Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Aber dann wird sie sicher vorbeikommen. Vater, Mutter, das wollen wir verhindern.«

      Jörg nahm ab. Er lauschte.

      »Nein, Beate! Jens hat uns nicht untersagt, dir seine Adresse zu geben. Er ist im Waldkogel.«

      Jörg warf seinen Eltern einen langen Blick zu.

      »Nein, Beate! Ich weiß nicht in welchem Hotel oder welcher Pension er wohnt. Ich nehme an, er wohnt privat.«

      Jörg hielt die Muschel vom Hörer zu.

      »Ich hoffe, daß Jens das zu schätzen weiß.« Dann sprach er weiter in den Hörer. »Beate, es hat keinen Zweck, wenn du da hinfährst. Ich gebe dir den guten Rat, mache die Sache nicht schlimmer als sie ist. Einen Augenblick, Beate! Ich spreche erst mal mit meinen Eltern.«

      Jörg preßte seine Hand mit aller Kraft gegen den unteren Teil des Hörers.

      »Sie droht, sofort herzukommen und uns zu belagern, bis wir ihr die Adresse von Jens geben. Sie will hinfahren.«

      »Dann gib sie ihr in Gottes Namen! Morgen früh versuche ich Jens zu erreichen, um ihn vorzuwarnen. Es ist eine ziemliche Strecke bis nach Waldkogel. Beate wird vor morgen mittag nicht dort sein können. Dann bleibt ihm noch Zeit, sich seine Worte zu überlegen.«

      »Hörst du, Beate. Der Jens ist in einer Berghütte. Wenn du ihn dort nicht findest, dann kannst du nach Dollinger fragen, Franzi Dollinger.«

      Jörg rollte die Augen.

      »Nein, Beate, das kann ich dir nicht sagen. Das ist die Angelegenheit von Jens. Wie du neulich so schön bemerkt hast, halten wir zusammen, wie das in einer Familie sein soll. Guten Abend, Beate!«

      Jörg legte den Hörer auf.

      »So, das war es!«

      Jörg Dollinger schenkte sich und seinen Eltern einen Cognac ein.

      »Trinken wir auf die Rettung von Jens! Daß ihm nichts geschehen ist, ist doch das Allerwichtigste.«

      Sie tranken sich zu.

      »Also, was meinen Teil betrifft, so denke ich, daß ich bei Jens etwas gutzumachen habe. Ich setze mich ins Auto und fahre auch darunter. Ich muß ihm beistehen, sonst hätte ich das Gefühl, ihn an Beate ausgeliefert zu haben.«

      Norbert und Jutta schauten sich an. Norbert legte seinen Arm um seine Frau und sagte mit einem sehr verschmitzten Lächeln.

      »Unser Jörg hat das schön gesagt. Eine Familie muß zusammenhalten. Wir nehmen uns viel zuwenig Zeit. Unser letzter Urlaub ist auch schon eine ganze Weile her.«

      »Genau, mein lieber Norbert. Wir sollten dringend ausspannen. Fahren wir doch mal in die Berge. Am Meer waren wir schon so oft. Jens sagte, die Luft dort wäre noch besser als am Meer.«

      Norbert Angermann lächelte zufrieden.

      »Jetzt müssen wir uns nur noch alle gemeinsam auf einen Termin einigen.«

      »Nun, mein guter Mann, es liegt an dir. Mache einen Vorschlag?«

      »Wie lange brauchst du zum Pakken, meine liebe Jutta?«

      »Mm! Wenn es hochkommt eine halbe Stunde.«

      »Das ist fein. Wie wäre es mit morgen? Wir schlafen jetzt noch ein paar Stunden. Mit der anbrechenden Morgenröte und dem Gezwitscher der erwachenden Vögel fahren wir los!«

      Sie lachten und tranken ihre Gläser aus.

      Dann schrieb Jutta einen Zettel für die Haushälterin. Norbert sprach auf das Diktiergerät im Büro Anweisungen und legte das Band mit einem Zettel auf den Schreibtisch seiner Sekretärin. Jörg nahm den Wagen und fuhr zur Tankstelle, um ihn vollzutanken.

      *

      Als Martin mit dem Hund wiederkam, hatte er Leo dabei.

      »Martin hat mir schon alles erzählt. Wir sehen jetzt erst einmal, daß du Papiere bekommst.«

      Leo begleitete Jens aufs Rathaus, denn der Bürgermeister Fellbacher war auch für diese amtlichen Sachen zuständig. Interessiert und voller Anteilnahme hörte er sich die Geschichte von Jens an. Dann stellte er ihm schnell und unbürokratisch Ersatzpapiere aus.

      »Die sind genauso gültig wie richtige. Die anderen werden dir dann zugeschickt. Beziehungsweise du bekommst eine Nachricht, wo du sie abholen kannst, bei euch daheim.«

      »Danke, Bürgermeister Fellbacher!« Jens schüttelte ihm die Hand. »Mit dem Stück Papier kann ich alles machen, auch heiraten?«

      »Im Prinzip ja! Ich würde jeden trauen, der so einen Wisch hat«, sagte er und fügte schmunzelnd hinzu. »Besser wäre es natürlich, wenn ich ihn kennen würde.«

      »Oder die Braut müßte aus Waldkogel sein!« ergänzte Leo.

      Der Bürgermeister strahlte.

      »Hast’s eilig, Jens! Hast gefensterlt, wie? Ich begrüß’ jeden herzlich, der zur Bevölkerungssteigerung von Waldkogel das seine dazu tut. Soll ich mal gleich nachschauen, wann ich noch einen Termin freihabe?«

      Jens Angermann errötete verlegen.

      »Das muß ich mit der Franzi abstimmen.«

      »Ah, die Franzi! Schau mal an! Ein fesches Madl hast dir da ausgesucht, ein ganz fesches Madl. Da wird der Dollinger ja ganz aus dem Häuschen sein, wenn seine Franzi jetzt heiraten tut. Wie ist es? Bleibst hier oder ziehst mit der Franzi fort?«

      Jens schaute Leo an.

      »Fellbacher, mußt verstehen, daß der Jens ohne seine Braut net viel sagen will. Aber ich kann reden. So viel ich weiß, bleiben die beiden da. Der Dollinger überschreibt ihnen den Hof.«

      »Ja, verstehst du denn was davon?«

      »Lernen kann man alles, wenn man will. Die Franzi wird es mir schon beibringen. Aber noch ist es nicht so weit. Es wäre mir peinlich, wenn es sich rumsprechen würde, bevor die Franzi und ich das Aufgebot bestellen und auch mit dem Pfarrer gesprochen haben.«

      Leo führte Jens zum Dollinger Hof. Sie standen davor.

      »Du brauchst eine Seilschaft, Jens. Das ist am Berg so und im Leben. Darin findest du sie!«

      In diesem Moment kam der Dollinger aus dem Stall.

      »Ja, grüß dich, Leo! Wen bringst denn da?«

      »Grüß Gott, Dollingerbauer! Ich weiß noch net, ob i dir jemand bring! Aber vorstellen kann ich dir ihn ja schon einmal. Ich hoffe, die Franzi verzeiht es mir.«

      Mit großen Augen schaute der Bauer Jens an.

      »Dann bist du der Jörg, wie? Siehst auch genauso aus wie unsere Franzi dich geschildert hat.«

      »Ich habe mein Gedächtnis wieder. Ich heiße Jens und nicht Jörg.«

      »Um so besser. Dem Himmel sei dank! Dann

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