Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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konnte den ungläubigen Blick in ihren Augen sehen.

      »Hat Katja noch nichts von mir erzählt? Nun, sie ist ja eine ganz Stille und hat auch immer ihren eigenen Kopf.«

      Gino Koppermann blinzelte Katjas Mutter verschwörerisch zu. Diese trat zur Seite, damit er eintreten konnte.

      Katja saß mit mehreren Stapeln von Büchern im Garten unter einem Sonnenschirm. Sie schrieb auf einem Notebook an ihrer schriftlichen Examensarbeit.

      »Katja, du hast Besuch. Warum hast du mir nicht gesagt, daß du Besuch erwartest. Ich bin gar nicht vorbereitet!«

      Verlegen strich sich Katjas Mutter über die Kittelschürze.

      Katja schaute auf.

      »Gino?« sagte Katja und dann noch einmal: »Gino!« Sie starrte ihn an. #»Was willst du denn hier? Ich erinnere mich nicht, daß ich dich eingeladen habe.«

      »Ich muß mit dir reden, Katja!«

      Er hielt ihr den Rosentrauß hin und schaute sie an. Katja griff nach ihrer Sonnenbrille, die auf dem Tisch lag.

      »Warum setzt du immer eine Sonnenbrille auf, wenn ich in deine Nähe komme?«

      Noch immer hielt er ihr den Rosenstrauß hin. Sie griff aber nicht danach. So legte er ihn verlegen auf dem Tisch ab. Sie gab ihm keine Antwort. Was sollte er tun? Er hatte gehofft, daß der Rosenstrauß ihm einen guten Anfang verschaffen würde. Er fühlte sich unsicher und hilflos. Gino Koppermann griff in die Tasche. Er holte das rote Kästchen mit dem Ring heraus und öffnete ihn.

      »Katja, er ist für dich! Bitte...«

      »Ist der echt? Wau, das ist vielleicht ein Brillant!«

      Nicky, Katjas kleine Schwester, war neugierig herbeigeeilt.

      »Nicky!« rief ihre Mutter. »Komm her!«

      Mit wenigen Schritten war sie bei den Dreien und zog ihre Jüngste energisch fort.

      Drinnen von der Küche aus belauschten und beobachteten sie die beiden.

      »Mama, macht er jetzt Katja einen Antrag? Wie romantisch! Ist der Ring echt?«

      Olga Mehring klopfte das Herz bis zum Hals. Sie legte ihrer jüngeren Tochter den Arm um die Schulter und flüsterte:

      »Ich glaube schon, daß der Ring echt ist. Nur hat Katja nie erzählt, daß sie einen festen Freund hat. Hat sie dir etwas gesagt?«

      »Nö, mir erzählt die nie etwas. Der Typ sieht ja gut aus. Traumhaft! Wie im Film!«

      Olga Mehring hörte Nickys Kommentare wie aus weiter Ferne. Sie hatte nur Augen und Ohren für das, was da draußen im Garten geschah.

      »Pack, das Ding da gefälligst wieder ein, Gino! Dein stacheliges, rotes Kraut kannst du auch wieder mitnehmen. Ich denke, du hast dich in der Adresse geirrt.«

      »Nein, Katja! Ich wollte zu dir! Du weißt, was das bedeutet, wenn ein junger Mann einen Ring verschenkt. Genauso meine ich es. Ich liebe dich, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Seit Cliff dich mir vorgestellt hat, versuche ich, dir näherzukommen. Heute nacht ist mir klar geworden,# daß du anders bist als die anderen jungen Frauen, die ich bisher kannte. Du willst wissen, ob es ernst gemeint ist? Ja, Katja, ich meine es ernst. Ich will dich heiraten.«

      Katjas Herz klopfte bis zum Hals. Sie hatte Angst, daß ihr die Beine versagen würden. Nur zu gern hätte sie sich in seine Arme geworfen. Doch es durfte nicht sein. Hinter der Sonnenbrille schloß sie die Augen. Sie wollte ihn nicht ansehen. Sie hatte Angst, daß sie dann alle guten Vorsätze über Bord werfen würde.

