Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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fahren jetzt erst mal heim! I mein damit, wir fahren zu unserer Pension. Dann kannst was essen und trinken, dann geht’s dir besser. Hast schwer zu’packt, als Studierter, wie du einer bist. Des war bestimmt net leicht für dich. Aber hast’s gut g’macht, des muß i schon sagen. Scheinst doch net so ein Waschlappen zu sein, wie der Albert meint.«

      »Hat er etwas über mich erzählt?«

      »Ja, das kann man schon sagen. Er hat eine Menge erzählt. Doch das hat nix zu sagen. Es wird immer geschwätzt. So sind die Menschen eben. Doch ein Urteil, das bilde ich mir selber. Da br#auch’ ich dem Albert sein Gered’ net dazu. Verstehst, was i dir damit sagen will? Außerdem hatte ich auch so manchen Kampf mit meinem Vater. Des is eben so, wenn die Alten und die Jungen net einer Meinung sind. Des vergeht aber auch wieder. Der Alois hat mir gesagt, daß es mir später mit meinen Kindern auch so gehen würde. Na, schaun wir mal! Bis dorthin fällt noch viel Schnee auf ›Engelssteig‹ und ›Höllentor‹!«

      Bald darauf saß Gino bei den Baumbergers in der Küche und aß einen Eintopf und dazu ein Stück B##rot. Es schmeckte gut. Außerdem hatte er seit dem vergangenen Mittag nichts mehr gegessen.

      Dann gab ihm Meta alte Sachen von Toni. Sie paßten zwar, aber Gino kam sich fremd vor in der Lederhose aus Hirschleder mit den breiten Hosenträgern und dem karierten Hemd. Auf Anraten von Toni hatte er nur einige Sachen aus seinem Gepäck genommen. Den Rest stellte er bei den Baumbergers unter. Die ledernen Tragegurte des schweren alten Rucksacks schnitten ihm tief in die Schultern, als er zum Lastwagen ging.

      Auf der Straße, die sich in Serpentinen den Berg hinaufwand, betrachtete Gino die Landschaft. Als Kind hatte sein Vater ihn einmal zu einem Kurzbesuch zu Albert Weißgerber mitgenommen, aber daran konnte er sich nicht mehr erinnern. Er hatte nie in den Bergen Urlaub gemacht. Er wa#r immer an die See gefahren. Sylt, Cannes und Nizza, das waren seine Urlaubsziele gewesen.

      »Gefällt’s dir? Schön ist’s bei uns, net wahr?«

      »Beeindruckend!«

      »Wirst schon sehen, dir wird’s am Schluß so gut bei uns gefallen, daß gar net mehr fort willst! Wärst nicht der Erste, dem es so geht. Der Anna ging es auch so. Die wollt’ erst gar net her auf den Berg rauf a net. Doch dann hat sie’s gepackt.«

      »Wer ist Anna?«

      Es war eher eine höfliche Frage, als wirkliches Interesse.

      »Die Anna! Die Anna ist mei Madl. Die Anna, die mag ich narrisch gern, wie man bei uns hier sagt. Da, wo du herkommst, sagt man wohl, daß die Anna meine Liebste is. Das hört sich auch gut an. Aber wenn jemand narrisch gern mag, dann is das was ganz anderes. Des is so, als würde man den Verstand verlieren. Man würde verrückt werden, wenn man ohne den andern leben müßte. Jetzt ist die Anna net da. Doch sie kommt# bald wieder mal für länger. Und i hoff’, daß sie bald für ganz bleibt. Hast auch ein Madl?«

      »Ja und nein!«

      Toni lachte.

      »Wie geht das denn? Entweder du bis narrisch verliebt und hast ein Madl oder net.«

      »Verliebt bin ich schon. Genauso, wie du das mit narrisch umschreibst. Katja heißt sie. Aber sie ist sehr spröde und will net. Ich habe ihr sogar einen Antrag gemacht und sie hat abgelehnt. Sie hat mich rausgeworfen.«

      »Was du net sagst! Dann muß sie dich auch narrisch lieben. Da darfst dir nix draus machen! Des war bei mir und der Anna auch so. Doch dann sind wir doch zusammengekommen. Wirst sehen, das wird schon. Du darfst in deinem Werben nicht nachlassen.«

      Toni hätte sich noch gern weiter mit Gino über Anna und die Frauen im allgemeinen unterhalten, aber sie waren am Ende der Straße angekommen. Sie fuhren noch ein Stück Waldweg. Dann hielt Toni, an.

