Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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danke dir, Clara, daß du mir das alles gesagt hast. Ich habe verstanden, daß es auch einen anderen Weg gegeben hätt. Dann hätt ich nie erfahren, daß du die Enkelin des Urban bist und deine Mutter seine Tochter. Ich wüßte auch net, daß der Emil net mein Vater ist. Daß es höchst unwahrscheinlich ist, daß i sein Sohn bin, des hätte i mir schon längst denken können. Hinweise gab es genug. Gefragt hab’ i nie.«

      »Das verstehe ich gut. Solche Zweifel wird doch jeder verdrängen, Bruno.«

      »Vielleicht weiß es Emil – oder soll ich weiter von ihm als Vater sprechen?«

      Clara nahm seine Hand.

      »Er ist dein Vater! Er liebt dich, da bin ich mir sicher. Er liebt auch deine Mutter. Ich habe die beiden nur kurz zusammen gesehen. Aber sie strahlen so viel Zusammenhalt und Liebe aus, daß ich mir ganz sicher bin, daß sie damit umgehen können.«

      »Es ist wunderbar, Clara! In all den Wirrungen des Lebens siehst du immer das Gute. Alles hat ein gutes Ende bei dir.«

      Clara lachte fröhlich.

      »Hast du vergessen, daß das Theater meine große Leidenschaft ist, nach dir natürlich. Ich bestehe auf einem glücklichen Ausgang der Theaterstücke. Bauernschwänke mit Happy-End sind meine große Leidenschaft. Sie sind so nah am Leben. Tragödien ohne glückliches Ende lehne ich mit allem Nachdruck ab. Ich glaube an die Liebe. Sie ist das Wichtigste und Wesentlichste aller Gefühle auf der Welt. Sie hält zusammen, was zusammengehört. Sie führt zusammen, was zusammengehört.

      »Uns hat sie auch zusammengeführt.«

      »Ja, Bruno! Und durch unsere Liebe haben Agnes und Urban endlich auch ihr Glück gefunden.«

      »Sie müssen sich wirklich sehr geliebt haben.«

      »Ja, das haben sie. Für beide war es die erste Liebe. Diese Liebe haben sie ein Leben lang in ihrem Herzen bewahrt. Ich kann verstehen, daß sie so schnell geheiratet haben.«

      »Wann wollen wir heiraten? Ich will dich ganz schnell als meine Frau an meiner Seite haben!«

      »Wie wäre es am nächsten Samstag? Dann habe ich Zeit für die Vorbereitungen. Ich will eine ganz große Hochzeit, eine riesige Hochzeit mit einem fröhlichen Polterabend, einem Ball und danach wünsche ich mir eine Hochzeitsreise in die Berge. Ich wünsche, mir mit dir ganz allein Tage des Glücks irgendwo in einer Hütte zu verbringen. Nur du und ich! Abends sitzen wir gemütlich am Kaminfeuer.«

      »Wir könnten die Berghütte von Toni mieten, nur für uns. Toni und Anna könnten dann ein paar Tage freimachen.«

      »Ich weiß nicht, ob die beiden damit einverstanden sind. Es gibt doch bestimmt noch andere Hütten.«

      »I werde den Leonhard fragen, von der Bergwacht. Der hat dich ja auch heraufgeflogen. Der weiß vielleicht einen romantischen Zufluchtsort.«

      Die Sonne war jetzt ganz hinter den Berggipfeln verschwunden. Bruno legte den Arm um Clara. Sie gingen zur Berghütte zurück.

      Die Hüttengäste saßen um den Kamin. Der alte Alois spielte auf der Ziehharmonika. Es waren an dem Abend auch einige Pärchen auf der Berghütte. Die tanzten. Bruno und Clara tanzten engumschlungen. Dabei flüsterten sie sich Zärtlichkeiten ins Ohr und küßten sich. So ging das bis zum Morgengrauen. Dann gingen sie schlafen. Dabei mußte Bruno nicht fensterln, die Kammer hatte eine Tür…

      *

      Sie schliefen lange bis zum Nachmittag. Nach einer kräftigen Mahlzeit, einer Mischung aus Frühstück und Mittagessen, verabschiedeten sie sich von Toni und Anna. Hand in Hand wanderte sie zuerst hinunter zur Oberländer Alm. Dann fuhren sie mit Brunos Auto heim auf den Fuchsbichler Hof.

