Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher страница 14

Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

Скачать книгу

      »Also, der schmeckt ja ganz wunderbar«, schwärmte er. »Ob deine Haushälterin mir wohl das Rezept für die Frau Wollschläger geben würd’?«

      »Ganz gewiß wird sie das«, nickte Sebastian.

      Sophie Tappert hatte, da sie immer wieder danach gefragt wurde, einige Zettel fertig geschrieben in der Schublade liegen.

      Pfarrer Trenker sah den Blick seines Besuchers, der begehrlich an der Kuchenplatte hing.

      »Nimm nur, wenn du noch magst«, forderte er Blasius Eggensteiner auf.

      »Na ja, wir sind halt alle Sünder«, meinte der mit einem Grinsen und langte zu.

      Ich hab’s immer noch net herausbekommen, was du eigentlich von mir wolltest, dachte der Bergpfarrer später, als er seinen Amtsbruder zur Tür brachte. So ganz nehm’ ich dir den reuigen Sünder nämlich net ab…

      Er winkte dem Geistlichen nach, der unten an der Straße in sein Auto gestiegen war. Pfarrer Eggensteiner winkte zurück und fuhr davon. Sebastian schaute hinterher und ging dann nachdenklich ins Pfarrhaus zurück.

      *

      »Morgen abend sind wir Gäste von Pfarrer Trenker«, sagte Ulli, als sie von ihrem Ausflug zurückgekehrt waren. »Heute möchte ich dich einladen. Im Restaurant des Hotels wird eine vorzügliche Küche serviert. Ich hole dich in einer Stunde ab, wenn es recht ist.«

      Sie standen vor der Pension Stubler. Eva nickte.

      »Ja, so viel Zeit mußt du mir schon lassen, um mich zurechtzumachen«, antwortete sie.

      Und ich brauche die Zeit, um zwei Telefonate zu führen, dachte Ulli, während er zum Hotel ging.

      Noch immer hatte er es nicht geschafft, mit Eva ein offenes Wort zu reden. Vielleicht, so hatte er überlegt, war es besser, zunächst einmal zu Hause für klare Verhältnisse zu sorgen. Und dazu gehörte, daß er seinen Vater informierte, und dann Constanze. Zuerst hatte er davon absehen wollen, weil er der Meinung war, daß es zu unpersönlich sei, wenn er es ihr am Telefon sagte. Doch er wollte so schnell wie möglich mit Eva sprechen. Am liebsten noch heute abend, nach dem Essen.

      Zuerst wählte er die Nummer von zu Hause. Sein Vater nahm ab und meldete sich.

      »Ulli, mein Junge«, freute er sich, »schön, von dir zu hören.«

      »Danke, Vater. Wie geht’s euch? In der Firma alles in Ordnung?«

      »Mutter und mir geht es gut«, antwortete sein Vater. »Von der Firma wollen wir lieber nicht sprechen. Ich bin froh, wenn alles unter Dach und Fach ist. Justus will gleich nach eurer Verlobung die Verträge unterzeichnen. Er hat schon das Hotel gemietet für die Feier.«

      Ulli merkte, wie sich ein dicker Kloß in seinem Hals festsetzte.

      »Ja, ich weiß«, erwiderte er. »Vater, deswegen rufe ich an…«

      »Na, du freust dich sicher auch, was?« rief Hans Vogler durch das Telefon.

      Sein Sohn konnte förmlich die Euphorie spüren, die seinen Vater gepackt hatte.

      »Mensch, dann hat das Elend ein Ende«, fuhr der Lebkuchenfabrikant fort. »Der Hesse, du weißt schon, der vom Betriebsrat, der löchert mich schon ständig, was denn nun aus der Firma wird. Die Leute haben natürlich Angst, daß wir schließen müssen und sie entlassen werden. Ist ja verständlich. Aber bis jetzt darf ich ja noch nichts über unseren Coup verlauten lassen. Du, die werden Augen machen, wenn wir denen in ein paar Wochen von der Fusion mit der Großbäckerei von Werenhofen erzählen!«

      Ulli hörte zu und hielt die Augen geschlossen. Er fand einfach keine Möglichkeit, seinen Vater zu bremsen. Nach einigen belanglosen Worten und Grüßen an die Mutter legte er auf und ließ sich nachdenklich auf das Bett sinken.