      »So, Endstation! Alles aussteigen! Hier laden wir ab.«

      Gino wunderte sich. Wo stand #hier die Berghütte?

      Als ob Toni seine Gedanken lesen konnte, sagte er:

      »Bis zur Berghütte rauf können wir mit dem Auto nicht fahren. Wir müssen alles rauftragen. Eine Straße gibt es da net. Deshalb is die Berghütte etwas ganz Besonderes. Ich hab sehr kämpft drum. Des erzähl ich dir ein anderes Mal.«

      Gino stand auf der Ladefläche und reichte Toni das Holz. Es war schnell abgeladen.

      »Bist ganz schön fertig, Gino, wie? Bist solch a Arbeit net gewöhnt, wie? Aber da gewöhnst dich schon dran, wirst sehen!«

      Toni wollte den Lastwagen zu einer Alm zurückfahren. Von dort aus würde ihn der Knecht mit ins Tal nehmen. Gino sollte hier warten oder bereits den Berg hinaufgehen. Gino entschied sich, langsam vorauszugehen. Er war Toni dankbar, daß dieser nicht von ihm erwartete, daß er gleich Bretter mitnahm.

      Gino machte sich auf den Weg. Sein Rücken schmerzte, alle Muskeln taten ihm weh. Langsam setzte er Schritt vor Schritt. Doch bald dachte er nicht mehr an# seine Wehwehchen. Die Bergewelt nahm ihn gefangen. Die Luft war klar und rein. Es war kühler als mitten in Waldkogel. Aus einem schmalen Wasserlauf zwischen Felsen trank er kühles frisches Wasser. Es schmeckte ihm besser als das feinste Tafelwasser, das er jemals getrunken hatte. Er kühlte sich seine Hände im kalten Wasser. Die Schmerzen wurden allmählich besser.

      Dann sah er von weitem ein Haus. Das muß die Berghütte sein, dachte er. Er blieb stehen und besah sich die Hütte von weiten.

      Hundegebell erschall hinter ihm. Er schaute sich um. Mir großen kräftigen Schritten kam Toni hinter ihm her. Er führte einen Hund im Geschirr vor sich her.

      »Das ist Bello!« Mein Neufundländer! Der wird trainiert, Lasten zu tragen und ein Wägelchen zu ziehen. Dann kann er mir helfen, die Sachen den Berg heraufzuschaffen. Ich hatte ihn bei den Freunden auf der Alm gelassen.«

      Die letzten Meter gingen sie nebeneinaner her.

      Die Tür der Berghütte ging auf. Ein alter Mann trat heraus.

      »Mei, Toni! Wen bringst denn da mit? Schon wieder ein Gast? I sag’s ja. Es wird sich schnell ‘rumsprechen, daß die Hütte wieder aufmacht, Toni!«

      »Naa, Alois! Das ist kein Gast. Das ist der Gino Koppermann, der tut uns helfen. Der Albert schickt ihn. Das ist der Sohn von einem guten alten Freund, sagt der Weißgerber.«

      Der alte Alois schaute mit seinen blauen Augen Gino ins Gesicht. Vor Begeisterung klatschte er in die Hände.

      »Mei Gott! Sag bloß? Du bist der Sohn vom Isebert?«

      »Ja, mein Vater ist Isebert Koppermann.«

      »Mei, das ist ja eine Freud! Komm rein, mein Bub! Ich hab dein’ Vater gut gekannt. Einen ganzen Sommer war er damals bei mir auf der Berghütte. Ein Hallodri war er, als er gekommen ist. Als er gegangen ist, da war ein richtiger Mann aus ihm geworden.«

      Gino spitzte die Ohren.

      Toni zeigte Gino, wo er schlafen konnte. Dann setzten sie sich zu Tisch. Alois hatte schon die Brotzeit bereitet. Anschließend saßen sie draußen vor der Berghütte. Gino bemerkte, daß sich in ihm etwas veränderte. Alle Hektik fiel allmählich von ihm ab.

      »Wie wunderbar still es hier ist! Ich# habe so etwas noch nie erlebt.«

      Alois und Toni warfen sich Blicke zu.

      »Ja,

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