Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 266

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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eine Tochter. I hab’ nur den einen Bub. Jetzt müssen wir die beiden nur noch verheiraten. Meinst, die stimmen zu?«

      »Besser wär’s, wenn die sich ineinander verlieben täten.«

      »Ja, des wäre wirklich besser«, seufzte Otto. »Mei Bub kann sehr halsstarrig sein, wenn er wirklich etwas net will, dann is nix zu machen.«

      »Da müssen wir uns was einfallen lassen, Otto! Wir sollten bald darüber reden. Aber net hier! Treffen wir uns morgen am Grenzstein im Wald. Weißt, da wo wir uns als Buben immer getroffen haben. Da sind wir ungestört.«

      Statt einer Antwort prostete ihm Otto Natterer zu. Joseph Villinger hob ebenfalls sein Glas.

      Dann sprachen sie nicht mehr über das Thema. Doch öfter am Abend trafen sich ihre Blicke. Auch ohne ein Wort zu sagen, war es für beide beschlossene Sache, daß aus ihren Kindern ein Paar werden sollte.

      Als Joseph Villinger abends im Bett lag, wälzte er sich hin und her.

      »Joseph, is dir das Bier net bekommen, daß du so unruhig bist? Des ist

      ja direkt ansteckend. Gib endlich a Ruh, i will schlafen!« schimpfte seine Frau.

      »I denk gerade an unser Madl. Die Frizzi is jetzt in einem Alter, da haben andere Madln schon einen Freund oder sind gar schon verheiratet, sind Jungbäuerin und Mutter! Wie is des, Senta? Tut sich da bei der Frizzi nix?«

      »Wie kommst du jetzt, mitten in der Nacht, darauf?«

      »Man macht sich halt so seine Gedanken, wenn man ein Madl im heiratsfähigen Alter hat!«

      »Die Frizzi läßt sich Zeit. Des is auch gut so, wenn sie ihre Jugend noch genießen tut. I hab’ sie immer darin bestärkt. Wenn sie erst mal unter der Haube is, dann is die Jugend vorbei. Heut is des alles anders als früher, zum Glück. Da müssen junge Frauen sich net schnell binden oder werden gar verheiratet. Heute haben die jungen Frauen einen Beruf und können für sich selbst sorgen. I find des gut. Da können sie sich Zeit lassen. Dem Himmel sei Dank, daß sie sich den Luxus leisten können, aus Liebe zu heiraten.«

      Die Nattererbäuerin zog die Decke über ihre Schultern und sagte leise:

      »Du weißt, wie i darüber denk, Joseph? Warum i des denk…«

      Er wußte genau, was seine Frau damit sagen wollte. An dieser alten Geschichte wollte er nicht rühren. Also tat er, als wäre er eingeschlafen. Aber er war noch hellwach und dachte an sein Madl, die Frizzi, und den Bub seines besten Freundes Otto. Im Geist sah Joseph schon die Höfe vereint und den damit verbundenen Aufstieg und Reichtum.

      *

      Am nächsten Morgen vermißte Joseph Villinger seine Tochter Frizzi beim Frühstück.

      »Wo ist die Frizzi? Schläft die noch?«

      Seine Frau warf ihm einen mißbilligenden Blick zu.

      »Das Madl war schon früher auf als du. Bist fast zwei Stunden später dran. I hab’ deine ganze Morgenarbeit auf dem Hof schon mitgemacht. Muß ja hoch hergegangen sein gestern beim Stammtisch! Erst konntest du net einschlafen und dann kommst net aus den Federn. Des muß ja ein schönes Saufgelage gewesen sein.«

      »Ja, mei! Weißt doch, wie des is. I geh ja selten zum Stammtisch. Dann is es eben e bisserl spät geworden. Wir haben eben so ein bisserl debattiert über die Agrarpreise und die Zukunft der Landwirtschaft, verstehst? Da redet man sich schon mal die Köpfe heiß und kann net gleich abschalten. Doch wo is die Frizzi?«

      »Die is in die Stadt. Des war ausgemacht. Der Pfarrer Zandler hat sie doch gebeten, im Kinderheim auszuhelfen. Da konnte die Frizzi net nein sagen. Die haben da wirklich Probleme mit dem Personal. So viele Ordensschwestern, wie noch vor zwanzig oder dreißig Jahr, gibt es nicht mehr. Ein paar der Erzieherinnen, die die Schwestern angestellt haben, sind schwanger. Jetzt kommen sie mit dem ganzen Dienstplan durcheinander, weil die Schwangeren sich oft krank melden. Sie haben sogar gefragt, ob die Frizzi nicht wieder wenigstens halbtags arbeiten will.«

