Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone

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mittelblonde, wunderschöne Haare, die sie, wie jetzt, oft hochgesteckt trug, den Salon ihrer Großmutter betrat, war diese nicht da. Das war vollkommen ungewöhnlich, denn die alte Fürstin war im Grunde genommen immer in ihrem Salon anzutreffen.

      »Wo ist meine Großmutter?« Christiane sah Karl fragend an. »Ist was passiert?«

      »Nein, Durchlaucht geht es gut«, antwortete Karl, dann gratulierte er Christiane zu der bestandenen Prüfung und sagte, daß Christianes Großmutter im Stall auf sie warte.

      »Im Stall?« Christiane schien geschockt. »Was macht Großmutter denn im Stall? Da ist sie doch sonst nie.«

      »Durchlaucht wartet im Stall auf Sie, Hoheit…!« Karl lächelte und dämpfte dann seine Stimme ein wenig. »Sie hat wohl eine Überraschung für Sie.«

      »Eine Überraschung?« Christia­ne liebte Überraschungen.

      »Bitte, Hoheit, verraten Sie mich nicht«, erwiderte Karl. »Es soll wohl wirklich eine Überraschung sein.«

      »Natürlich verrate ich Sie nicht«, antwortet die bildhübsche Prinzessin, dann rannte sie aus dem Salon, die marmorne Treppe hinunter durch die Halle, aus dem Schloß über die Freitreppe zu den Stallgebäuden, die sich an die Verwaltungsgebäude reihten.

      »Großmutter?« Christiane sah voller Erwartung in den Stall.

      »Hier hinten bin ich«, rief Fürstin Johanna.

      Christiane rannte weiter nach hinten, sie wunderte sich, daß keiner der Stalljungen zu sehen war. Als sie in den Bereich der letzten Boxen kam, standen dort alle Bedienstete aus der Gärtnerei und den Stallungen. Mittendrin stand Fürstin Johanna und hielt eine wunderschöne Araberstute am Zügel.

      »Hallo, mein Kind«, sagte sie, »wir alle gratulieren dir ganz herzlich zu deinem Staatsexamen. Das hier ist Pila. Sie ist von sehr altem Geschlecht, und ich hoffe inständig, daß ihr beide miteinander auskommt, denn ganz einfach ist die Dame nicht zu handhaben.«

      Christiane stand da und sah die einmalig schöne Stute mit großen Augen an. Christiane war Pferdenärrin, sie mochte alle Tiere, aber auf Pferde war sie geradezu verrückt.

      »Das… das gibt’s ja nicht, eine… eine Araberstute«, murmelte sie, dann ging sie auf das sie sehr aufmerksam beobachtende Pferd zu und tätschelte ihm den Hals.

      Der Stallmeister, er war ein schmaler, groß gewachsener Mann, hielt den Atem an, denn so hübsch Pila auch war, so nervös konnte sie auch sein. Vor allem, wenn Fremde in ihre Nähe kamen.

      Doch als würden sich Christiane und die wunderschöne Stute schon immer kennen, begrüßte sie die Prinzessin mit leisem Schnauben.

      »Aber, Großmutter«, murmelte diese, »eine Araberstute, das… die hat doch ein Vermögen gekostet. Normalerweise bekommt man gar keine. Was hast du dir denn dabei gedacht?«

      »Daß mir für meine Enkelin nichts zu schade ist«, antwortete die Fürstin Johanna.

      Dann gab sie ein Zeichen, und ein Mädchen aus der Schloßküche brachte Champagner. Als alle ein Glas hatten, sagte die Fürstin einen Trinkspruch, dann prostete sie zuerst Christiane, dann allen anderen zu.