      Sie konnten im Hof des großen Anwesens nicht parken, sondern hielten außerhalb auf dem Weg.

      »Was ist denn hier los?« fragte Bruno.

      »Des is für die große Feier später!« rief ihm der Knecht zu.

      Hinten quer vor der Scheune war eine erhöhte Plattform aufgebaut, wie man sie vom Tanzboden bei Volksfesten kannte. Davor standen lange Reihen von Tischen und Bänken. Auf den Tischen lagen weiße Tischtücher. Bunte Blumengestecke aus Wiesenblumen gaben allem einen festlichen Ausdruck. Rundum an allen Gebäuden und auch außen am unteren Teil des Tanzbodens hingen Girlanden aus den Zweigen der Trauerweide. Die langen Zweige waren zu großen Herzen geformt, und ein dickes, rotes seidenes Band schlang sich kunstvoll von Herz zu Herz.

      »Wie schön!« hauchte Clara.

      Hand in Hand gingen sie ins Haus. In der Wohnküche trafen sie Agnes, Ursula und Ruth, sowie Bianca. Zusammen mit der Hauswirtschaftlerin und Hilfskräften waren sie am Kochen. Nach ihnen kamen Urban, sein Sohn Emil und Claras Vater Gaudenz mit Stephan herein.

      Bruno stellte sich hinter Clara und legte von hinten die Arme um sie.

      »So, Leut! I hab’ was zu sagen.«

      Diskret, weil es sich um eine Familienangelegenheit handelte, verließen die Haushälterin und die Mägde die Küche.

      »Also, des is die Clara! Wir sind uns einig! Wir haben über alles gesprochen, ehrlich und offen. Es ist alles klar! I lieb des Madl und sie liebt mich! Des war ja eine ziemlich komplizierte Sach, was da gelaufen ist. Doch i bin froh, daß jetzt Ruh is.«

      Brunos kleine Rede war etwas unbeholfen. Aber alle hatten ihn verstanden. Nacheinander lagen sich alle in den Armen.

      »Dann wird wohl heut gefeiert, wenn ich draußen des richtig seh.«

      »Bub, und wie gefeiert wird! Des muß sein! I hab’ ganz Waldkogel eingeladen dazu. I will auch einige klare Worte sprechen. Wenn man die Wahrheit gleich sagt, dann nimmt man den Gerüchten und dem Getratsche den Wind aus den Segeln.«

      Bis zum Eintreffen der ersten Gäste war noch etwas Zeit. Bruno und Emil gingen zu den Pferdekoppeln und sprachen sich aus.

      »Ich habe es immer gewußt, daß du net mein leiblicher Sohn bist. Ich bin Ruth net bös. I hab’ sie auch net gefragt, wie sie des gemacht hat, von wem du bist. Du bist mein Sohn. I hab’ dich immer geliebt und werde dich auch immer lieben. Daß du auf der Welt bist, des is auch ein Liebesbeweis der Ruth.«

      Bruno schaute ihn an. Sie waren beide verlegen.

      »I hab’s lang vermutet. Da gab’s immer mal Sticheleien. Lassen wir es gut sein, Vater! Die Clara kommt auf den Hof. Die Fuchsbichler Linie geht weiter. Sie ist die Enkelin, und i bring den Namen mit in die Ehe. Des is in Ordnung so. Hauptsache, du bist Mutter net bös.«

      »Du brauchst dir keinen Kummer zu machen. Wir haben uns ausgesprochen.«

      Sie umarmten sich.

      Nach und nach füllten sich die Bänke mit Gästen. Alle hatten den Sonntagsstaat angelegt. Es wurde getuschelt und geredet. Jedem Haus, jedem Hof hatte Urban Fuchsbichler durch Boten eine Einladung zukommen lassen. Da hatte aber nicht der Anlaß für das Fest draufgestanden, nur daß er etwas Wichtiges zu verkünden hatte.

      Pfarrer Zandler saß mit seiner Haushälterin ganz vorne am Tisch, an dem auch der Bürgermeister Fritz Fellbacher und Familie Platz genommen hatte.

      Dann

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