Tibor 8: Expedition in die Urzeit. Achim Mehnert

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Tibor 8: Expedition in die Urzeit - Achim  Mehnert Tibor

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aber ich habe eine dicke Beule am Kopf. Dieser blöde Stein hat mich ganz schön erwischt. Lass uns verschwinden, bevor du auch noch eine Beule abbekommst.«

      Es widerstrebte Tibor, sich aus der Höhle zurückzuziehen. Er wollte wissen, wer der Junge war und woher er kam. Plötzlich richteten sich seine Nackenhärchen auf. Als er die drohende Gefahr erkannte, war es bereits zu spät. Polternd rollten Felsbrocken den Abhang hinunter und ergossen sich in den Höhleneingang.

      »Steinschlag! Schnell, tiefer in die Höhle hinein!«

      Ein Fluchtversuch nach draußen wäre Selbstmord gleichgekommen. Die Brocken wirbelten Sand und Staub auf und verschütteten den Eingang. Keifend sprangen die Äffchen hinter Tibor her, der sich zur Seite warf und dem drohenden Verhängnis um Haaresbreite entging. Verärgert kam er wieder auf die Beine.

      »Seid ihr verletzt?«

      »Zum Glück nicht, aber der Höhleneingang ist völlig verschüttet«, klagte Pop.

      Es sah in der Tat böse aus. »Da kommen wir nicht raus. Nur gut, dass die Felsbrocken nicht herabgestürzt sind, als der Junge und ich noch draußen waren. Sie hätten uns erschlagen und euch vielleicht auch.«

      Pip strich vorsichtig über die Beule an seinem Kopf. »Wo steckt der freche Lümmel eigentlich?«

      Das fragte Tibor sich auch. Er sah sich um. Obwohl der Eingang zugeschüttet war, herrschte in der Höhle Zwielicht. Eigentlich hätte es stockdunkel sein müssen. Von dem Jungen war nichts zu sehen.

      »Willst du nicht endlich herauskommen? Du brauchst dich nicht vor uns zu verbergen. Wir müssen gemeinsam versuchen, wieder ins Freie zu gelangen«, rief Tibor. Er erhielt keine Antwort. »Vermutlich ist er völlig verängstigt und wagt nicht, sich zu melden.«

      »Das schadet ihm gar nichts«, zeterte Pip. »Ohne seinen Stein hätte ich jetzt keine Kopfschmerzen.«

      Der Sohn des Dschungels überlegte kurz. »Wartet hier auf mich. Ich dringe weiter vor. Irgendwo muss der Bursche ja stecken.«

      »Aber pass auf, sonst fängst du dir auch einen Stein ein.«

      Der Sohn des Dschungels beherzigte die Warnung. Der Junge benahm sich wie ein in die Enge getriebenes Tier und die waren bekanntlich besonders gefährlich. Eine Steinschleuder war zudem eine nicht zu unterschätzende Waffe. Vorsichtig bewegte sich Tibor weiter, bis er auf ein notdürftig aus Blättern und Gras errichtetes Lager stieß. Eine kurze Untersuchung ergab, dass der Junge nicht allein war. Neben seinen Abdrücken zeichneten sich die einer zweiten, viel größeren Person im Laub ab. Neben dem Jungen hatte ein Erwachsener geschlafen. Doch nun waren beide verschwunden.

      Tibor setzte seinen Weg fort und es wurde zunehmend heller. Er rechnete jeden Augenblick mit einem Angriff, doch er blieb unbehelligt, bis sich die Höhle schließlich verengte. Er gelangte an ein Loch, durch das Tageslicht hereinfiel. Enttäuscht erkannte er, dass er nicht durch die Öffnung passte, die dem Jungen als Fluchtweg nach draußen gedient hatte.

      Allmählich begann er zu begreifen. Der Steinschlag war kein Zufall gewesen – ganz im Gegenteil. Der erwachsene Begleiter des Kleinen hatte ihn vorsätzlich ausgelöst. Ihm war klar, dass der Junge durch das enge Loch schlüpfen konnte, sein Verfolger jedoch in der Höhle gefangen war. Ein raffinierter Plan, der tatsächlich aufgegangen war.