      Christiane war sehr gerührt. Sie bedankte sich bei allen, gab die Zügel der Stute aber nicht mehr frei. Als alle wieder bei ihrer Arbeit waren, nur noch ihre Großmutter und der Stallmeister da waren, fragte sie den: »Lieber Herr Laagen, jetzt sagen Sie mir bitte, wo Sie diese herrliche Stute herhaben?«

      »Herr Laagen hat seine außerordentlich guten Beziehungen spielen lassen«, antwortete die alte Fürstin, »Ohne sein großes Engagement hätte ich mit allem Geld der Welt dir diese Stute nicht schenken können.«

      »Pila stammt aus allerbester Zucht«, sagte der Stallmeister, »wenn Sie die Papiere in Händen haben, werden Sie es selbst sehen.«

      Christiane rieb ihre Nase an dem weichen Maul der Stute, dann gab sie deren Zügel dem Stallmeister, bedankte sich noch mal bei ihm und verließ dann mit ihrer Großmutter den Stall. Noch bevor sie beim Verwaltungsgebäude waren, kam ihnen Lothar entgegen.

      »Großmutter…!« Er deutete wieder eine Verbeugung an, dann küßte er seine Schwester auf beide Wangen. »Was macht ihr denn im Stall? Ist was passiert?«

      »Hast du etwa vergessen, daß deine Schwester ihr Staatsexamen abgelegt hat?« Fürstin Johanna sah Lothar tadelnd an.

      Der erschrak, schloß einen Augenblick benommen die Augen und entschuldigte sich dann bei Christiane.

      »Es tut mir leid«, sagte er, »aber ich habe es in der Tat völlig vergessen. Doch ich habe im Moment soviel um die Ohren, daß ich nicht weiß, wo mir der Kopf steht.«

      »Das macht gar nichts«, erwiderte Christiane. »Ich hoffe, bei dir ist alles in Ordnung?«

      »Ja, natürlich«, antwortete Lothar.

      »Wo bist du jetzt eigentlich?«

      »Ich volontiere nach wie vor in der Bank.«

      »Aha… und was hast du dann vor?« Christiane sah ihren um vier Jahre älteren Bruder fragend an. »Willst du wirklich noch ein Studium beginnen?«

      »Das wird sich zeigen«, antwortete Lothar, dann schien er es eilig zu haben. »Ich wollte eigentlich nur Bescheid geben, daß ich jetzt eine Woche oder länger nicht nach Hause kommen werde. Nicht, daß du dich sorgst.«

      »Wo können wir dich erreichen?« wollte seine Großmutter wissen.

      »Auf meinem Handy«, antwortete Lothar.

      »Und wenn du da nicht zu erreichen bist?«

      »Dann sprich auf die Mailbox. Die höre ich immer ab.« Lothar lächelte. »Also, ich bin dann weg. Wiederschauen, Großmutter.« Er sah Christiane an. »Du hast noch ein Geschenk gut bei mir.« Gleich darauf war er verschwunden.

      Noch bevor die alte Fürstin und ihre Enkelin das Schloß betreten hatten, blieb Johanna von Adelsbach stehen und sah besorgt drein.

      »Der Junge macht mir Sorgen«, sagte sie.

      »Lothar?« Christianes Stimme klang erstaunt.

      »Ja, Lothar!«

      »Und warum machst du dir Sorgen?«

      »Er nimmt das Bankvolontariat nicht ernst«, erklärte Fürstin Johanna. »Er ist manchmal eine ganze Woche nicht in der Bank. Ich habe letztens mit Herrn Eßer gesprochen, und der hat mir gesagt, daß er sich ebenfalls sorgt.«

      »Aber warum denn?«

      »Lothar ist möglicherweise in falsche Gesellschaft geraten«, antwortete Fürstin Johanna. »Eßer hat da Andeutungen gemacht. Daß Lothar Besuch von wenig vertrauenerweckenden Leuten bekommt.«

      »Oje«, murmelte Christiane, »das wäre ja nicht schön…!«

      »Nein«, erwiderte ihre Großmutter, »das wäre ganz und gar nicht schön.«

      *

      »Daß Fürstin Johanna früher

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