Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone

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Ihr Großvater stand auf, nahm seine Pfeife, stopfte sie ein wenig umständlich und setzte den Tabak dann in Brand.

      »Wieso willst du denn nicht darüber reden?« flüsterte Nanni. »Du und die Fürstin, wenn ihr euch gut verstanden habt, dann…!«

      »Hör auf, Nanni«, unterbrach sie ihr Großvater, »das führt zu nix. Und wenn’s doch zu was führt, dann zu unguten Überlegungen. Deine Großmutter bekommt das Thema immer in die falsche Kehle. Und daß sie sich aufregt, das muß nicht sein.«

      Nanni zuckte mit den Schultern. »Schad’, ich hätt’ schon noch gern ein bisserl mehr gewußt.« Sie lächelte verträumt. »Wenn ich mir vorstell’, du und die Durchlaucht, es ist wie im Märchen…!«

      *

      Hans von Adelsbach brachte seinen Umzug aus München immer mehr voran. In weniger als vier Wochen war er wieder in Adelsbach zu Hause, und seine Großmutter ließ Nanni kommen, weil sie sie bitten wollte, einen besonders schönen Blumenstrauß zusammenzustellen.

      »Er ist für meinen Enkel Hans«, sagte sie. »Daß er zurück nach Adelsbach kommt, wissen Sie sicher.«

      Nanni schüttelte den Kopf. »Nein, das wußte ich nicht.«

      »Nun, dann wissen Sie’s jetzt«, erwiderte Fürstin Johanna. »Und ich bitt’ Sie, ihm zum Empfang einen ganz besonders schönen Strauß Blumen zu arrangieren.«

      Nanni dachte einen Moment nach. »An was haben S’ da denn gedacht, Durchlaucht?«

      »Das überlasse ich Ihnen, Nanni«, sagte Johanna von Adelsbach. »Wenn Sie soviel gärtnerische Phantasie haben wie Ihr Großvater, dann wird Ihnen genau das Richtige einfallen.«

      Plötzlich wußte Nanni, was sie tun würde. »Hab’ ich. Hab’ ich völlig freie Hand?«

      Die Chefin des Hauses Adelsbach nickte. »Ja, das haben Sie. Aber enttäuschen S’ mich nicht.

      »Ich werd’ mein möglichstes versuchen, Durchlaucht«, sagte Nanni. »Wann muß der Blumenstrauß denn wo stehen?«

      Die Fürstin sah auf die Uhr. »In zwei Stunden sollte er unten in der Marmorhalle auf dem Marmorpodest stehen. Wenn Sie nicht wissen, was ich meine, dann schauen S’ es sich gleich an. Um diese Zeit sollte der Bub nämlich eintreffen. Und, Nanni…?«

      »Ja…?«

      »Der Hans ist ein Blumenliebhaber. Er kennt auch was davon. Wenn S’ das Arrangement zusammenstellen, dann denken S’ bitte daran.«

      »Ist schon recht, Durchlaucht!«

      »Und noch was…!«

      »Ja?«

      »Der Hans liebt das Natürliche. Der Strauß sollte schon sehr schön, vor allem aber natürlich sein.«

      »Ich hab’ schon eine Idee, Durchlaucht!«

      »Welche denn?«

      Nanni lächelte. »Wenn S’ gestatten, Durchlaucht, dann würd’ ich den Strauß gern aufstellen und vorher nichts verraten.«

      Da lachte Fürstin Johanna. »Das sei Ihnen gestattet. Sie haben mich regelrecht neugierig gemacht.«

      »Hoffentlich mach’ ich nicht grad’ das Verkehrte«, erwiderte Nanni.

      »Also ich bin mir sicher«, sagte Johanna von Adelsbach mit einem freundlichen Lächeln um die Mundwinkel, »daß Ihnen genau das Richtige einfällt. Und denken S’ bitte daran, in spätestens zwei Stunden unten auf dem marmornen Tisch in der Eingangshalle. Dort will ich Hans nämlich begrüßen.«

      »Ist schon recht, Durchlaucht…!« Nanni deutete einen Knicks an und verschwand.

