Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone

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hatte, bevor der mit seiner Frau bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. Da der alte Fürst schon Jahre zuvor verstorben war, war der Titel des Fürsten vakant, bis man sich darauf einigte, daß Johanna ein paar Jahre die Geschicke des Hauses Adelsbach führen würde, zumal Hans eine hohe Stellung in der Wirtschaft bekleidete und nicht so ohne weiteres sofort ausscheiden konnte.

      Prinz Hans war zweiunddreißig Jahre alt, hatte Jura studiert und war momentan dabei, nach Adelsbach umzusiedeln.

      »Hat Großmutter Besuch?« fragte er, als er in der Halle des Schlosses Karl begegnete.

      »Marianne Burgner ist bei Ihrer Durchlaucht«, antwortete der alte Diener.

      »Wer?« Prinz Hans hatte den Namen noch nie gehört.

      »Die Nanni«, antwortete Karl, »sie ist die Enkelin von Gustl Burgner.«

      Hans sah den alten Diener erstaunt an. »Aha, da schau her. Was hat Großmutter mit… wie heißt sie gleich?«

      »Marianne«, antwortete Karl, »aber alle nennen Sie nur Nanni.«

      »Was hat Großmutter mit diesem Mädchen zu tun?«

      »Das müssen S’ Ihre Durchlaucht fragen, Hoheit«, antwortete Karl, »ich kann’s Ihnen nicht sagen.«

      »Ob ich hineingehen kann?« wollte Hans daraufhin wissen. »Sie wissen ja, Großmutter wird nicht gern gestört.«

      »Gehen S’ nur, Hoheit«, erwiderte Karl, »da stören S’ ganz bestimmt nicht.«

      Hans ging daraufhin die östliche Treppe des ganz in Marmor gestalteten Treppenhauses hinauf in das erste Obergeschoß, wo sich der Salon seiner Großmutter befand. Er klopfte kurz an die Tür und trat dann ein.

      »Hans, mein Junge…!« Fürstin Johanna stand mit Nanni an ihrem Sekretär und zeigte ihr einige Fotos. »Kennst du Marianne Burgner? Sie ist die Enkelin unseres ehemaligen Gärtnermeisters. Und jetzt ist sie in der Gärtnerei beschäftigt.«

      Hans ging auf Marianne zu, lächelte freundlich, gab ihr die Hand und begrüßte sie. »Grüß Gott, Fräulein Burgner.«

      Marianne wußte nicht recht, was sie tun sollte, deutete so was wie einen Knicks an und murmelte: »Grüß Gott, Hoheit.«

      »Sie sind also die Enkelin des alten Gustl«, sagte Hans. »Wie geht’s Ihrem Großvater?«

      »Danke, ich glaub’, es geht ihm gut.«

      »Sie wissen nicht, wie es Ihrem Großvater geht?«

      Marianne schüttelte den Kopf. »Er läßt sich über seine Gesundheit nicht ausfragen.«

      Fürstin Johanna lachte hell auf. »Ist das nicht typisch für ihn? Ihr Großvater hat schon immer solche Marotten gehabt. Aber es waren alles sehr nette Angewohnheiten.«

      Dann war es einen Augenblick still, und Marianne fragte, ob sie wieder zurück in die Gärtnerei dürfe.

      »Der Robert ist heut’ ganz allein, und wir haben viel zu tun«, sagte sie, als müsse sie erklären, warum sie Fürstin Johanna nicht länger Gesellschaft leisten könne.

      »Gehen Sie nur«, sagte die, »wir können unser kleines Plauderstündchen ja jederzeit fortsetzen. Und grüßen S’ Ihren Großvater von mir. Sagen S’ dem Gustl, er wär’ seit seiner Pensionierung kaum mehr dagewesen.«

      Nanni machte einen Knicks in Richtung der Fürstin, dann sah sie ganz rasch Prinz Hans, der sie schon eine ganze Weile beobachtete, an und verschwand schließlich, nachdem sie sich dafür bedankt hatte, daß sie die Fürstin hatte besuchen dürfen.

