Leni Behrendt Staffel 1 – Liebesroman. Leni Behrendt

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Leni Behrendt Staffel 1 – Liebesroman - Leni Behrendt Leni Behrendt Staffel

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und zu lang.

      »Gnädiges Fräulein, ich bin glücklich über den Zufall, der Sie mir gerade jetzt in den Weg führt«, er sah sie mit einem Blick an, der ihr das Blut heiß in die Wangen schießen ließ. »So sollen Sie nach den Trutzgers die erste sein, die erfährt, daß ich endlich geschieden bin. Ich habe eine Freude in mir, daß ich am liebsten die ganze Welt umarmen möchte.«

      Dann fang nur bei mir an, hätte sie am liebsten gesagt, was natürlich unterblieb. Im Gegenteil: Dina fühlte sich so gehemmt, daß sie kein Wort aus der geengten Kehle brachte. Schweigend ritt sie an seiner Seite dahin, hielt den Kopf beharrlich gesenkt, was den Mann schmerzlich berührte. Er spürte plötzlich nichts mehr von Freude, empfand seine Freiheit nicht mehr so beglückend.

      »Gnädiges Fräulein«, begann er mit einer Stimme, in der sein Herzklopfen mitschwang. »Es tut mir weh, gerade Sie so gleichgültig zu sehen. Also habe ich mich getäuscht...«

      »Bitte nicht so, Herr Baron«, unterbrach sie ihn hastig.

      »Na, wie denn sonst, gnädiges Fräulein? Wollen Sie mich nicht wenigstens einmal ansehen?«

      Sie tat es, und er glaubte, das Herz müßte ihm bersten vor seligem Schreck.

      »Gnädiges Fräulein?« fragte er leise. Da nickte sie, wobei sich ihr Gesicht mit heller Glut übergoß. Nur noch wenige Meter ritten sie, dann war eine Bank erreicht, die unter einer alten Eiche stand. Da saß der Mann ab, hob die Reiterin aus dem Sattel und gab den Pferden das Maul frei, die laut wiehernd dem saftigen Grün der Wiese zutrabten. Das junge Paar jedoch nahm auf der Bank Platz. Blick wurzelte in Blick, und dann lagen vier Lippen heiß aufeinander.

      Indessen saß Rosita mit den Ihren auf der Terrasse. Man hatte den Nachmittagskaffee hinter sich und lag nun faul in den bequemen Stühlen. Doch während die beiden Herren es mit Genuß taten, hob Rosita immer wieder den Kopf, als warte sie auf etwas. Der Gatte, der sie verstohlen beobachtete, konnte sich diese Unruhe nicht erklären. Was hatte die kleine Frau nur?

      Das sollte er jedoch erst erfahren, als die Sonne schon ziemlich tief stand. Da schlug der Fernsprecher im Zimmer an, und schon stand Rosita auf den Beinen, eilte davon. Fünf Minuten später erschien sie mit strahlendem Gesicht.

      »Erhebt euch, ihr Faulpelze! Wir sind feierlichst zur Verlobung eingeladen.«

      »Wer will sich da wieder ins Unglück stürzen?« fragte der Vater pomadig. »Soviel ich weiß, haben wir in unserem Bekanntenkreis keinen so Leichtsinnigen zu vermerken. Laßt sie feiern, aber ohne uns.«

      »Ach, sieh mal einer an«, spottete die Tochter. »Auch wenn es sich um Dina von Kyrt und den Baron Brunbach handelt?«

      Die beiden Herren schnellten hoch und sahen das grazile Persönchen so verdutzt an, daß dieses sich vor Lachen bog.

      »Macht den Mund zu«, neckte sie. »Denn geistreich seht ihr wahrlich nicht aus.«

      »Rosita, du Erzschelm«, begann der Vater, doch sie winkte ab.

      »Jetzt keine Fragen bitte. Wir wollen die Ungeduldigen in Eiseln nicht länger als nötig warten lassen. Feierlicher Anzug ist nicht erforderlich, nur die Jacken müßt ihr euch anziehen. Gebt euch keine Mühe, mich aushorchen zu wollen, ich schweige wie ein Trappistenmönch.«

      Eine Stunde später erschienen sie in Eiseln, wo es strahlende Gesichter gab. Am meisten strahlte natürlich das junge Brautpaar, das sich sozusagen auf die lachende junge Gräfin stürzte. Doch während die Braut diese stürmisch umarmte und herzlich küßte, begnügte sich der Bräutigam damit, das jetzt immer so gepflegte Händchen schmeichelnd mit den Lippen zu berühren.

