Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Hof.«

      Pfarrer Zandler war sehr verwundert. Doch auch hier half eine saftige Spende, die Entschlußkraft des Pfarrers zu beschleunigen.

      Dann standen Urban und Agnes vor dem Altar und gaben sich auch hier das Versprechen. Sie knieten nieder, und Pfarrer Zandler erteilte ihnen den Segen.

      Danach brachte Urban Fuchsbichler seine Frau heim auf den Hof. Sie betraten die Wohnküche. Bianca saß mit einem Buch auf der Eckbank. Ruth und Clara waren dabei, in schönster Harmonie Kuchen zu backen.

      »Ruth, darf ich dir deine Schwiegermutter vorstellen. Ich habe Agnes soeben geheiratet. Wir waren beim Fellbacher – und der Pfarrer hat uns auch seinen Segen gegeben.«

      Clara fiel ihrer Großmutter um den Hals.

      »Meine allerherzlichsten Glückwünsche! Das ist ja ganz toll!«

      »Clara, das ist dein Großvater Urban Fuchsbichler!«

      Noch etwas scheu reichte Clara ihm die Hand.

      »Clara, i dank dir von Herzen. Wenn du die Briefe net gefunden hättest, dann wären wir beiden Alten jetzt net so glücklich.«

      Dabei schaute er Clara voller Zuneigung an. Clara umarmte auch ihn. Danach ging Urban Fuchsbichler auf Ruth zu.

      »Danke, daß du mir meine Agnes gebracht hast. Und danke für alles, was du für den Fuchsbichler Hof getan hast. I will und werde es net aussprechen. Doch wir beide wissen, wovon ich rede. Bist ein gutes Madl. Des beste, was mein Emil hat kriegen können. I werd mit meinem Bub sprechen. Es wird alles in Ordnung kommen.«

      Ruth wischte sich eine Träne aus den Augen.

      Die Tür ging auf, und Emil trat ein.

      »I hab’s auf der Alm net länger ausgehalten. Der Vater war so aufgeregt. I hab’ mir Sorgen gemacht.«

      Die strahlenden Gesichter verwirrten ihn noch mehr.

      »Mei, hier stimmt doch was net. Kann mir des einer jetzt mal erklären?«

      Ruth trat zu ihrem Mann.

      »Emil, dein Vater hat geheiratet. Das ist Agnes, seine Jugendliebe.«

      »Und wo ist sie plötzlich hergekommen? Vater, du hast nie etwas gesagt!«

      »Agnes ist Claras Großmutter!« platzte Bianca heraus.

      Emil Fuchsbichler wurde ganz blaß. Er sah seine Frau an, dann seinen Vater, dann Clara. Ruth schob ihren Arm unter den Arm ihres Mannes.

      »Dann war’s doch der Name Fuchsbichler, der die Clara so erschreckt hat. Da muß doch irgend was dahinterstecken. Vater, wie is das?«

      »Komm mit, Emil!« sagte Ruth zärtlich zu ihrem Mann.

      Sie gingen hinaus.

      »Bruno, ich will sofort zu Bruno!« jammerte Clara.

      Urban Fuchsbichler legte seiner Enkelin die Hand auf die Schulter.

      »Zehn Minuten wirst schon noch warten müssen, Clara. Kannst du es noch so lange aushalten?«

      »Kommt Bruno? Ist er in zehn Minuten da?«

      »Nein! Aber du wirst in zehn Minuten bei ihm sein.«

      Urban Fuchsbichler ging zum Telefon. Er rief Leonhard Gasser an.

      »Leo, ich hab’ eine Spezialaufgabe für euch. Ihr müßt jemanden retten und abtransportieren.«

      Urban lauschte.

