Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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kummervoll, daß Josef leider recht hatte; Florian konnte sich wirklich aussuchen, welche Frau einmal Bäuerin auf dem Hornbacherhof werden sollte. Und genau das war ihr ganzer Kummer.

      Wenn es am Samstagabend zum Tanzen ging, dann saß Resl Wagner oft an ihrem Tisch und ließ den Blick schweifen. Es gab so viele hübsche Madln im Wachnertal, und das eine oder andere stammte von einem Hof, dessen Besitzer als reich galt. So eine Braut, die wünschte sie sich für ihren Sohn. Aber leider hatte der ja seinen eigenen Kopf.

      Seufzend machte sie sich daran, den Tisch abzuräumen.

      Dabei dachte sie daran, was für einen Schrecken sie bekommen hatte, als Pfarrer Trenker mit Carla Brinkmann hergekommen war, und sie sich das Bild angeschaut hatten. Im ersten Moment glaubte sie wirklich, Florian würde die junge Frau kennen und noch mehr Interesse an ihr haben als an Annette Hamberger. Vermutlich hatte die noch weniger, als die Serviererin in eine Ehe mit einbringen konnte.

      Das fehlte gerade noch, daß ihr Sohn sich in diese Frau verliebte!

      *

      Florian war erst ins Wohnzimmer gegangen und hatte im Hotel angerufen. Es dauerte eine Weile, bis die Kollegin an der Rezeption Annette ans Telefon geholt hatte. In der Zwischenzeit klopfte sein Herz heftig, weil Florian sich bewußt war, daß er jetzt lügen würde.

      »Tut mir leid«, sprach er hastig, nachdem Annette sich gemeldet hatte, »mir ist was dazwischen gekommen; wir können uns heut’ abend net seh’n.«

      »Ach, Flori’, das ist aber schade!« vernahm er ihre enttäuschte Stimme. »Was gibt’s denn so Dringendes?«

      Genau diese Frage hatte er befürchtet.

      »Ich muß halt was erledigen«, wich er einer direkten Antwort aus und hoffte, sie würde sich damit zufrieden geben.

      »Na gut, da kann man nix machen«, hörte er zu seiner Erleichterung Annette sagen. »Aber morgen…?«

      »Mal seh’n«, sagte Florian schnell. »Ich rufe dich an.«

      Dann legte er auf und lief die Treppe hinauf ins Bad.

      Nachdem er sich geduscht und umgezogen hatte, fuhr er nach St. Johann.

      Carla, Carla Brinkmann!

      Was für ein schöner Name, dachte er, paßt irgendwie zu ihr.

      Er konnte es gar nicht erwarten, vor ihr zu stehen. Doch was er dann sagen würde, wußte er eigentlich gar nicht.

      »Ich bin der Florian Wagner«, murmelte er vor sich hin. »Der Sohn vom Wagnerbauern. Meine Großeltern haben den Hof von Ihren Großeltern gekauft. Ich hab’ Sie gestern schon im Kaffeegarten geseh’n und mich auf der Stelle in Sie verliebt…«

      Er brach ab, schüttelte den Kopf.

      »So’n Quatsch!«

      Natürlich würde er ihr nicht sagen, daß er sein Herz an sie verloren hatte, denn mit Carla Brinkmann, das spürte Florian, war es etwas anderes als mit den Madln, die er sonst betörte.

      Vielleicht, überlegte er, vielleicht hatte alles so kommen müssen; daß sie erst jetzt erfahren hatte, woher ihre Mutter stammte und wer ihr Vater war. Damit sie herkam und ihn, Florian, kennenlernte…

      Es muß ein Wink des Schicksals sein, davon war er überzeugt.

      Als er am Hotel vorbeifuhr, hoffte er inständig, daß Annette nicht ausgerechnet jetzt aus dem Fenster schaute und ihn sah. Schnell fuhr er um die Kurve und bog in die Straße ein, in der die Pension war. Vor dem Haus stand ein Auto mit dem Kennzeichen von Landsberg am Lech. Sein Herz klopfte schneller; sie war also da.

