Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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des bekannten Großbäckers, und von dem Arrangement, das die beiden Seniorchefs getroffen hatten. Sebastian ahnte, was das Problem dabei war.

      »Aber Sie lieben das Madl net?«

      Der junge Bursche zuckte die Schultern.

      »Ich schätze sie«, sagte er. »Constanze ist eine patente Frau, man kann mit ihr, wie man so sagt, Pferde stehlen. Aber ich frage Sie, reicht das für ein ganzes Leben?«

      »Wohl kaum«, mußte der Bergpfarrer zugeben. »Und dann sagten Sie vorhin, daß das Problem seit gestern nur noch größer geworden sei. Hat es etwas mit der Eva Jansen zu tun?«

      Ulli sah den Geistlichen verblüfft an.

      »Sie haben es bemerkt?«

      Sebastian lächelte.

      »Es gehört net viel dazu«, erwiderte er. »Ich kann eins und eins zusammenzählen.«

      »Ja, es stimmt«, nickte Ulli, »ich habe mich bis über beide Ohren in sie verliebt. Dabei kann ich es mir gar nicht erklären. Ich kenne Eva überhaupt nicht, und doch habe ich das Gefühl, daß sie die Richtige für mich ist. Es war wie ein Blitz aus heiterem Himmel.«

      »Haben Sie schon mit Constanze gesprochen?«

      »Gestern abend. Sie hatte mittags im Hotel angerufen, aber da war ich ja noch unterwegs.«

      »Aber über Ihre Gefühle für Eva haben S’ nix gesagt oder…?«

      Ulli schüttelte den Kopf.

      »Ich konnt’s net. Constanze hat mir überschwenglich erzählt, daß unsere Eltern die Verlobung nach meiner Rückkehr offiziell bekanntgeben wollen.«

      »Das sind ja schon sehr konkrete Pläne. Was wollen S’ denn da jetzt machen?«

      »Ich weiß es net«, antwortete der Bursche, und sein Gesichtsausdruck zeigte Verzweiflung. »Nur eines, daß ich Eva von Herzen gern habe und dieses Gefühl für Constanze schon lange nicht mehr empfinde.«

      »Glauben S’ denn, daß Eva genauso in Sie verliebt ist?«

      Ulli lächelte.

      »Woher, Hochwürden, wir haben ja kaum ein paar Worte miteinander gesprochen. Aber wenn ich an ihre Blicke denke, dann bin ich guter Hoffnung.«

      »Ja, das bin ich auch«, schmunzelte Sebastian.

      Ulrich Vogler sah ihn überrascht an.

      »Sie glauben…?«

      »Sagen wir mal, ich könnt’ mir vorstell’n, daß Sie Evas Blicke richtig gedeutet haben. Allerdings werden S’ das schon alleine herausbekommen müssen. Sie wohnt übrigens in der Pension Stubler, ganz hier in der Nähe.«

      Der junge Mann seufzte.

      »Aber was mache ich mit Constanze?«

      »Nun, was sich auch immer zwischen Ihnen und Eva entwickelt, Sie werden es Constanze sagen müssen. Denn ich gehe davon aus, daß Sie sie auch dann nicht heiraten wollen, wenn Eva Ihre Gefühle net erwidert.«

      »Nein«, beteuerte Ulli, »das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.«

      Der Bergpfarrer nickte.

      »Ich hab’ keine and’re Antwort von Ihnen erwartet«, sagte er. »Wie auch immer, Ulli, ich kann Ihnen nur raten: Hören S’ auf die Stimme Ihres Herzens. Gewiß steht viel auf dem Spiel, die Rettung der Firma und vieler Arbeitsplätze. Aber es wäre höchst unmoralisch, eine Ehe auf dem Fundament einer Lüge aufzubauen. Vielleicht gibt’s noch and’re Wege, um die Firma vor dem Konkurs zu bewahren. Ihrer Liebe zu Eva Jansen sollte das aber net im Wege steh’n.«

      Ulli Vogler atmete erleichtert auf.

