit sind.«

      »Na schön.« Dobbs nickte bedächtig. »Aber solche kleinen Nebensächlichkeiten dürfen unseren Forscherdrang nicht dämpfen. Wo ist eigentlich meine Kamera? Sie ist mir aus der Hand geglitten, als Kerak uns ins Wasser geworfen hat. Oh nein, da schwimmt sie! Dieser dumme, stinkende Affe hat die Kamera ruiniert.«

      »Seien Sie nicht ungerecht, Professor. Immerhin hat Kerak uns nicht weniger als das Leben gerettet.« Miss Hudson wandte sich von ihrem Chef ab. »Langsam bemerke ich, dass Sie eine Kamera höher als ein Menschenleben werten.«

      »So war das doch nicht gemeint«, verteidigte sich Dobbs. »Sie haben ja recht. Ohne Kerak hätten die Saurier uns niedergetrampelt. Zum Glück habe ich zwei weitere Kameras dabei. Der Verlust lässt sich also verschmerzen.«

      DREI

      Seit dem Zusammenstoß mit dem Raubsaurier war es zu keinen weiteren Zwischenfällen gekommen. Die Bäume blieben hinter Tibor zurück. Am Waldrand, hinter dem ein Streifen offenen, unebenen Geländes begann, hielt er inne. Bis hierhin waren die Spuren des unbekannten Diebes mühelos zu verfolgen gewesen und sie setzten sich in Richtung des Hügels fort.

      »Am besten wartest du hier, während Pip und ich dem weiteren Verlauf der Spur folgen«, schlug Pop vor. »In offenem Gelände bist du schon von Weitem zu sehen.«

      Der Sohn des Dschungels nickte. Er hatte die gleiche Idee gehabt und auf die kleinen Äffchen war Verlass. Außerdem erregten sie keinen Verdacht, wenn der Unbekannte ihre Annäherung bemerkte.

      »Aber seid vorsichtig«, gab Tibor ihnen mit auf den Weg.

      »Das weißt du doch. Wir sind immer vorsichtig«, behauptete Pip.

      Wenn es nur so wäre. Tibor seufzte, als die Äffchen davoneilten. Unbekümmert tollten sie über den offenen Landstreifen. Sie liefen hin und her, bis Pop eine Entdeckung machte.

      »Da ist der Eingang zu einer Höhle, Pip.«

      »Komm, wir gehen hinein.«

      Jetzt entdeckte Tibor das schwarze Loch im Fels. Auf allen Vieren liefen die Äffchen auf die Öffnung zu. Bevor sie den Höhleneingang erreichten, kam ein Stein aus dem düsteren Loch geflogen und traf Pip am Kopf. Der Kleine schrie schmerzerfüllt auf und stürzte zu Boden. Sofort war Pop bei ihm.

      »Er ist ohnmächtig, Tibor.«

      Der Sohn des Dschungels erhob sich, um zu seinen Freunden zu eilen und ihnen gegen den heimtückischen Steinewerfer beizustehen. In diesem Moment kam ein Junge, kaum älter als zwölf Jahre, aus der Höhle gelaufen. Ein Lendenschurz, der von einem schmalen Gürtel gehalten wurde, fiel bis auf seine Oberschenkel. Bunte Bänder schmückten seine Hand- und Fußgelenke. Mit einer flinken Bewegung packte er Pop am Schwanz. Das ängstliche Quieken des Äffchens kommentierte er mit glockenhellem Lachen.

      »Eine schöne Beute!«, stieß er aus, wobei er auch den bewusstlosen Pip aufhob. »Heute gibt es saftigen Affenbraten.«

      Da hatte der Junge die Rechnung ohne Tibor gemacht. Schon war der Sohn des Dschungels heran. »Du bist also unser Dieb. Lass sofort die Affen los, Bürschchen.«

      Der Junge wirbelte herum. Geistesgegenwärtig ließ er die Äffchen fallen und griff nach der hinter seinem Gürtel steckenden Steinschleuder. Damit also hatte er Pip attackiert. Bevor er einen Stein in die Schleuder legen konnte, war Tibor heran und packte ihn. Der Junge gab sich dem Erwachsenen nicht geschlagen. Er war geschickt und wand sich wie ein Aal. Tatsächlich gelang es ihm, sich Tibors Griff zu entringen. Wieselflink sprang er davon, um sich in der Höhle in Sicherheit zu bringen.

      »Warte! Ich will dir nichts tun. Nun bleib doch stehen, damit wir miteinander reden können«, schickte der Sohn des Dschungels ihm hinterher. Es war sinnlos. Der Junge tauchte im Halbdunkel unter. Tibor lief bis zum Höhleneingang. Vorsichtig ging er weiter. »Hör mich an. Du hast nichts von mir zu befürchten. Ich will nur wissen, wie du hierherkommst.«

      »Er ist weg. Komm wieder raus, Tibor.«

      Die Äffchen waren ihrem Freund gefolgt. Pop sah sich misstrauisch um und Pip rieb sich den Schädel.

      »Mein armer Kopf«, jammerte er.

      »Gott

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