Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Tage bleiben würde. Nach und nach kamen die Frauen von vielen Höfen in Waldkogel vorbei. Karin lernte schnell, was Nachbarschaftshilfe heißt. Alle brachten sich ein. Jeden der Bäuerinnen wollte für die Hochzeit einen Kuchen backen. Es wurde auch genau festgelegt, wer welchen Salat machte und wer für die einzelnen kalten Platten für das Büfett zuständig war. Mittagessen würde es keines geben.

      Karin und Anna fuhren zusammen in die Stadt, um Karins Brautkleid zu kaufen.

      »Sie sind alle schön, Anna! Welches soll ich nur nehmen?«

      Karin steckte den Kopf aus der Umkleidekabine und sah nicht gerade glücklich aus.

      »Das ist wirklich eine schwere Entscheidung, Karin. Du siehst in jedem gut aus. Stelle dir doch einfach die Frage, welches Brautkleid Victor am besten gefallen würde.«

      »Ich habe mich doch mit Victor nicht über Brautkleider unterhalten, Anna!«

      »Karin, überlege doch einmal genau! Hast du ein Kleid, das Victor besonders gut gefällt? Vielleicht hat er dir ja einmal ein schönes Kompliment gemacht?«

      Karin dachte nach. Dann zählte sie auf.

      »Ich weiß eher, was Victor nicht gefällt«

      »So? Woher?«

      »Er hat sich ausführlich geäußert, daß Jeanette immer so auffallend angezogen war. Es war ihm oft peinlich wie sie gekleidet war, als sie die wenigen Male zusammen auf Gesellschaften waren oder ihre Eltern eine Party gaben.«

      »Gut! Das ist ja auch schon einmal ein Anhaltspunkt.«

      »Er mag keine Kleider, die ganz enganliegen. Hohe Schlitze an den Seiten gefallen ihm genausowenig wie zu tiefe Ausschnitte. Er mag keine Stoffe, die sehr durchsichtig sind, und keine grellen Farben. Das mit den Farben können wir außer acht lassen, es geht ja um ein Brautkleid.«

      Nach diesen Anhaltspunkten sortierten sie die Kleider aus. Am Schluß entschied sich Karin für ein Brautkleid aus Spitze mit einem weitgeschnitten Rock und einem kurzen Jäckchen mit einer Knopfleiste vorne, welches das schulterfreie Oberteil verhüllte. Dazu hatte Karin ein breites Spitzentuch gewählt, welches sie einfach als Schleier über ihr Haar drapieren wollte.

      *

      Die standesamtliche Trauung fand am frühen Abend statt. Danach gab es Kaffee und Kuchen. Dieser Zeitpunkt war geschickt gewählt, weil sich alle Termine immer danach richten mußten, daß die Tiere versorgt werden konnten. Die kirchliche Trauung fand nach dem abendlichen Melken statt, welches an diesem Tag über eine Stunde vorverlegt worden war. Zum Glück waren die meisten Kühe auf den Almen. So fanden sich die Waldkogeler nach getaner Arbeit in der Kirche ein.

      Nach einer stimmungsvollen Zeremonie verließ das junge Paar Arm in Arm das Gotteshaus. Sie bestiegen eine Kutsche. Der Hochzeitszug bewegte sich zum Reichler Hof, wo bis in die Nacht gefeiert wurde.

      Während eines Tanzes sagte Victor:

      »Karin, es ist jetzt unser Hochzeitstag! Willst mir nicht erzählen, was du zu Jeanette gesagt hast?«

      Karin lächelte. Sie flüsterte ihm ins Ohr.

      »Ich erzähle es dir später ganz ausführlich! Nur vorab eine kleine Anmerkung. Ich ließ Jeanette in dem Glauben zurück, daß ich schwanger sei. Da mußte sie sich geschlagen geben.«

      Victor lachte.

      »Dann wollen wir auch zusehen, daß wir bald Eltern werden. Oder hast Einwände?« flüsterte er ihr ins Ohr.

