Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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Hosen und leichte Pullover.

      »Keine Ahnung. Aber bestimmt muß man sich nicht piekfein anziehen, ich denk’…«

      Das Klingeln seines Handys unterbrach Ulli. Im ersten Moment wollte er es ignorieren, doch dann sah er Evas fragenden Blick.

      »Willst du das Gespräch nicht annehmen?«

      Er zog das Mobiltelefon aus der Tasche und schaute auf das Display. Constanze, las er den Namen der Anruferin. Kurzerhand schaltete er aus.

      »Wer war es denn?« fragte Eva verwundert.

      »Mein Vater«, gab er achselzuckend zurück. »Ich rufe ihn später an.«

      »Vergiß aber nicht, daß Frau Stubler dich zum Abendessen eingeladen hat.«

      Ulli nickte.

      »Ich werde daran denken.«

      Gleichzeitig schlug ihm das schlechte Gewissen.

      Einmal, weil er Constanzes Anruf nicht entgegengenommen hatte, besonders aber, weil er Eva belogen hatte.

      Ich muß es ihr sagen, dachte er, je eher, desto besser. Bevor es zu einer Katastrophe kommt. Auch wenn er wußte, was auf dem Spiel stand, so hatte er sich doch längst entschieden. Für Eva und gegen Constanze. Doch das seiner Beinahe-Verlobten klarzumachen und erst recht den Eltern, würde nicht leicht werden. Sein Vater würde kaum Verständnis dafür haben, daß der Sohn das Wohl der Firma seinem persönlichen Glück opfern wollte. Immerhin bedeutete es das Aus für ein traditionsreiches Familienunternehmen.

      Eva schien an seinem Gesichtsausdruck bemerkt zu haben, daß Ulli mit seinen Gedanken ganz woanders war.

      »Ist was?« fragte sie. »Du wirkst so abwesend.«

      Er holte tief Luft und setzte eine unbekümmerte Miene auf.

      »Nein, nein«, erwiderte er, »alles in Ordnung. Worüber haben wir gerade gesprochen? Ach ja, über die Kleiderordnung. Also, ich habe keinen schwarzen Anzug dabei. Schließlich bin ich nicht mit der Absicht in Urlaub gefahren, auf einen Empfang zu gehen. Du mußt mich also so nehmen, wie ich bin.«

      Eva lächelte und griff nach seiner Hand.

      »Und dann laß ich dich nicht mehr los«, sagte sie zärtlich.

      Allmählich wurde es Zeit aufzubrechen. Ria Stubler hatte angekündigt, ein kleines Abendessen vorzubereiten, und darum gebeten, pünktlich zu sein.

      Als Ulli Vogler den Picknickkorb und die Decke ins Auto brachte, hatte die Pensionswirtin Eva beiseite genommen.

      »Fesch schaut er aus, dein Ulli«, hatte sie geraunt. »Der paßt zu dir.«

      Am frühen Abend waren sie zurück. Ein wunderschöner Tag lag hinter ihnen. Ulli setzte Eva vor der Pension ab.

      »Ich springe schnell unter die Dusche und komme dann«, sagte er.

      Sie nickte und gab ihm einen Kuß.

      Während er auf den Parkplatz des Hotels fuhr, kreisten seine Gedanken um das Telefonat, das er noch würde führen müssen, bevor er zum Abendessen ging. Ihm mußte unbedingt ein plausibler Grund einfallen, warum er das Gespräch nicht angenommen und statt dessen sein Mobiltelefon ausgeschaltet hatte.

      Im Hotel lag schon eine Nachricht für ihn. Sie wartete dringend auf seinen Rückruf.

      Nach dem Duschen wählte er Constanzes Nummer. Ihre Stimme klang merkwürdig spröde, als er seinen Namen genannt hatte.

      »Hattest du einen besonderen Grund, warum du heute nachmittag nicht mit mir sprechen wolltest?« fragte sie.

      Ulli räusperte sich. »Ja, also, weißt du…«

      Himmel, was sage ich denn? Ich kann ihr doch nicht jetzt am Telefon mitteilen, daß es eine andere Frau in meinem Leben gibt.

      »Ich war schwimmen«, antwortete er schließlich, wobei er versuchte, seiner Stimme einen belanglosen Klang zu geben. »Irgendwie muß da ein Funkloch sein. Ich hatte plötzlich kein Netz mehr.«

      »Aha«, kam es zurück. »Und später hattest du wohl keine Zeit, deine Mailbox anzuhören, was?«

      Constanze klang verärgert.

      »Ulli, ich habe mir Sorgen gemacht!« rief sie aufgeregt. »Es hätte ja schließlich auch was passiert sein können. Was sollte ich denn denken, als du dich überhaupt nicht gemeldet hast?«

      »Es tut mir leid«, entschuldigte er sich lahm.

      Sie schien einigermaßen versöhnt.

      »Hattest du denn wenigstens einen schönen Tag, während ich über den Büchern sitze?«

      »Ja, danke. Es ist ein sehr schöner Bergsee.«

      »Na, hoffentlich fahren wir da mal zusammen hin.«

      Ulli schluckte.

      Diesen Wunsch würde er ihr wohl kaum erfüllen können.

      »Du, ich möchte jetzt schlafen gehen«, sagte er, statt direkt darauf einzugehen. »Laß uns morgen telefonieren.«

      »Ja, gut. Aber nicht vor Abend. Den ganzen Tag werde ich in der Uni sein.«

      »Ich rufe dich an. Also, bis morgen dann.«

      »Ulli…?«

      »Ja?«

      »Ist was? Du klingst so merkwürdig. Außerdem hast du mir noch gar nicht gesagt, daß du mich liebst und vermißt.«

      »Natürlich, Constanze, ich liebe dich.«

      Mit einer hastigen Bewegung drückte er den Ausknopf und schleuderte das Handy auf das Bett.

      Wieder nicht die Wahrheit gesagt. Drei faustdicke Lügen auf einmal!

      Ulli ging in das Bad und blickte in den Spiegel.

      Du Schuft, ging es ihm durch den Kopf, was bist du doch für ein erbärmlicher Feigling!

      Dabei war doch alles klar. Er liebte Eva mehr, als er jemals eine Frau geliebt hatte. Und es konnte doch nicht so schwer sein, Constanze die Wahrheit zu sagen.

      Doch, es ist schwer, dachte er, während er zur Pension Stubler ging. Unendlich schwer!

      *

      Constanze von Werenhofen schaute kopfschüttelnd auf das Telefon. Das war das seltsamste Gespräch, das sie jemals mit Ulli geführt hatte.

      Oder bildete sie es sich nur ein? War es vielleicht der Prüfungsstreß, der sie alles anders wahrnehmen ließ, als es in Wirklichkeit war?

      Draußen rumorte Petra in der Küche herum. Die Freundin und Studienkollegin war dabei, das Abendessen für sie beide herzurichten.

      Constanze hätte durchaus die Mittel gehabt, sich eine große Wohnung

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