      »Frau Gräfin, wenn ich ein Dichter wäre…«

      »Um Gottes willen!« wehrte sie entsetzt ab. »Kommen Sie mir nicht womöglich mit Zitaten, Herr Baron. Es genügt, wenn ich mich damit abplagen muß. Sagen Sie lieber, ob ich das gut gemacht habe.«

      »Gut ist gar kein Ausdruck, Frau Gräfin. Sagen wir: bezaubernd.«

      »Na man vorsichtig«, blitzte sie ihn an. »Sie haben jetzt nämlich eine Braut, Herr Baron. Vor allen Dingen wollen wir die beiden Herren da aus ihrer Erstarrung aufrütteln, sonst werden sie noch ganz zur Salzsäule wie Lots Weib.«

      Man erbarmte sich der Armen, zog sie in die gemütliche Runde, und bald wußten sie Bescheid.

      »Na so ein kleiner Racker«, schmunzelte Rasmus. »Mädchen, an dir ist eine Heiratsvermittlerin verlorengegangen.«

      Man lachte fröhlich, was man auch unbeschwert tun konnte. Denn Dina war glücklich, ihr Liebster war glücklich, die ganze Familie war glücklich, also Glückes genug.

      Jetzt brauchte Brunbach erst gar nicht das Darlehen der Trutzgers, denn die Mitgift, die Dina erhielt, war beträchtlich. Und daß sie diese dem geliebten Mann unumschränkt in die Hände gab, war für sie so selbstverständlich wie für ihre Eltern auch. Und daß diese Selbstverständlichkeit Brunbach nie zur Fessel werden konnte, dafür bürgte der vornehme Charakter dieser Menschen.

      Als die Sektpfropfen knallten, sagte der Freiherr lachend:

      »Jetzt weiß ich auch, was die Frau Gräfin mit ihrem Verslein meinte. Leider kann ich es nicht wiedergeben.«

      »So tu du es, Röslein«, wandte sich die glückliche Dina an Rosita. Sie tat es, und man amüsierte sich köstlich. Nur Rosita mußte sich zur Fröhlichkeit zwingen.

      Nun hatte sie zwei Paaren zu ihrem Glück verholfen, nur sie selbst konnte sich nicht helfen.

      Bin ich denn so anspruchsvoll? fragte sie sich traurig. Die Antwort darauf hätte der Mann ihr geben können, den sie so qualvoll liebte – allein, sein harter Mund blieb geschlossen.

      *

      Vier Wochen später fand die Vermählung des jungen Paares statt, weil der Bräutigam seine Ungeduld nicht länger zügeln mochte. Und da es dem jungen Kyrt genauso erging, wurde es eine Doppelhochzeit. Die Trutzgers betrachtete man als Ehrengäste, und die schönste der Damen war entschieden die junge Gräfin.

      »Sie ist wie ein Traum«, schwärmte ein junger Mann. Und man widersprach ihm nicht.

      Nachdem das feierliche Zeremoniell vorüber war und man die Festtafel hinter sich hatte, verschwanden die beiden jungen Paare, um sich auf die Hochzeitsreise zu begeben. Sie ließen eine fröhliche Hochzeitsgesellschaft zurück, die es sich in dem gastlichen Hause wohlsein ließ. Rosita war von den Tänzen am laufenden Band schließlich so erschöpft, daß sie sich nach einem Plätzchen umsah, wo sie ein wenig verschnaufen konnte. Und schon schob sich eine Hand unter ihren Arm und zog die kleine Frau, ihres Sträubens nicht achtend, in den Wintergarten, in dem sich augenblicklich kein Mensch aufhielt.

      »Was fällt dir ein?« begehrte sie auf. »Das ist Freiheitsberaubung, verstehst du!«

      »Nein«, entgegnete der Gatte gelassen, sie dabei in eine Polsterbank drückend, die hinter einer Palmengruppe versteckt stand. Seelenruhig nahm er dann neben Rosita Platz, die ihn böse ansah.

      »Ich habe Durst.«

      »Dem kann abgeholfen werden. Ich hole uns was zu trinken. Aber wehe, du kneifst aus!«

      »Schau mal an, der gebieterische Herr Gemahl.«

      »Mein

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