Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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      Da würde sie sich etwas anderes einfallen lassen müssen, um die beiden wieder auseinander zu bringen.

      Was das sein konnte, wußte sie im Moment noch nicht, doch irgend etwas würde ihr schon einfallen!

      *

      Carla genoß den Abend wirklich. Florian war aufmerksam und liebevoll zu ihr. Sie hatten viel getanzt und ausgiebig über die Fahrt nach Tirol gesprochen, die sie schon am nächsten Tag machen wollten. Jetzt hatte er sie gerade geküßt, als ein paar seiner Spezis, die am Nachbartisch saßen, nach ihm riefen.

      Florian zuckte die Schultern.

      »Ich glaub’, ich muß mich da mal seh’n lassen.«

      »Geh nur«, lächelte Carla und schaute ihm hinterher.

      Dann sah sie sich um. Claudia Bachinger tanzte gerade mit dem Bürgermeister, der spät noch auf das Fest gekommen war, Pfarrer Trenker und sein Bruder waren schon eine ganze Weile verschwunden.

      Carla stand auf. Florian war im Gespräch mit den Burschen am Tisch vertieft und bekam nicht mit, daß sie nach draußen ging.

      Wohl aber Resl Wagner. Die Bäuerin sah, daß Carla den Saal verließ, und folgte ihr.

      Draußen standen die Leute, die Abkühlung suchten, allein oder in Gruppen herum. Ein paar spazierten die Straße auf und ab.

      Die Bäuerin trat durch die Tür und blickte sich suchend um. In einiger Entfernung sah sie die Frau, die ihrem Sohn den Kopf verdreht hatte, unter einer Laterne stehen. Sie ging zu ihr.

      »Guten Abend, Frau Wagner«, grüßte Carla sie lächelnd. »Ein schönes Fest, net wahr?«

      Florians Mutter erwiderte nichts darauf. Stumm schaute sie die Arzthelferin an und erst nach einer ganzen Weile öffnete sie den Mund.

      »Sie haben doch jetzt gefunden, wonach Sie gesucht haben«, sagte sie. »Warum verschwinden S’ jetzt net wieder?«

      Die junge Frau glaubte, nicht richtig zu hören.

      »Wie bitte?«

      »Sie haben mich schon verstanden«, fuhr die Bäuerin fort. »Verschwinden soll’n S’, bevor S’ den Florian unglücklich machen.«

      »Aber…«

      »Nix aber«, schnitt die Frau ihr das Wort ab. »Mein Bub hat was Bess’res verdient als so eine, wie Sie sind. Ein Bankert, das keine richtigen Eltern net hat.«

      Carla stockte der Atem.

      Daß Florians Mutter aus irgendwelchen Gründen, die sie nicht nachvollziehen konnte, nicht gut auf sie zu sprechen war, hatte sie ja schon geahnt. Die Blicke der Bäuerin sprachen Bände. Aber daß diese Frau sie offenbar regelrecht haßte, schockierte sie jetzt.

      Resl Wagner ließ ihr keine Zeit für eine Erwiderung.

      »Am besten verschwinden S’ gleich, damit S’ net noch mehr meinem Buben den Kopf verdreh’n«, setzte sie hinzu. »Und damit Sie’s wissen, heiraten wird er Sie ohnehin net. Dazu bekommt er niemals die Einwilligung von meinem Mann und mir.«

      Carlas Herz klopfte nun bis zum Hals hinauf. Sie war zu überhaupt keiner Regung fähig, geschweige denn, daß sie auf diese Haßtirade irgend etwas hätte erwidern können.

      Sie fuhr sich über die Stirn, weil ihr plötzlich unerträglich heiß geworden war, und sie glaubte, der Schweiß stehe ihr dort.

      Resl schaute sie stumm an, und unter diesem Blick drehte Carla sich um und ging in Richtung der Pension.

      Die Bäuerin blickte ihr aufatmend nach.

      Hoffentlich tut sie’s wirklich und verschwindet, dachte sie, ehe sie auf den Saal zurückging.

      Als sie im Eingang stand, fiel ihr ein, daß Florian Carla vermissen würde. Auf keinen Fall durfte er zur Pension laufen und mit ihr reden.

      Das mußte sie verhindern.

      Resl ging an den Tisch, an dem ihr Sohn immer noch mit seinen Freunden redete. Er blickte überrascht auf, als sie ihn am Arm berührte.

      »Mutter, was gibt’s?«

      »Die Carla ist gegangen«, sagte sie. »Ich soll dir ausrichten, daß sie sich net wohl fühlt. Sie wollt’ dich net stören.«

      »Ist sie krank?« fragte Florian und sah sie angstvoll an.

      »Net krank.« Seine Mutter schüttelte den Kopf. »Unwohl eben. Das ist morgen schon wieder vorbei.«

      Hoffentlich ist sie morgen wirklich verschwunden, dachte sie dabei.

      Ihr Sohn schien beruhigt.

      »Bleibt ihr noch lang?« fragte er.

      »Wahrscheinlich net«, antwortete sie.

      »Ich wollt’ Vater noch bitten, daß ich morgen freimachen kann«, erklärte Florian. »Ich möcht’ Carla nach Tirol begleiten.«

      Seine Mutter zuckte die Schultern.

      »Er wird wohl nix dagegen haben«, meinte sie. »Viel Spaß noch.«

      *

      »Das ist ja eine schöne Bescherung«, sagte Sebastian Trenker am nächsten Morgen.

      Claudia und Max waren eben zum Frühstück herübergekommen, aber die beiden wußten nicht, worauf sich die Bemerkung des Bergpfarrers bezog.

      Auf die Geschichte mit der Nonne, oder auf das, was eben geschehen war. In der Küche des Pfarrhauses stand nämlich Resl Wagner, in Tränen aufgelöst.

      »Was ist denn jetzt schon wieder passiert?« fragte Max.

      Sein Bruder hob die Hände und ließ sie wieder fallen.

      »Das wird die Resl euch am besten selbst erzählen«, antwortete er. »Ich muß jetzt los und seh’n, daß ich rette, was noch zu retten ist.«

      Er schaute die Bäuerin an.

      »Hast aus der Geschichte nix gelernt?« fragte er sie. »Soll sich so ein Drama, wie es sich auf eurem Hof abgespielt hat, wiederholen? Das kannst’ doch net ernsthaft wollen. Der Florian ist euer einziges Kind, und wenn ihr ihn verliert, dann geht’s euch wie den Hornbachers damals. Dann könnt ihr den Hof ebenfalls verkaufen, denn der Florian kommt bestimmt net wieder zurück, genau wie die Brigitte seinerzeit.«

      »Ich hab’s doch nur gut gemeint«, schluchzte die Bäuerin.

      »Aber falsch angepackt.«

      Der Bergpfarrer hatte seine Jacke übergezogen und eilte zum Auto. Eigentlich hätte er wissen müssen, daß sich so eine Katastrophe anbahnt, gestern abend hatte er noch daran gedacht.

      Als Resl Wagner eben vor der Tür stand und klingelte, da wußte er sofort, daß es kein geruhsamer Sonntag werden würde. Unter Tränen hatte sie erzählt, daß Florian

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