Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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      »Ich freu’ mich schon auf heut’ abend«, sagte Florian.

      »Und nach dem Essen im Pfarrhaus würd’ ich gern mit dir tanzen geh’n…«

      Er sah sie erwartungsvoll an.

      »Magst du?«

      Carla hatte schon durch Ria Stubler von dem Tanzabend im Löwen gehört. Sie nickte.

      »Ja, Florian, sehr gern…«

      Der Bauernsohn hatte die Leiter hochgeklappt und die Luke verschlossen. Er drehte sich zu ihr um und bemerkte den Blick, mit dem sie ihn ansah. Wortlos zog er sie in seinen Arm, nahm ihren Kopf und küßte sanft ihren Mund.

      »Ich liebe dich, Carla«, sagte er. »Vom ersten Augenblick an!«

      Die junge Frau lehnte ihren Kopf an seine Schulter und hielt die Augen geschlossen.

      »Ich glaube, ich liebe dich auch, Florian«, antwortete sie leise.

      *

      Im Pfarrhaus war Sophie Tappert schon seit dem Nachmittag mit den Vorbereitungen für das Abendessen beschäftigt gewesen. Als dann Max und Claudia herüberkamen, band sich die Journalistin eine Schürze um und legte mit Hand an.

      Sebastian und sein Bruder suchten derweil den Wein aus.

      »Also, ich hab’ gestern abend noch mal geschaut«, berichtete der Polizist, »aber über eine Gaunerin, die sich als Nonne verkleidet, steht nix im Computer.«

      Der Bergpfarrer hatte eine Flasche Rotwein aus dem Regal genommen und wischte den Staub ab.

      »Eine merkwürdige Geschichte«, sagte er. »Irgendwas stimmt dennoch net mit dieser Schwester Klara.«

      Max hatte gestern mehrere Stunden vor dem Computer auf seinem Revier verbracht und verschiedene Stichworte eingegeben, die Sucherfolge waren jedesmal negativ gewesen. Am Tag zuvor war er nicht dazu gekommen, weil eine großangelegte Verkehrskontrolle anberaumt worden war, die im ganzen Landkreis durchgeführt wurde.

      »Ich versuch’s am Montag noch einmal«, versprach er. »Dann ist’s ein bissel ruhiger, und ich hab’ vielleicht mehr Glück.«

      Sebastian Trenker stellte zwei Flaschen von dem Rotwein in den Korb, während Max nach dem Sherry griff. Noch einen leichten Weißwein für die Vorspeise, und sie hatten alles beisammen.

      Inzwischen war es kurz vor sieben, und es würde nicht mehr lange dauern, bis die Gäste kamen. Der Geistliche bat seinen Bruder, schon mal den Rotwein zu öffnen und in eine Karraffe umzufüllen, damit er Sauerstoff bekäme und seine Aromen besser entfalten könne. Unterdessen schaute er in die Küche, wo Sophie Tappert und Claudia wirbelten.

      »So, wir sind soweit«, sagte die Journalistin und band sich die Schürze wieder ab.

      »Dann können S’ ja kommen«, nickte Sebastian.

      Im selben Moment klingelte es an der Tür.

      Der gute Hirte von St. Johann öffnete und sah ein strahlendes junges Paar vor sich stehen. Carla schwenkte einen Briefumschlag in den Händen.

      »Die Kartons waren ein voller Erfolg«, rief sie. »Zumindest einer. Das hier haben wir darin gefunden. Es ist ein Brief von meiner Großmutter an meinen Vater. Er stammt doch aus St. Johann.«

      »Unmöglich!« sagte Sebastian verblüfft.

      Gleichzeitig fiel ihm das schelmische Grinsen auf, mit dem Florian Wagner ihn ansah.

      »Doch net etwa… St. Johann in Tirol?«

      »Genau«, lachte der Bauernsohn. »Wir waren zuerst genauso verblüfft wie Sie eben. Aber dann hab’ ich’s an der Briefmarke gemerkt.«

      »Dann sind wir ja schon einen großen Schritt weiter«, freute sich der Geistliche. »Aber kommt erst einmal herein.«

      Er führte die Besucher in das Eßzimmer, wo Claudia und Max schon saßen. Sebastian stellte die beiden Frauen einander vor, und Claudia, die Florian schon kannte, schüttelte auch ihm die Hand.

      Ausführlich mußten die beiden berichten, wie sie auf die Briefe gestoßen waren, und natürlich hatte Carla das Foto ihres Vaters mitgebracht.

      Sebastian schaute es lange und nachdenklich an.

      »Ich kenne das Gesicht wirklich nicht«, sagte er schließlich. »Es muß sich also alles abgespielt haben, während ich auf dem Priesterseminar war. Allerdings erinnere ich mich jetzt daran, daß die Leute damals, als ich die Pfarrstelle hier übernommen hatte, manchmal von dem Österreicher geredet haben. Klatsch natürlich, das Übliche, ich hab’ halt nix darauf gegeben.«

      Er schaute Carla an.

      »Jetzt werden S’ bestimmt nach Tirol wollen?«

      Die Arzthelferin nickte.

      »Ja, ich denk’ mir, daß mein Vater dort auf dem Friedhof beerdigt worden ist«, antwortete sie.

      »Das vermute ich auch«, pflichtete Sebastian ihr bei. »Wenn Sie möchten, begleit’ ich Sie gern’ dabei.«

      »Net nötig«, ließ sich Florian vernehmen. »Das mach’ ich schon…«

      »Das hab’ ich mir schon gedacht, daß eure glücklichen Gesichter net allein von eurem Fund herrühren«, schmunzelte der Bergpfarrer.

      Der Bauernsohn nahm Carlas Hand.

      »Ja, Hochwürden, wir lieben uns«, bestätigte er. »Und ich werd’ Carla net in der Stunde allein’ lassen, in der sie vor dem Grab ihres Vaters steht.«

      Sebastian nickte. Er hatte schon erwartet, daß Florian sich in Carla verlieben würde. Allerdings wußte er auch um die Vorbehalte der Wagnerbäuerin. Einige Male hatte sie im Gespräch durchblicken lassen, daß sie sich eine richtige Bäuerin als Frau für ihren Sohn wünsche, und dem Geistlichen ihr Leid geklagt, daß Florian sich immer mit Madln einließ, die mit der Landwirtschaft nichts am Hut hatten.

      Vorerst vermied der Bergpfarrer allerdings, das Gespräch auf dieses Thema zu lenken. Das Essen war fertig, und der schöne Abend sollte nicht durch solche Gedanken getrübt werden.

      Sophie Tappert hatte ihre beliebte Vorspeise zubereitet: Mousse von der geräucherten Forelle mit Kräuterjoghurt. Ein ganz zarter Schmaus, der auf der Zunge zerging. Die Haushälterin hatte dafür geräucherte Forellenfilets püriert und mit Sahne, Eigelb und Sherry verrührt. Die Bindung erhielt das Gericht durch ein paar Blätter Gelatine.

      Danach wurde eine köstliche Suppe aufgetragen, aus Rindfleisch gekocht, mit Fleischnockerln, Eierstich und Gemüseperlen.

      Carla wußte ja inzwischen, wieviel Max essen konnte, und staunte gar nicht mehr darüber, daß der Bruder des Bergpfarrers sich bei jedem Gang gleich zweimal bediente.

      »Das wird aber nachher alles wieder abgetanzt«, drohte Claudia Bachinger ihrem Liebsten mit einem Augenzwinkern.

      Während des Essens unterhielten sie sich über den bevorstehenden Tanzabend,

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