Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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      »Deshalb bin ich ja so grantig auf den Kerl«, antwortete der Polizeibeamte. »Ausgerechnet heut’, wo die Claudia von Garmisch rüberkommt, hab’ ich keine Zeit für

      sie!«

      »Vielleicht erwischen wir ihn ja«, versuchte Christian ihn zu trösten. »Dann habt ihr ja noch den Samstag und den Sonntag.«

      Der Förster schaute auf die Uhr.

      »So, ich muß los«, sagte er. »Der Florian wartet schon am Kinderkarussell. Bestimmt läßt er der Maria keine Ruh’ und will unentwegt fahren.«

      »Grüß die beiden«, rief Max ihm nach und ließ sich wieder auf seinen Stuhl sinken.

      Dort lehnte er sich zurück und überlegte noch einmal, ob er möglicherweise irgend etwas übersehen hatte, und einer der wegen Wilderei Verurteilten vielleicht doch schon freigelassen worden war.

      Aber er wußte, daß es reine Zeitverschwendung war. Der Polizeicomputer wurde ständig aktualisiert, ein Fehler konnte ihm nicht unterlaufen sein.

      Max nahm sein Handy und tat, was er bis jetzt vor sich hergeschoben hatte – Claudia davon zu unterrichten, daß er heute abend keine Zeit für sie haben würde.

      Die Journalistin war noch in der Redaktion, als er anrief.

      »Es tut mir leid, Spatzl«, entschuldigte sich Max.

      »Du kannst ja nix dafür«, erwiderte die attraktive, junge Frau. »Als ich mich in dich verliebt hab’, da hab’ ich ja gewußt, daß du als Polizist net immer nach der Stechuhr arbeitest. Aber da geht’s dir ja wie mir. Ich kann auch net immer dann Feierabend machen, wenn ich’s gerade will.«

      »Vielleicht erwischen wir ja den Kerl gleich heut’ nacht«, hoffte der Beamte.

      »Dann gehen wir morgen abend zum Tanz!«

      Max stöhnte innerlich.

      Erst würde er die halbe Nacht im Wald stecken, gleich am nächsten Morgen hatte er wieder Dienst auf der Kirchweih, und am Abend sollte er dann das Tanzbein schwingen!

      Aber was tat man nicht alles für die Frau, die man liebte!

      »Versprochen, Schatz«, sagte er.

      »Wenn nix daraus wird, dann geh’ ich eben mit deinem Bruder«, lachte Claudia Bachinger. »Der Sebastian tanzt genausogut wie du.«

      »Und er paßt auf, daß keine anderen Männer mit dir flirten«, ergänzte Max. »Wenn Hochwürden an deiner Seite ist, dann traun sie sich nämlich net.«

      »Wer traut sich was net, wenn ich an wessen Seite bin?« vernahm er im selben Moment die Stimme seines Bruders.

      Nach dem Gespräch mit den beiden Schaustellern war Sebastian Trenker weiter über den Platz gegangen und hatte mit den Leuten ein paar Worte gewechselt. Jetzt war er in die Hütte eingetreten, die das Polizeirevier darstellte.

      Max hatte sich umgedreht.

      »Ach, du bist’s«, lachte er und deutete auf sein Handy. »Ich hab’ gerad’ die Claudia am Telefon.«

      Sebastian nahm ihm das Mobiltelefon aus der Hand.

      »Hallo, Claudia, ich bin’s«, sagte er. »Was hat der Max eben gemeint, wer sich was net traut?«

      Die Journalistin schmunzelte und erklärte es ihm.

      »Na, da kann er wirklich unbesorgt sein«, lachte der Geistliche. »Allein’ schon deswegen, weil wir zwei den ganzen Abend tanzen werden und die anderen gar keine Gelegenheit haben, dich aufzufordern.«

      Er verabschiedete sich von der Freundin seines Bruders und reichte Max das Telefon zurück. Nach ein paar Worten beendete der Polizist das Gespräch und widmete sich seinem Bruder.

      Sebastian berichtete von dem Gespräch mit den beiden Streithähnen und dem ausgehandelten ›Burgfrieden‹.

      »Ich hoff’ wirklich, daß sie sich daran halten«, nickte Max Trenker und berichtete seinerseits darüber, was er mit Christian Ruland ausgemacht hatte.

      »Dann kann ich euch nur viel Glück wünschen, und daß es net gefährlich wird, für euch«, verabschiedete sich der Bergpfarrer.

      Während er nach St. Johann zurückging, überlegte er, was ihm vorhin, beim Gespräch mit den beiden Schausteller, aufgefallen war.

      Richtig – es war, als er von dem Wildereivorfall berichtete. Während Wenzel Ottinger eher teilnahmslos zugehört hatte, war beim Anton Kaiser eine Reaktion gewesen.

      Sebastian wollte nicht vorschnell einen Verdacht äußern, aber war es wirklich so abwegig, anzunehmen, daß ein Fremder, jemand, der nicht aus dem Wachnertal kam, der Täter war?

      Im Pfarrhaus setzte sich der Geistliche an seinen Schreibtisch. Die Haushälterin hatte Kaffee gekocht und ins Arbeitszimmer gebracht. Während Sebastian trank, spielte er in Gedanken einige Möglichkeiten durch. Anton Kaiser war ebenso dabei, wie dessen beide Söhne. Aber so recht wollte der gute Hirte von St. Johann nicht glauben, daß jemand aus der Schaustellerfamilie etwas mit der verbotenen Pirsch zu tun hatte.

      Aber sicher sein konnte er natürlich nicht...

      *

      Der Sohn des Försters hatte schon ein paar Runden gedreht, seine Mutter stand am Karussell und winkte zurück, wenn der Bub auf dem kleinen, weißen Pferd an ihr vorbeifuhr.

      »Jetzt ist aber erst einmal Schluß«, mahnte Maria Ruland, als das Karussell angehalten hatte

      und forderte den Kleinen auf, vom Pferdchen zu steigen.

      Florian beeilte sich, denn gerade hatte er seinen Papa über den Festplatz kommen sehen. Schnell lief er ihm entgegen und sprang ihm in die Arme.

      »Na, war’s schön?« erkundigte sich Christian und drückte den Buben fest an sich.

      »Super, Papa«, antwortete Florian. »Nachher will ich noch mal fahren.«

      »Aber erst wird ein bissel gebummelt«, sagte Maria, die inzwischen herübergekommen war.

      Zwischen den Eltern, an den Händen, lief der Kleine los. Aber sie hatten kaum die Schießbude erreicht, als er seinen Vater bittend ansah.

      »Papa, den Teddy möchte ich haben«, rief er.

      Das Plüschtier mußte, wie all die anderen Gewinne in der Bude, von den Tonröhrchen befreit werden.

      »Ich hab’ ja gar net mein Gewehr dabei«, scherzte der Förster, der zwar seinen grünen Rock trug, aber natürlich kein Gewehr bei sich führte.

      »Das ist kein Problem«, rief der Mann in der Bude. »Da haben wir hier reichlich davon. Kommen S’ nur, Herr Förster.«

      Maria stieß ihren Mann an.

      »Nun mach’ ihm doch die Freud’«, sagte sie.

      Christian gab nach. Eigentlich war

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