      »Vielen Dank, Hochwürden, Sie haben mir sehr geholfen.«

      »Das ist meine Aufgabe, und ich erfülle sie mit Freude. Wann immer Sie net mehr weiter wissen, dürfen S’ sich an mich wenden. Bei Tag und Nacht.«

      »Das werde ich, Hochwürden«, nickte Ulli und reichte dem Geistlichen die Hand. »Bestimmt war ich nicht zum letzten Male hier.«

      Die beiden Männer waren aufgestanden und strebten dem Ausgang zu.

      »Wissen S’ was«, schlug Sebastian vor, »am Samstag ist Tanz im Löwen. Kommen S’ doch vorher zum Essen ins Pfarrhaus. Mein Bruder und seine Freundin werden da sein, und meine Haushälterin freut sich immer, wenn viele Gäste kommen. Außerdem gibt’s da noch jemanden, den ich einladen werd’…«

      Der letzte Satz wurde von einem Augenzwinkern begleitet. Ulli schmunzelte.

      »So eine Einladung schlage ich gewiß nicht aus«, sagte er. »Vielen Dank noch mal.«

      Während er den Kiesweg hinunterging, blieb Sebastian Trenker stehen und schaute ihm hinterher. Der gute Hirte von St. Johann ahnte, daß Ulli mit seiner Befürchtung, sein Problem würde noch größer werden, recht haben könnte. Aber er war gewillt, dem jungen Burschen und dem Madl, das er liebte, zu ihrem Glück zu verhelfen.

      *

      »Ach, ich habe wunderbar geschlafen«, sagte Eva, als sie beim Frühstück saß.

      Die junge Frau erfuhr während ihres Aufenthalts in der Pension Stubler eine besondere Fürsorge. Ria lud Gäste, die ihr sympathisch waren, oft in ihre Privaträume ein. Dann kochte sie für sich und den Eingeladenen, und dieser war nicht genötigt, das Mittag- und Abendessen im Gasthaus einzunehmen. Ansonsten wurde in der Pension nur ein Frühstück serviert. Rias mütterliches Herz hatte sofort für die angehende Lehrerin geschlagen, und so kam es, daß Eva jetzt in der privaten Küche mit ihr zusammensaß und sich schmecken ließ, was Ria aufgetischt hatte.

      »Was haben S’ sich denn für heut’ vorgenommen?« erkundigte sich die Wirtin.

      »Ich habe mir überlegt, heute einen faulen Tag einzulegen«, erwiderte die junge Frau. »Die Tour gestern war doch ganz schön anstrengend und sitzt mir noch in den Knochen. Vielleicht geh’ ich ein wenig bummeln.«

      Daß sie hoffte, dabei den jungen Mann von gestern wiederzusehen, sagte sie indes nicht. Ulli würde heute wohl kaum eine größere Unternehmung vorhaben, überlegte sie, immerhin hatte der Thurecker-Franz ihm geraten, den Fuß noch zu schonen.

      Gleich beim Aufwachen hatte sie wieder an ihn denken müssen. Sie sah das gutgeschnittene Gesicht vor sich, die dunklen Augen, die sie so liebevoll angesehen hatten.

      »Dann koch’ ich uns heut’ mittag etwas zu essen«, schlug Ria Stubler vor.

      Eva nickte. Sie hatte es aufgegeben, gegen die Fürsorge der Wirtin zu protestieren. Natürlich war es schön, so bemuttert zu werden, aber irgendwie war es ihr auch peinlich gewesen. Schließlich war sie ein Gast wie jeder andere auch in diesem Haus. Erst Pfarrer Trenker hatte ihr geraten, sich nicht dagegen zu sträuben.

      »Genießen Sie ’s, Eva«, sagte der Geistliche, als sie ihn in der Kirche besuchte, »die Ria macht’s wirklich gern, und Sie können so ein bissel Geld sparen. Dafür kaufen S’ sich dann ein schönes Andenken an

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