      Florian stellte sein Auto dahinter ab und stieg aus. Rasch sprang er die Stufen zur Tür hinauf und drückte auf den Klingelknopf. Nach einem Augenblick sah er einen Schatten hinter der Glastür, dann blickte Ria Stubler ihn fragend an.

      »Guten Abend«, grüßte er sie höflich. »Ich bin der Florian Wagner vom Hornbacherhof. Könnt’ ich wohl die Frau Brinkmann sprechen?«

      Die Pensionswirtin schüttelte bedauernd den Kopf.

      »Da müssen S’ zum Pfarrhaus geh’n«, antwortete sie. »Hochwürden hat Frau Brinkmann zum Abendessen eingeladen.«

      »Aha«, nickte er. »Haben Sie vielen Dank.«

      Er ging die Stufen wieder hinunter und dachte nach.

      Damit hatte er nicht gerechnet, aber die Auskunft, die er eben erhalten hatte, änderte natürlich alles. Schließlich konnte er nicht so einfach zum Pfarrhaus marschieren und Carla sprechen wollen.

      Aber warum eigentlich net?

      Schließlich war er ja hergekommen, um ihr seine Hilfe anzubieten. Pfarrer Trenker würde bestimmt nichts dagegen einzuwenden haben.

      Florian ließ sein Auto vor der Pension stehen und ging die Straße hinauf. Allerdings wählte er nicht die Richtung am Hotel vorbei, sondern machte einen Umweg. Wenn er zu Fuß unterwegs war, war die Gefahr, daß Carla ihn sah, noch größer.

      Schließlich erreichte er das Kirchengelände von der Rückseite aus und ging den Kiesweg hinauf. Einen Moment stand er unschlüssig vor der Tür des Pfarrhauses, dann klingelte er und wartete mit klopfendem Herzen ab.

      *

      Carla war erwartungsvoll zum Pfarrhaus gegangen. Sie hoffte, daß der Geistliche schon etwas herausgefunden hatte.

      Sebastian Trenker öffnete selbst und ließ sie eintreten.

      »Kommen S’«, sagte er. »Der Max ist auch schon da.«

      Sophie Tappert begrüßte die Besucherin mit einem Lächeln und bat sie, Platz zu nehmen. Der Tisch in der Küche war gedeckt, und Max hatte sich schon gesetzt. Als Carla eintrat, stand er auf und reichte ihr die Hand.

      »Ich will meinem Bruder net vorgreifen«, sagte er, »aber ich hab’ nix über Ihren Vater herausfinden können. Aber das ist vielleicht auch beruhigend; jedenfalls ist er nie mit der Polizei in Berührung gekommen.«

      Der Bruder des Bergpfarrers hatte am Nachmittag geforscht, ob er etwas über Tobias Starnmoser herausfinden könne. In den Computern der Ämter gab es allerdings nichts über den Vater der jungen Frau. Offenbar stammte der Mann nicht aus dieser Gegend, denn bis auf die Jahre, in denen er auf dem Hornbacherhof gearbeitet hatte, war er in keiner der umliegenden Gemeinden gemeldet gewesen. Mehr aus Gewohnheit denn aus einem begründeten Verdacht heraus hatte Max auch noch das Strafregister abgefragt. Aber auch hier fand er keinen Eintrag.

      »Wir wissen also nicht, woher Ihr Vater stammt, Carla«, sagte Sebastian. »Was aber net heißt, daß wir aufgeben werden.«

      Er berichtete von seinem Besuch bei Pfarrer Eggensteiner und der ergebnislosen Suche in den dortigen Kirchenbüchern.

      Natürlich war die Arzthelferin enttäuscht, aber auf der anderen Seite war ihr auch klar, daß nur ein unwahrscheinlicher Zufall zu einem Glückstreffer geführt hätte.

      »Jedenfalls danke ich Ihnen für die Mühe, die Sie beide sich gemacht haben«, sagte sie.

      »Lassen

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