Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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beiden Frauen umarmten sich. Dann schwang sich Karin auf ihr Fahrrad und radelte zum Reichler Hof.

      *

      Als Karin auf den Reichler Hof ankam, bemühte sie sich, sich nichts anmerken zu lassen.

      »Grüß Gott, Karin! Gut siehst du aus, besonders gut!«

      »Ich fühle mich auch gut. Ich habe nicht gearbeitet. Ich war spazieren und habe Anna getroffen.«

      »Des is schön! Da habt ihr beiden Frauen ein bisserl geratscht.«

      »Du bist ein kluger Kopf, Victor! Du kennst die Frauen! Ich habe mich mit Anna verabredet. Wir wollen uns demnächst in der Stadt treffen und einkaufen gehen.«

      »Willst Sachen kaufen für deine neue Wohnung?«

      »Das wird nicht verraten. Ich habe auch meine Geheimnisse, Victor.« Und mit Nachdruck fügte Karin an: »Genau, wie du auch deine Geheimnisse hast!«

      Victor schaute sie an und wandte sich dann ab.

      »I hab’ die ›Störrische‹ auf die Wiese gebracht. I muß mal nach ihr schaun.«

      Karin schaute ihm nach.

      »Na warte, dich kriege ich noch!« flüsterte sie leise vor sich hin.

      Nach dem Abendessen spülte Karin das Geschirr. Victor trocknete ab. Es war eine dieser kleinen Gesten mit denen er Karin zeigte, daß er sie schätzte.

      Anschließend gingen sie in den Garten.

      Victor legte den Arm um Karins Schultern. So saßen sie still beieinander und schauten zu, wie die Sonne hinter den Bergen unterging. Jeder träumte so vor sich hin.

      »Ach, Victor, was ich dich schon immer einmal fragen wollte. Bist du mit Jeanette auch hier im Garten gesessen?«

      Victor schaute sie überrascht an.

      »Warum willst du des wissen?«

      »Nur einfach so! Aus Neugierde!«

      »Naa, die Jeanette hat dafür keinen Sinn gehabt. I glaub’, sie hat unseren Garten niemals betreten.«

      »Hörst du noch etwas von ihr?«

      »Warum willst du des wissen?«

      »Nun, Anna und ich haben heute über Pierre gesprochen. Ich habe die Tage mit Frau Bleist telefoniert. Er wird jedesmal wütend und kann sich kaum beherrschen, wenn er wieder einen der Briefe zurückbekommt, die er mir schickt.«

      »Pierre schreibt dir?«

      »Ja! Er adressiert die Briefe an die Adresse der Praxis. Er hat von Blacky erfahren, daß ich dort arbeite. Er schickt Faxe. Die Faxe streiche ich durch und faxe sie zurück. Die Briefe schicke ich zurück mit der Bemerkung Annahme verweigert. Anrufen tut er auch nicht mehr. Seit ihm Martin damit gedroht hat, daß er Maßnahmen ergreife, wenn er weiterhin das Telefon der Praxis blockiert. Schließlich sie das ein Telefon, auf dem er als Arzt auch zu Notfällen gerufen würde.«

      Karin lachte.

      »Frau Bleist wartet immer den Briefträger ab. Sie übergibt Pierre die Briefe dann persönlich. Das ist ihm sehr peinlich. Er wird jedesmal rot wie ein Krebs im Gesicht und zerreißt den Brief wütend in kleine Fetzen. Irgendwann wird er einsehen, daß es keinen Zweck hat.«

      Karin zögerte einige Sekunden und dann wiederholte sie ihre Frage:

      »Hast du noch was von Jeanette gehört?«

      »Ja, aber das muß dich nicht belasten. Die Dummheit mit Jeanette, das war vor deiner Zeit. Heut frag i mich, wie des hat sein könne, daß i so auf diese Hexe reingefallen bin. Die Jeanette ist eine wirkliche Hexe.«

      »Vergiß sie, Victor! Denke nicht mehr an sie, sonst werde ich eifersüchtig.«

      Er lachte.

      »Mußt net eifersüchtig sein, meinen liebe Seilkameradin. Ich werde mit niemandem den Gipfel erklimmen außer mit dir.«

      Karin setzte sich auf seinen Schoß und schlang ihre Arme um seinen Hals. Sie kam mit ihrem Gesicht ganz nah und schaute ihm tief in seine rehbraunen Augen.

      »Ich denke, wir sollten vielleicht eine Abkürzung nehmen, Victor. Wir sind jetzt schon lang genug unterwegs.«

      »Wie meinst du das?«

      »Es gibt verschiedene Wege zum Gipfel. Wir haben den langsamen und sicheren gewählt. Das war vielleicht auch gut so, als wir losgezogen sind. doch jetzt haben wir doch schon viel Erfahrung gesammelt als Bergkameraden. Wir sollten jetzt die Route wechseln, sonst verlieren wir zuviel Zeit. Das ist unnötig. Meinst nicht auch?«

      Victor schaute sie an. In seinen Augen lag die Sehnsucht. Er schloß sie fest in seine Arme und küßte sie. Zuerst sanft und behutsam, dann leidenschaftlich und voller ungezügelter Wildheit. Karin wußte, daß sie auf dem richtigen Weg war.

      Zärtlich und verführerisch flüsterte sie ihm ins Ohr.

      »Hast du Einwände, wenn ich jetzt die Führung übernehme?«

      »Wo willst du mich denn hinführen?«

      Statt einer Antwort nahm Karin Victor bei der Hand.

      »Komm mit, mein Bergkamerad.«

      Sie führte ihn an den Fuß der Treppe, die zu ihrer kleinen Wohnung hinaufführte.

      »Dort oben können wir biwakieren. Hast du Einwände?«

      Statt einer Antwort nahm Victor Karin auf den Arm und trug sie die Treppe hinauf.

      *

      Als Karin am nächsten Morgen mit Victor frühstückte, tauschten sie immer wieder glückliche Blicke aus, wie man es eben nach so einer besonderen Nacht tat.

      »Bist du glücklich, Karin?«

      »Ja, das bin ich Victor! Und du?«

      »I auch! Ich lieb dich, Karin!«

      »Ich liebe dich auch, Victor!«

      Victor stand auf und ging in sein Zimmer. Nach kurzer Zeit kam er zurück.

      »Ich denke, daß es kein Geheimnis zwischen uns geben soll. Wir werden, des heißt i werde kämpfen müssen. Die Jeanette gibt keine Ruh. Die will mir etwas anhängen. Da lies selbst. Die behauptet, daß i ihr die Ehe versprochen hätte. Des hab’ i aber nie getan. Es stand im Raum. Sie hat immer wieder von der Zukunft geredet, i net. Des kann i schwören. I hab’ drüber nachgedacht. Aber da gab’s eben Faktoren, die hat i noch net geregelt. I wollt net ihr Anhängsel sein. I kann net in einem Büro dahinvegetieren. I bin Bauer, und i will ein Bauer sein und bleiben! Des hat die Jeanette net verstanden. I hab’ auch rausgefunden, daß sie nie an Kinder gedacht hat. Die schaden nur der Figur, hat sie mal gesagt und machen zuviel Arbeit. Weißt, des hat mir dann gar net gepaßt. Zu einer guten Ehe gehören Kinder dazu. Außerdem muß des ja weitergehen mit dem Hof. Mußt

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