      Während sie die Marmortreppe hinunter rannte, sich in der Halle kurz den Tisch ansah und dann weiter in die Gärtnerei lief, ging Fürstin Johanna zu ihrem Sekretär, zog eine Schublade auf, nahm ein Foto heraus und sah es lange an. Als sie es wieder weglegte, hatte sie Tränen in den Augen.

      Als Hans kam, es war ein wenig vor der in Aussicht gestellten Zeit, stand der Blumenstrauß noch nicht an seinem Platz. Als Fürstin Johanna es bemerkte, zog sie die Augenbrauen zusammen. Sie ließ manches durchgehen, aber Unpünktlichkeit auf gar keinen Fall.

      »Wo ist Marianne Burgner mit den Blumen?« fragte sie, während sie sich nach Karl umsah.

      »Die Nanni müßt’ jeden Moment da sein, Durchlaucht«, antwortete der. »Ich hab’ sie vorhin auf der Wiese hinter der Gärtnerei gesehen. Da hat sie…!«

      »Ja, wenn sie sich auf der Wiese herumtreibt«, fiel Johanna von Adelsbach dem Diener ins Wort, »dann kann sie ja die Blumen nicht rechtzeitig bringen. Ich werd’ Blumen aus meinen Räumen bringen lassen. Diese weiße Marmorhalle verlangt, daß Blumen da sind, wenn man jemand empfangen will. Also, ich bin sehr enttäuscht.«

      Im gleichen Moment hörte man den Wagen des Prinzen Hans vorfahren, und nur Augenblicke später betrat Hans von Adelsbach die Marmorhalle des Schlosses.

      Er sah seine Großmutter dastehen und dreinschauen, als habe ihr jemand schlechten Wein verkauft.

      »Was ist los?« fragte er. »Hast du was?«

      »Man hatte mir zu deinem Empfang Blumen versprochen«, antwortete Fürstin Johanna, »aber man hat mich im Stich gelassen. Und das bei einer eigenen Gärtnerei.«

      Prinz Hans war nicht der, bei dem alles immer perfekt zu sein hatte. Ganz im Gegenteil, er wußte, daß Improvisationen oft mehr Freude bereiteten. Deshalb lachte er seine Großmutter jetzt auch lieb an.

      »Oje«, sagte er, »du weißt, daß ich Blumen lieber im Garten sehe. Und künstlich zusammengestellte Sträuße mag ich schon mal gar nicht. Wer hat dich denn im Stich gelassen?«

      »Marianne Burgner…!«

      »Oh.« Hans tat erstaunt. »Das muß dich allerdings enttäuschen. Was hast du ihr denn aufgetragen?«

      »Daß sie einen Blumenstrauß arrangiert«, antwortete seine Großmutter. »Und zwar einen, der nicht künstlich zusammengestellt ist.«

      »Das hat sie versprochen?« Hans lächelte. »Das gibt’s doch gar nicht. Alle Blumensträuße sind mehr oder weniger künstlich arrangiert.«

      »Der Gustl hätte einen gebracht«, erwiderte die Fürstin, »der hätt’ nicht künstlich ausgeschaut. Was der versprochen hat, das hat er auch gehalten.«

      Im gleichen Augenblick wurde die Tür des Schlosses geöffnet, und Nanni kam herein. Sie hatte rote Wangen, und auf ihrer Stirn glänzten ein paar ganz feine Schweißperlen. Als sie sah, daß Prinz Hans schon da war, erschrak sie und wurde noch dunkelroter im Gesicht.

      »Entschuldigen S’, Durchlaucht«, sagte sie dann zu Fürstin Johanna, »aber rascher ging’s wirklich nicht.« Einen Blumenstrauß hatte sie offensichtlich nicht dabei.

      Die Chefin des Hauses Adelsbach sah nur noch einen winzigen Augenblick ungnädig drein, dann fragte sie: »Was haben Sie denn mitgebracht? Ich sehe nichts.«

      »Ich

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