      Nach einer Weile blickte er auf die Uhr. Constanze würde wohl schon daheim sein. Er wählte ihre Nummer und wartete darauf, daß sie sich meldete.

      »Ulli?« rief sie erwartungsvoll in den Hörer.

      »Ja, ich bin es«, antwortete er.

      »Ach, schön, daß du anrufst. Weißt du, gestern habe ich richtig dumme Gedanken gehabt, als du so kurz angebunden warst.«

      »Was für Gedanken?«

      Sie kicherte.

      »Also, für einen Moment habe ich tatsächlich geglaubt, du hättest eine andere. Petra hat auch noch so eine komische Bemerkung gemacht.«

      Ulli räusperte sich.

      »Constanze, weswegen ich anrufe…, ich möchte dich bitten, mich freizugeben. Dein Gefühl hat dich nicht getäuscht. Ich habe tatsächlich eine andere Frau kennengelernt…«

      Für einen Moment herrschte Totenstille.

      »Das… das ist nicht dein Ernst!« rief sie dann. »Ulli! Sag mir, daß du nur Spaß machst!«

      »Nein, Constanze«, erwiderte er mit rauher Stimme. »Es ist kein Spaß. Ich habe schon lange über uns nachgedacht. Ich mag und schätze dich. Wir hatten eine schöne Zeit miteinander, aber wenn du ehrlich bist, dann mußt du zugeben, daß das erste Feuer der Liebe längst heruntergebrannt ist. Was ist denn noch davon geblieben? Im Grunde ist es doch eine Schnapsidee unserer Väter, daß wir heiraten sollen.«

      »Aber ich liebe dich doch«, kam es tonlos aus dem Hörer. »Ulli, verstehst du mich? Ich liebe dich!«

      »Es tut mir leid, Constanze«, sagte er leise. »Aber ich kann nicht anders. Ich weiß nur, daß wir beide unser Leben lang unglücklich sein würden, wenn wir diesen Weg zu Ende gingen. Verzeih’ mir.«

      Dann legte er auf.

      Leicht war es ihm wahrlich nicht gefallen. Aber er wußte, daß es so ehrlicher war. Man kann eben nicht zwei Frauen gleichzeitig lieben.

      Allerdings war er sich auch der Konsequenzen seines Handelns für die Firma bewußt. Aber vielleicht geschah ja noch ein kleines Wunder, und sie mußten nicht schließen…

      *

      Es war ein köstliches Mahl gewesen, das Irma Reisinger, die Frau des Inhabers und Küchenchefin des Hotels ›Zum Löwen‹ ihnen zubereitet hatte. Jetzt saßen Eva und Ulli bei einem letzten Glas Wein. Es war schon spät, das Restaurant hatte sich geleert. Ulli gab der Haustochter, die sie bedient hatte, ein Zeichen und bat, die Rechnung auf sein Zimmer zu buchen. Dann blickte er Eva fragend an.

      »Es ist ein so schöner Abend. Ich würde gern noch ein wenig mit dir bummeln.«

      Die junge Frau nickte.

      »Gerne.«

      Er hatte recht; es war viel zu schön, um jetzt schon schlafen zu gehen. Eine herrlich laue Sommernacht empfing sie, als sie auf die Straße traten. Ulli legte seinen Arm um sie, und sie gingen langsam die Straße hinunter.

      Die beiden Verliebten schienen indes die einzigen Menschen zu sein, die um diese Zeit noch unterwegs waren.

      »Wahrscheinlich

Скачать книгу