      Wer mochten die beiden sein? Vater und Sohn, die aus einem unbekannten Grund keinem Stamm angehörten, sondern sich allein durchs Leben schlugen?

      Müßige Überlegungen, die Tibor nicht weiterbrachten. Hier kam er jedenfalls nicht weiter. Er musste versuchen, den verschütteten Eingang frei zu räumen. Er lief den Weg in den vorderen Höhlenbereich zurück. Pip und Pop hockten auf den Steinen und erwarteten ihn ungeduldig.

      »Hast du den kleinen Zweibeiner gefunden?«

      »Nein, er ist entwischt«, bedauerte Tibor. »Hinten gibt es einen engen Durchgang, groß genug für den Jungen, aber zu klein für mich. Ich versuche hier mein Glück.«

      Er machte sich daran, die Felsbrocken beiseitezuräumen. Es war ein aussichtsloses Unterfangen. Die meisten Brocken waren so schwer, dass er sie nicht einmal bewegen konnte. Ernüchtert stellte Tibor seine Bemühungen ein.

      »Ich schaffe es nicht. Ich komme weder vorne noch hinten aus der Höhle raus.«

      »Und was machen wir nun?«, fragte Pop.

      »Für euch ist das Loch hinten groß genug.« Tibor hatte eine Idee. »Lauft zu Kerak. Er soll mit einem Gork hierherkommen.« Gork, so lautete die Bezeichnung der Ogk-Menschen für den mächtigen Triceratops. »Das große Tier kann die Felsen mit seiner Kraft mühelos in die Höhle stoßen. Wir haben gesehen, wie die Ogks ihre Gorks zur Arbeit abrichten. Kerak war dabei. Er wird sich daran erinnern.«

      »Wir machen uns sofort auf den Weg.«

      Tibor führte die kleinen Äffchen zu dem Durchgang. »Beeilt euch, aber seid vor dem Jungen und seinem Begleiter auf der Hut.«

      »Darauf kannst du dich verlassen. Eine Beule genügt mir«, schnaubte Pip.

      Pip und Pop stiegen durch die Öffnung. Tibor ließ sich auf dem Boden nieder und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Felswand. Er konnte nichts anderes tun als warten.

      *

      Die Äffchen kletterten durch den engen Tunnel bis zu einer Öffnung an der Oberfläche, durch die Sonnenlicht hereinfiel. Pip hielt den vorauseilenden Pop am Schwanz fest.

      »Halt! Siehst du den Schatten nicht?«

      »Oh, dort oben kauert jemand. Der kleine Zweibeiner will uns abfangen. Er will verhindern, dass wir Hilfe für Tibor holen.«

      »Ja, und am Schatten erkennt man, dass er einen Knüppel in der Hand hält.«

      Pop kratzte sich hinterm Ohr. »Was nun?«

      »Wir müssen hinaus«, drängte Pip.

      »Ich weiß auch schon, wie. Du steckst deinen Kopf hinaus und …«

      »Nein, nein«, protestierte Pip. »Nicht schon wieder ich. Jetzt kannst du deinen Kopf mal hinhalten.«

      »Lass mich ausreden.« Pop hatte sich genau überlegt, was zu tun war. »Du sollst nicht abwarten, bis dir der Knüppel auf den Kopf saust. Wir überlisten den kleinen Zweibeiner. Du ziehst dich blitzschnell wieder zurück und wenn er sich vorbeugt, werfe ich ihm eine Handvoll Sand ins Gesicht.«

      »Du meinst, dann kann er für kurze Zeit nichts sehen und wir entwischen ihm?«

      »Genau, du hast verstanden.«

      Pip kicherte. »Sehr gut. Das hat er verdient.«

      *

      »Es wird nicht lange dauern, bis sie herauskommen«, ahnte Urak.

      Gemal nickte wortlos. Der Junge lag geduldig auf der Lauer. Der Fremde, dem er die Lebensmittel gestohlen und der ihn verfolgt hatte, war in der Höhle gefangen. Den rückwärtigen Ausgang konnte er nicht passieren, dazu war er zu groß. Wohl aber waren die Äffchen, die ihn begleiteten, klein genug, um auf diesem Weg in die Freiheit zu gelangen. Es war Gemals Aufgabe, ihre Flucht zu verhindern.

      Urak

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