Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Dollinger bekam einen roten Kopf und verschwand zum Holzhacken.

      Zur Mittagszeit erreichten Jörg und seine Eltern den Dollinger Hof. Alle waren sich gleich sympathisch. Jens und Jörg sprachen sich aus. Die Angermanns blieben bis nach dem Schützenfest.

      Jens fand herzliche Aufnahme in der Dorfgemeinschaft.

      Das Aufgebot war bestellt für den zweiten Sonntag darauf. Die alten Weiber im Dorf tuschelten und machten Anspielungen, daß das mit der Heirat alles viel zu schnell ging.

      Dann war es soweit. Franzi und Jens gaben sich das Jawort. Es wurde bis in die Nacht gefeiert.

      »Sag mal, Vater Dollinger, was hast du damals zu der Beate gesagt. Willst du es nicht endlich erzählen?«

      »Jetzt kann ich es ja sagen! Ich habe etwas vorgegriffen, Bub. Ich hoffe, du unterstützt mich. Es sollte net mehr zu lange dauern. Verstehst! Ich will Enkel. Ich habe nur gesagt, daß die Franzi von dir Kinder erwartet, Zwillinge, weil du doch auch einen Zwillingsbruder hast. In Familien, wo es schon mal Zwillinge gab, kommt es öfters vor. Ich habe nicht gesagt wann. Ich habe eben etwas vorgegriffen, Bub.«

      Jens Angermann lachte.

      »Bist ein ganz schlauer Bauer, Vater Dollinger! Wir werden unser Möglichstes tun. Ob es aber gleich Zwillinge werden, das kann ich dir nicht versprechen.«

      Franzi wurde neun Monate später Mutter von Zwillingen. Es waren zwei Mädchen. Pius Dollinger spendierte bei der Taufe Freibier für alle im Waldkogel. Toni, Leo und Martin wurden die Paten.

      - E N D E -

Die Bewährungsprobe

      Die beiden Männer schüttelten sich die Hände zum Abschied.

      »Schön, daß du mich mal wieder besucht hast, Albert. Ist immer schön, etwas aus der alten Heimat zu hören. Sag bitte dem Alois von mir schöne Grüße. Ich freu’ mich, daß der Toni jetzt die Hütte übernimmt. Den kannte ich schon, als er noch ein Bub war und sich immer beim Alois auf der Berghütte rumgedrückt hat. Einen Sommer hab ich dem Alois damals geholfen. Das war der Anfang einer steilen Karriere. Na, ich bin mir sicher, daß es der Toni genauso gut macht. Auf die Anna, da bin ich ja gespannt. Die muß ein ganz liebes Madl sein! Da kann der Toni von Glück sagen, daß er so eine Frau bekommt, die mit ihm an einem Strang zieht.«

      »Ja, so ist es! Ich hoffe, daß die Anna bald mal wieder für längere Zeit kommt. Der Toni tut mir leid. Man merkt’s ihm auch an, daß er einsam ist. Ich seh’ ihn ja öfter, wenn er zu mir ins Sägewerk kommt. Die Renovierung der Berghütte ist eine größere Sache. Da muß viel Holz erneuert werden.«

      »Ich find’s gut, daß die Berghütte dann wieder bewirtschaftet wird. Ich hab richtig Lust, mal wieder hinzufahren.«

      »Dann mach’s. Deine Frau kommt doch aus den Dolomit#en, der wird’s dort bestimmt auch gefallen. Und der Alois, der wird sich freuen, dich zu sehen.«

      »Sag bitte dem Alois Grüße von mir und dem Toni auch. Sag dem Toni, daß ich ihm für die Zukunft seiner Berghütte und auch der Zukunft mit der Anna alles, alles Gute wünsche. Weißt, der Toni erinnert mich mit seinen Plänen an mich selbst, als ich jung war. Ja, ich werde ihn mal besuchen.

      Isebert Koppermann schaute Albert Weißgerber nach, wie er mit seinem Lastwagen davonfuhr in Richtung Waldkogel.