      »Des Madl, des ihr retten müßt, des is die Braut von meinem Bruno. Des Madl liegt verzweifelt auf der Wiese südlich vom Fuchsbichler Hof. Da könnt ihr doch gut landen mit dem Hubschrauber. Des Mald muß rauftransportiert werden auf die Berghütte. Die Clara braucht sofort die dünne Bergluft. Des is gut für ihr Herz. Der Bruno is oben auf der Berghütte. Der kann dann Mund-zu-Mund-Beatmung machen, wenn’s denn notwendig sein sollte. Verstehst, wie i des mein?«

      Urban Fuchsbichler lauschte.

      »Mei, i weiß, daß des teuer wird, Leo. Solche Spezialtransporte, die kosten eben ihr Geld. I hab’ heut schon den Anstrich für das Feuerwehrhaus gespendet, dem Pfarrer Zandler einen Innenanstrich für die Kirche versprochen. Da laß i mich net lumpen, wenn’s um die Bergwacht geht. I leg jetzt auf. Grüß Gott, Leo!«

      »Das wird teuer für dich, Urban!«

      »Des letzte Hemd hat keine Taschen, Agnes! Des is heut ein ganz besonderer Tag. Bis jetzt war er ein Glückstag. Wollen wir hoffen und beten, daß er so bleibt. I mach mir ein bissel Sorgen um den Emil und die Ruth.«

      Agnes streichelte Urbans Wange.

      »Da kannst nix machen, Urban. Warten wir es ab! Die Ruth wird sicherlich die richtigen Worte finden.«

      Draußen war schon das Geräusch des Hubschraubers zu hören. Clara griff nach ihrer Jacke und rannte los. Dann drehte sie sich noch einmal um und kam zurück.

      »Rufst du Mama, Papa und Stephan an?«

      »Nun lauf schon, Clara! Ich rufe sie später an.«

      »Bist ein Schatz, Großmutter!«

      Sie standen vor dem Haus und schauten dem Hubschrauber nach, wie er mit Clara an Bord davonschwebte.

      *

      Ruth hatte ihren Mann Emil in den Garten hinter das Haus geführt. Weit hinten stand eine idyllische Gartenlaube.

      Sie setzten sich auf die Bank.

      »Mein Vater hat wirklich geheiratet? So schnell? I kann’s gar net glauben.«

      Ruth schaute ihren Mann liebevoll an.

      »Agnes war die erste und wirklich einzige große Liebe deines Vaters. Sie kam aus einfachen Verhältnissen. Das waren arme Leute und sie hatte viele Geschwister. Als junges Mädchen kam sie nach der Schule auf den Fuchsbichler Hof. Sie und dein Vater fanden Gefallen aneinander. Sie konnten ihre Liebe jahrelang verbergen. Die beiden müssen dann so um die zwanzig gewesen sein, als auch deinem Urgroßvater und Großvater klar wurde, daß es eine ernste Angelegenheit zwischen den beiden ist. I hab’ mit unserem alten Knecht gesprochen. Er kann sich an Details nicht mehr im einzelnen erinnern. Doch dein Urgroßvater muß ein wirklicher Tyrann und Menschenschinder gewesen sein. Er duldete zwar Urban den Umgang mit Agnes. Doch des war nur so, daß der Urban eben Erfahrungen sammeln sollte. Du verstehst?«

      »Des war früher so!«

      »Dann hat er gemerkt, daß es ernst war mit den beiden. Die Agnes wurde vom Hof gejagt und verschwand. Dein Vater hat seinem Großvater des nie verziehen und den Hof verlassen, bis der Alte auf dem Gottesacker lag. Urban is mit Einverständnis seiner Eltern gegangen, die sich gegen den Alten net wehren konnten. Der Urban hat die Agnes gesucht und dann später deine Mutter geheiratet. Er konnte die Agnes nie vergessen und sie ihn auch net. Die Clara hat Liebesbriefe gefunden, die ihre Großmutter versteckt hatte. Heimlich is die Clara dann nach Waldkogel gefahren. Sie wollte den Urban Fuchsbichler suchen.«

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