      »Des kommt nicht in Frage, Senta! I hab’ nix gesagt, daß die Frizzi eine Ausbildung als Kindererzieherin gemacht hat. I hab’ auch nix dagegen gehabt, daß sie auch noch ein paar Jahre gearbeitet hat. Doch jetzt soll sie daheim bleiben auf dem Hof. Schließlich erbt sie den ja einmal.«

      Senta schaute ihren Mann nicht an. Er wußte, daß sie in dieser Beziehung ganz anders dachte. So fügte er hinzu:

      »I hab’ nix dagegen, wenn sie dort aushilft. Es darf nur net zu viel werden. Die Bitte um Hilfe können wir Pfarrer Zandler net ablehnen. Es hat sich immer schon gut gemacht, wenn man ein bisserl wohltätig war. Deshalb kann die Frizzi da gern helfen, auch wenn sie kein Geld dafür bekommt. Aber es darf net so viel sein. Dabei geht’s net ums Geld. I mag des net, wenn die Frizzi net auf dem Hof is.«

      »Jetzt gib’ a Ruh, Joseph. Du kannst dich über das Madl net beschweren. Die packt hier auf dem Hof an wie ein Bub. Unsere Frizzi wird einmal eine gute Bäuerin sein. Des weißt du genausogut wie i. Doch jetzt is des Madl noch jung. Es mag seinen Beruf und is gern mal unter Leut. Die Kolleginnen bekommen bald ihre Kinder. Dann wollen sie auch wieder arbeiten gehen. Die Säuglinge können sie ja mitbringen. Dann wird die Frizzi auch net mehr so oft einspringen, des is klar. Aber jetzt laß ihr halt die Freud!«

      Joseph Villinger trank seinen Kaffee aus. Er griff nach seinem Wams und dem Hut mit dem Gamsbart.

      »I geh heut auf einen Kontrollgang in den Wald. Die haben da gestern am Stammtisch was gesagt. Im Nachbarrevier soll’s vermehrt Borkenkäfer geben. Der Förster kann net alles auf einmal nachsehen. Bis zum Mittagessen bin i wieder daheim.«

      Senta nickte nur. Sie machte weiter ihre Hausarbeit und war froh, daß sie ein paar Stunden für sich hatte. Sie mußte nachdenken. Instinktiv fühlte sie, daß etwas in der Luft lag. Joseph verhielt sich sonderbar. Nachts war er unruhig gewesen und jetzt hatte er sich lang und breit über Frizzi ausgelassen. Dabei hatten sie doch alles mit Pfarrer Zandler besprochen. Gerade Joseph hatte Frizzi ermutigt, den Schwestern im Kinderheim zu helfen. Warum hatte er jetzt etwas dagegen?

      Joseph Villinger fuhr mit dem Auto den Waldweg entlang. Otto hatte einen Jeep unweit der Weggabelung geparkt. Joseph fuhr noch ein Stück weiter und stellte seinen Wagen ab. Er hielt es nicht für klug, neben Ottos Auto zu parken. Niemand sollte etwas über ihr Treffen erfahren.

      Als Joseph zum Grenzstein kam, war Otto schon da.

      »Wartest du schon lang?«

      »Net lang. Hat dich jemand gesehen?«

      »I denk net. Unser Komplott soll ja auch auch geheim bleiben, Otto!«

      »Ja, des wär schon besser! Jetzt sag mal, wie du dir das gedacht hast.«

      »Du könntest zu uns kommen und fragen, ob die Frizzi dir a bisserl helfen könnt im Haushalt. Sagst, daß die Hilfskräfte, die du hast, dir zwar auch helfen, aber daß des nix Richtiges is. Ihr würdet mal gern einen Kuchen essen, so einen richtigen Hefezopf mit Nüssen drin und obendrauf Mandeln. Weißt schon: Daß es auch gut wär, wenn die Frizzi kochen tät, eben richtige Hausmannskost. Des könnt man ja dann einfrieren. Daß es dir recht wär, wenn sie ein- oder zweimal die Woche käm. Verstehst, Otto?«

      »Damit sich mein Bub und dein Madl dadurch näherkommen, wird sie schon öfter kommen müssen.«

      »Genauso

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