      *

      Katja Mehring ging über die Terrasse des Tennisclubs. In ihrem knappen weißen Tennisdreß zog sie die Blicke der Männer auf sich. Weiter hinten hatte sich um mehrere zusammengeschobene Tische eine fröhliche Gruppe junger Leute versammelt. Mittelpunkt, wie meistens, war Gino Koppermann. Er rief Katja heran. Die junge Frau zögerte. Langsam schlenderte sie hinüber. Dabei löste sie ihre Sonnenbrille, die sie auf dem Kopf zwischen die rotblonden lockigen Haare gesteckt hatte. Ganz unbewußt hatte sie das getan. Sie suchte Schutz vor Ginos direkten Blicken.

      »Dich sieht man immer seltener, Katja! Deine Freunde vermissen dich. Wie kommt’s?«

      Katja stellte ihre Sporttasche ab und setzte sich. Der Kellner brachte ihr ein großes Glas Mineralwasser, das sie zügig austrank.

      »Ich bereite mich auf mein Examen vor. Das wißt ihr doch.«

      »Katja, du siehst im Leben alles so verkrampft. Nimm es locker! Take ist easy, Baby! Entspanne dich!« bemerkte jemand am Tisch.

      »Dazu muß man auch die Grundlagen haben. Entspannt habe ich gerade. Es war ein gutes Match mit Cliff.«

      Katja stand auf und legte einige Münzen neben ihr Glas.

      »Laß das, Katja! Du weißt doch, das geht alles auf Kosten des Hauses. Bist von mir persönlich eingeladen.«

      Es war gut, daß Gino nicht sehen konnte, wie sich Katjas Augen hinter der Sonnenbrille verengten.

      »Danke! Nicht nötig! I#ch habe meine Getränke hier immer bezahlt und werde das auch weiterhin tun.«

      Ein abfälliges Brummen ertönte.

      »Bist wieder ganz schön bissig, Katja! Nun hab dich nicht so! Steck dein Geld wieder ein!«

      »Gino, es hat keinen Zweck! Ich habe meine Gründe. Feiert wegen mir noch schön, was es immer auch zu feiern gibt. Einen Grund habt ihr ja immer – und wenn nicht, erfindet ihr einen.«

      Katja drehte sich um und ging davon.

      »Bei der bist du erneut abgeblitzt, Gino! Kannst wohl doch nicht bei jedem Rock landen?«

      »Hört auf zu spotten! Trinkt lieber noch etwas. Wie wäre es mit Champagner?«

      »Für mich nicht, Gino!« sagte Cliff, der lässig dabeigestanden hatte. »Ich habe gleich wieder einen Schüler.«

      Cliff Jordan war Tennislehrer am Sportinstitut und hatte auch Trainerfunktion bei einigen hoffnungsvollen Nachwuchstalenten übernommen. Katja kannte Cliff schon viele Jahre. Er war sechs Jahre älter als sie und hatte irgendwie im Laufe der Jahre die Rolle des älteren Bruders übernommen. Er hatte Katja auch mit Gino Koppermann und der Clique bekanntgemacht.

      *

      Es war spät in der Nacht. Isebert und Lola Koppermann saßen in der Hausbar ihres schönen Bungalows und genehmigten sich noch einen Schlaftrunk.

      Gino kam herein. Er küßte seine Mutter flüchtig auf die Wange.

      »Hallo, gut daß du kommst. Deine Mutter und ich haben gerade über dich gesprochen. Wir hatten heute abend Besuch. Mein alter Freund Albert Weißgerber hat mal wieder reingeschaut.«

      »Was treibt denn der Gute so? Ist er immer noch so eifrig mit seinem Sägewerk beschäftigt?«

      Ginos Vater ging auf die Frage nicht ein.

      »Albert hat auch nach dir gefragt. Das war uns peinlich. Du kennst ja Albert, der nimmt kein Blatt vor den Mund. Jedenfalls hat er mir von Freund zu Freund einiges gesagt. Recht hat er! Manchmal bedarf es ja eines Schubs von außen, damit man seinen Blick mal wieder nach innen

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