Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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beugte sich über den Tisch zu der Haushälterin und bedachte sie mit einem demütigen Augenaufschlag.

      »Schließlich ist es ja unsere Pflicht zu helfen.«

      Erst in diesem Moment schien Blasius Eggensteiner mitbekommen zu haben, worüber die beiden Frauen redeten.

      Das fehlte ihm gerade noch, daß diese Nonne sich hier im Pfarrhaus einnistete!

      Er hatte ohnehin schon genug von ihrem Gerede. Als er sich am Nachmittag erkundigte, worum es bei dieser Spendensammlung überhaupt ging, erzählte sie ihm alles Mögliche. Wie sehr die Menschen Not litten, welche Übel es auf der Welt zu bekämpfen galt und wie sehr sie sich freue, von der Mutter Oberin mit diesem Auftrag bedacht worden zu sein.

      Seltsamerweise wußte er bis jetzt aber immer noch nicht, wofür das Geld gebraucht wurde. Jedenfalls, so hatte er herausgehört, wollte Schwester Klara von Haus zu Haus ziehen und um eine mildtätige Gabe bitten.

      Pfarrer Eggensteiner hatte schon eine scharfe Erwiderung auf der Zunge, als ihm einfiel, wie krank seine Haushälterin wirklich war, und er wußte, daß sie nur seinetwegen darauf verzichtete, ins Krankenhaus zu gehen.

      Die Nonne blickte ihn fragend an.

      »Was halten Sie von meinem Vorschlag?«

      Der Geistliche sah sie an, dann Hermine Wollschläger.

      Vielleicht ist das gar kein so schlechter Gedanke, dachte er und nickte automatisch.

      »Schön«, rief Schwester Klara und klatschte in die Hände. »Dann rufe ich noch heute Abend im Kloster an und bitte die Mutter Oberin um die Erlaubnis.«

      »Was haben S’ eigentlich mit dem Geld gemacht, das Sie bisher gesammelt haben?« erkundigte sich Hermine Wollschläger.

      Ein eisiger Schrecken durchfuhr die Nonne. Doch sie hatte sich gut in der Gewalt und ließ sich nicht anmerken, daß diese Frage sie einen Moment durcheinander gebracht hatte.

      »Auf das Konto unseres Mutterhauses überwiesen«, antwortete sie rasch. »Jeden Abend bin ich noch rasch in eine Bank und habe es eingezahlt.«

      »Aber wenn Sie mich jetzt hier vertreten, dann kommen Sie ja gar net dazu, Ihre Aufgabe weiter zu erfüllen«, wandte die Haushälterin plötzlich ein.

      Schwester Klara lächelte milde.

      »Darüber machen Sie sich mal keine Gedanken«, entgegnete sie. »Die Mutter Oberin wird dafür schon Verständnis haben. Vielleicht schickt sie ja noch eine Mitschwester, die dann um die Spenden bittet.«

      *

      »Nimm doch Platz.« Sebastian deutete auf die Eckbank, auf der auch Carla saß.

      Florian nickte und setzte sich neben die junge Frau, die bereitwillig ein Stückchen zur Seite rückte. Er mußte schlucken, und sein Mund war vor Aufregung ganz trocken geworden.

      Jetzt reiß dich mal zusammen, sagte er in Gedanken, es ist ja net das erste Mal, daß du dich in eine Frau verguckt hast!

      Sophie Tappert bot ihm ein Bier an, doch der Bauernsohn schüttelte den Kopf.

      »Dank’ schön, aber ich bin ja mit dem Auto da. Aber wenn S’ vielleicht ein Glas Wasser hätten.«

      Die Haushälterin nickte und reichte es ihm. Carla sah den jungen Burschen unterdessen interessiert an.

      »Sie wohnen also auf dem Hof meiner Großeltern.«

      Florian nickte.

      »Ja, und meine Mutter erzählte mir, daß Sie und Hochwürden uns heut’ besucht haben, und worum es dabei ging. Als wir darüber sprachen, da ist mir etwas eingefallen.«

      Er erzählte von den Kartons auf dem Dachboden.

      »Mutter hat sicher net daran gedacht«, entschuldigte er die Bäuerin. »Sie war schon seit Jahren net mehr da oben.«

      »Aber Ihnen ist es eingefallen«, strahlte Carla ihn an, und Florians Puls beschleunigte sich noch mehr.

      Aber jetzt, wo er neben ihr saß, war er längst nicht mehr so nervös wie vor ein paar Minuten noch. Richtig locker wurde er und erwiderte ihren Blick.

      »Wenn S’ am Samstag zu uns kommen, werden wir mal nachschau’n, was sich alles in den Kartons befindet«, sagte er. »Und wer weiß, vielleicht ist ja was darunter, das Sie gern’ haben möchten.«

      Sebastian Trenker hatte schmunzelnd der Unterhaltung zugehört. Für ihn stand es außer Frage, daß Florian sich in Carla verliebt hatte. Jetzt hätte er nur zu gerne gewußt, ob und wo der Bursche das Madl schon einmal gesehen hatte.

      Der Geistliche wandte sich an seinen Bruder.

      »Da gibt’s noch etwas, das ich mit dir bereden wollte«, sagte er zu Max.

      Er erzählte von der Nonne, die er am Nachmittag bei seinem Amtsbruder angetroffen hatte.

      »Ich hab’ ein bissel nachgeforscht«, setzte er hinzu. »Ein ›Orden der Barmherzigen Schwestern Maria‹ ist nirgendwo verzeichnet. Ich hab’ da den Verdacht, daß die Nonne gar keine ist. Aber das kann ich natürlich net beweisen. Ich wollt’ dich bitten, doch mal nachzuforschen, ob irgendwo etwas über eine Frau bekannt ist, die sich als Nonne ausgibt und vielleicht unter dem Deckmantel der Gläubigkeit irgendwelche Schandtaten begeht.«

      Der Polizeibeamte nickte.

      »Das will ich gern tun«, versprach er. »Gleich morgen früh setzte ich mich an den Computer und schau’ nach.«

      »Danke, Max«, freute sich Sebastian.

      Er erkundigte sich nach Claudia Bachinger, der Freundin seines Bruders. Max strahlte, als er verkündete, daß die Journalistin, die in Garmisch Partenkirchen bei der Zeitung arbeitete, am Wochenende nach St. Johann kommen werde.

      »Haben S’ gehört, Frau Tappert«, sagte der Bergpfarrer zu seiner Haushälterin. »Dann bereiten S’ uns was Schönes zum Essen vor. Frau Brinkmann wird auch da sein, und der Florian ist ebenfalls eingeladen.«

      Er sah den Bauernsohn an.

      »Gell, Florian, du kommst doch?«

      Der war so in die Unterhaltung mit Carla vertieft, daß er gar nicht wußte, wovon die Rede war. Sebastian wiederholte die Einladung, und Florian nickte strahlend.

      »Herzlich gern, Hochwürden. Vielen Dank.«

      Der gute Hirte von St. Johann entschuldigte sich.

      »Tut mir leid«, sagte er. »Aber im Arbeitszimmer wartet noch ein bissel was zu tun auf mich.«

      Max erhob sich ebenfalls.

      »Ich muß auch nach Haus’.«

      Carla und Florian sahen sich an.

      »Ich würd’ Sie gern zur Pension begleiten«, sagte er. »Mein Auto steht noch dort.«

      »Fein«,

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