      Katja studierte Sportwissenschaft und war Leistungssportlerin in mehreren Disziplinen. Sie hatte gelernt, sich auf Wettkämpfe vorzubereiten, Lampenfieber vor dem Start zu besiegen. Sie atmete in paar Mal tief ein, endlich wurde sie ruhiger. Sie hatte sich wieder in der Gewalt.

      »Komm mit! Wir gehen rein!«

      Katja Mehring führte Gino Koppermann ins Wohnzimmer. Er schaute sich um. Die Möbel waren nicht die neuesten. Auch hier sah man, wie sparsam Katjas Familie lebte.

      »Gino, du unterliegst einem Irrtum, einer gewaltigen Täuschun#g! Ich kann mich nicht erinnern, dich zu solch einem Schritt ermutigt zu haben. Am besten, du nimmst den Ring und die Rosen und gehst sofort wieder. Wir vergessen das Ganze! Es ist nichts geschehen. Wir werden diesen peinlichen Vorfall aus unserem Gedächtnis streichen.«

      »Katja, ich meine es ernst. Willst du meine Frau werden?«

      »Nein!«

      »Nein?« wiederholte Gino ungläubig, so als hätte er sich verhört.

      »Ich sagte es doch laut genug. Aber ich wiederhole es auch gern noch einmal – nein! Es sind vier Buchstaben, Gino! N-E-I-N!«

      »Warum, Katja? Ich kann dir alles geben, was du dir wünschst!«

      »Ich will nichts, Gino! Ich will nur, daß du sofort gehst!«

      »Aber Katja, ich dachte, du liebst mich!«

      Katja gab darauf keinen Kommentar ab. Sie ging voraus zur Haustür und wollte sie öffnen. Doch Gino kam ihr zuvor. Er stemmte die freie Hand von innen gegen die Tür und sagte:

      »Ich gehe erst, wenn du mir einen vernünftigen Grund gesagt hast. Warum lehnst du meinen Antrag ab?«

      Gino war enttäuscht, tief verletzt in seiner Eitelkeit und auch zornig.

      »Setz endlich diese alberne Sonnenbrille ab! Ich will deine Augen sehen, wenn ich mit dir spreche.«

      Katja behielt die Brille auf.

      »Wenn es weiter nichts ist, Gino, dann sage ich es dir. Du taugst nicht zum Ehemann!«

      »Woher willst du das wissen?«

      »Ich weiß es, Gino! Es heißt: zueinander stehen in guten wie in schlechten Tagen! Du willst nur immer gute Tage haben. Wenn dir etwas Schlechtes begegnet, dann weichst du aus. Konflikten gehst du aus dem Weg! Problemen weichst du aus! Du denkst, das Leben besteht nur aus Sonnenschein. Dein Leben besteht nur aus der Aneinanderreihung von Partys und Vergnügungen. Bei Gott! Gino, ich schwöre dir, daß es nicht so ist! Du lebst in einer anderen Welt. Bleibe dort! Werde glücklich!«

      »Ich will dich doch glücklich machen, Katja! Warum willst du mich nicht?«

      »Gut – dann muß ich deutlicher werden! Du bist dreißig Jahre alt. Du hast nie gearbeitet! Du hast ein Betriebswirtschafts-Studium, ein Jura-Studium und das Studium ›Verglei##chende Sprachwissenschaften‹ abgebrochen. Du schläfst bis Mittag und feierst bis in die Nacht auf Kosten anderer. Besser gesagt: Du läßt deinen Vater die Zeche zahlen. Den Ring, den hat wohl auch dein Vater bezahlt! Zumindest hast du den Ring und die Rosen nicht mit Geld bezahlt, daß du selbst verdient hast. Das ist doch das mindeste, was eine Frau verlangen kann! Der Ring sollte vom Mann bezahlt werden, mit dem Geld, das er verdient hat – durch seine Arbeit!«

      Katja holte tief Luft.

      »Gino, ich sage es ganz# einfach so: Gino, du bist wirklich

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