      Statt einer Antwort küßte Karin ihn zärtlich.

      »Du wirst ein wunderbarer Vater sein, da bin ich mir ganz sicher! Du weißt ja, es sind immer die Frauen, die sich die Männer aussuchen, die Väter ihrer Kinder.«

      Wenige Wochen später saßen Karin und Victor abends im Garten und schauten zu, wie die Sonne hinter den Bergen unterging. Die Gipfel leuchteten im Abendrot. Karin kuschelte sich an ihren Mann.

      »Unser Kind wird hier sehr glücklich aufwachsen, mitten in den Bergen, in der schönen Natur.«

      »Karin, heißt das… heißt das, wir werden Eltern?«

      »Ja, liebster Victor! Wir sitzen eigentlich zu dritt hier. Du und ich und unser Kind, da drin!«

      Ganz vorsichtig legte Victor seine Hand auf Karins Bauch.

      »Kannst noch nichts fühlen, Victor! Doch ich bin wirklich schwanger. Ich habe mir von Martin in der Praxis einen Test machen lassen.«

      »Dann hat es Martin vor mir gewußt!« sagte Victor mit leichter Empörung.

      »Das ist nun einmal so. Martin ist Arzt.«

      »Dann wirst du aber sofort aufhören zu arbeiten, Karin. I will, daß du dich während der Schwangerschaft schonst. Sollst net arbeiten gehen. Setz dich hier in den Garten und mach dir eine schöne Zeit!«

      »Du bist lieb, Victor! Aber ich bin nicht krank! Ich bekomme nur unser erstes Kind. Das ist doch keine Krankheit.«

      »Karin, da laß i net mit mir reden. Der Martin soll sich eine andere Sprechstundenhilfe suchen. Ein Kind braucht Ruhe und Fürsorge, net erst, wenn es auf der Welt is, auch jetzt schon. Des is ganz wichtig. Geh spazieren, schau dir die Berge an, gönn dir Ruhe und überlaß alles andere dem Lauf der Natur.«

      Sie umarmten sich und küßten sich. Sie waren so glücklich.

      Als die Zeit um war, bekam Karin ein Mädchen. Es hatte wunderschöne rehbraune Augen und wurde mit blonden Locken geboren. Victor war ein stolzer und glücklicher Vater. Er trug seine junge Frau und seine kleine Tochter auf Händen.

      – E N D E –

Cover Wir bleiben zusammen!

      Anna stand am Morgen auf der Terrasse der Berghütte. Toni trat hinter sie und legte die Arme um sie. Er drückte ihr einen Kuß aufs Haar.

      »Toni, schau dir das an! Diese Aussicht! Oben erstrahlen die Berge in hellem Sonnenlicht. Der Blick ins Tal ist durch Wolken versperrt. Wie ein schützendes Federbett bauschen sich die weißen Wolken zwischen den Berghängen über das Tal. Drunten im Tal über Waldkogel ist Schatten und hier oben ist Licht und Sonne.«

      »Dieser Anblick hat mich schon als kleiner Bub begeistert, Anna. I kann dich gut verstehen. Wenn’s im Tal ein paar Tage hintereinander trüb war, und wir Kinder nicht draußen spielen konnten, nahm unser Vater Ria und mich oft mit in die Berge. Wir zogen dann los durch den Regen. Der Aufstieg war beschwerlich. Doch wenn wir dann über der Wolkdecke waren, dann weiteten sich unsere Herzen vor Glück. Des war genau dieser Anblick. Es war wie heute. Irgendwann kannte i den Weg allein zur Berghütte. I bettelte dann daheim so lange, bis i hinauf zum Alois durfte, hinauf auf die Berghütte in die Sonne.«

      »Und jetzt bist du immer hier oben!«

      »O ja, meine liebe Anna und du bist bei mir!«

      Toni nahm Anna in den Arm und drückte sie fest. Sie küßten sich und genossen ihr Glück.

      Der

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