      »Seit wann lädst du Dienstpersonal zum Tee ein?« fragte Hans, als Nanni den Salon seiner Großmutter verlassen hatte.

      »Seit die Enkelin eines lieben Freundes in dessen Fußstapfen tritt«, antwortete Fürstin Johanna. Dann wollte sie wissen, wie weit Hans’ Übersiedlung aus München zurück nach Adelsbach gediehen sei.

      »Ich werde noch ein paar Wochen hin und her pendeln«, antwortete der. »Ganz so rasch geht das nicht.«

      »Geht es technisch nicht oder tust du dich schwer?«

      »Beides. Ich kann meine Zelte nicht so rasch abbrechen, wie ich es vorgesehen hatte.«

      »Spielt da vielleicht Jutta auch eine Rolle?« Johanna von Adelsbach sah ihren ältesten Enkel fragend an.

      Der atmete tief durch und sagte: »Das weiß ich nicht so genau. Eines jedoch weiß ich, Jutta ist nicht die Frau, die ich immer an meiner Seite haben möchte.«

      »Warum nicht?«

      »Sie ist zu… wie soll ich es ausdrücken? Sie hat zu wenig Herz, wenn du verstehst, was ich meine.«

      »Natürlich verstehe ich, was du meinst«, erwiderte die alte Fürstin.

      »Jutta ist eine Frau«, erklärte Prinz Hans, »die man überall vorzeigen kann und die jederzeit in der Lage ist, sich in einer Gesellschaft zurechtzufinden.«

      »Und warum hast du dann plötzlich Zweifel, ob sie die Richtige für dich ist?«

      »Es sind keine Zweifel, Großmutter«, antwortete Hans, »Das ist inzwischen Gewißheit. Für eine lebenslange Beziehung reicht es nicht, ein wenig verliebt zu sein. Liebe ist etwas viel zu Kostbares, als daß man dauerhaft auf sie verzichten könnte.«

      Da nickte die alte Fürstin. »Das hast du schön gesagt, mein Junge, und ich gebe dir vollkommen recht.«

      Hans stand einen Augenblick gedankenverloren da, dann sah er seine Großmutter fragend an.

      »Sag mal«, murmelte er, »wieso hast du dieses Mädchen wirklich zum Tee eingeladen? Doch nicht nur, weil du sie kennenlernen wolltest?«

      »Doch«, Johanna von Adelsbach nickte, »ich wollte Gustls Enkelin kennenlernen. Er hat ja sein Privatleben immer vollkommen abgeschottet. Seine Frau hab’ ich zweimal gesehen und seinen Sohn auch nicht öfter.«

      »Und das möchtest du jetzt bei der Enkelin ändern?« Prinz Hans sah seine Großmutter fragend an.

      Die nickte noch einmal. »Ja, das möchte ich ändern. Irgendwie ist Nanni dem Gustl schon ähnlich.«

      »Wie meinst du das?«

      »Sie hat was von seiner Gelassenheit«, antwortete die Fürstin. »Wenn es auf den ersten Blick auch nicht so aussehen mag, so hat sie doch sehr viel von ihrem Großvater…!«

      *

      Christiane von Adelsbach strahlte, als sie ihren Wagen, ein zweisitziges Cabrio, vor dem Schloß abstellte und ausstieg. Sie war froh, wieder zu Hause zu sein, vor allem, weil die letzten Wochen doch sehr anstrengend gewesen waren.

      Christiane war vierundzwanzig Jahre alt, studierte in München Veterinärmedizin und hatte vor wenigen Tagen den letzten Abschnitt ihres Staatsexamens bestanden. Sie hatte mit ihren Kommilitonen noch ein wenig gefeiert und kam heute zum ersten Mal nach dieser wichtigen Prüfung nach Hause.

      Fürstin

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