Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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in ihre großen grünen Augen, denn Katja trug keine Sonnenbrille.

      »Ja, Katja, es hat sich viel geändert, auch bei mir. Auch ich habe viel nachgedacht über mein Leben. Die Berge geben einem die Ruhe dazu. Alles, was du mir im Treppenhaus bei euch an den Kopf geworfen hast, ist wahr. Ich habe nie etwas zu Ende gebracht. Ich war ein großes Kind. Eigentlich bin ich dir dankbar, daß du es mir so deutlich gesagt hast. Niemand außer meinem Vater hatte es mir so deutlich gesagt. Ich war hier in den Bergen aus verschiedenen Gründen. Davon will ich ein anderes Mal erzählen. Jedenfalls wird sich in meinem Leben verschiedenes ändern.«

      »Das freut mich für dich, Gino. Was wirst du machen?«

      Gino schüttelte den Kopf.

      »Darüber spreche ich nicht. Noch sind es Pläne. F##rüher habe ich immer alles hinausposaunt. Würde mir denn geglaubt werden? Würdest du mir glauben, bei meinem Ruf? Ich will und werde erst Tatsachen schaffen. Dann, wenn ich etwas vorzuzeigen habe, dann spreche ich darüber.«

      »Du hast Angst, es nicht zu schaffen?«

      Sie schaute ihm in die Augen.

      »Es wird schwer genug werden. Ich möchte nicht noch mehr Druck haben. Der Druck, den ich mir selbst mache, ist Druck genug. Sollte ich scheitern, dann geht das nur mich etwas an. Da gibt es etwas, was ich gern ganz a#lleine machen würde. Mit alleine meine ich, ohne die große Hilfe meines Vaters. Ganz ohne ihn wird es nicht gehen, da gebe ich mich keinen Illusionen hin. Aber wenn ich es nicht versuche, dann werde ich nicht glücklich.«

      »War das die erste Hälfte deines Traumes, Gino?«

      Gino lächelte.

      »Nein! Es hat schon etwas mit meinem Traum zu tun, aber es war nicht die erste Hälfte.«

      »Dann ist es die andere Hälfte?«

      »Ein Stück daraus. Aber ich habe den Nachttraum zu meinem Tagtraum gemacht. Es ist aber etwas, an dem ich arbeite, jeden Augenblick, seit ich hier bin.«

      »Du siehst auch sehr glücklich aus, Gino. Das ist mir gleich aufgefallen, als ich dich gesehen habe.«

      »Ja, mir geht es gut. Doch es könnte mir noch viel besser gehen.«

      Er seufzte.

      »Was fehlt dir dazu? Nimm es dir, wenn es dir fehlt! Mein Vater sagt immer, es gibt Dinge, die werden einem nicht geschenkt. Man muß sie sich erarbeiten. Dann gibt es Dinge, die muß man sich einfach nehmen.«

      Gino blickte Katja ernst an.

      »Das ist deine feste Überzeugung.«

      »Ja!«

      »Das heißt, du stehst voll und ganz dahinter?«

      »Ja, Gino! Natürlich darf es nichts Kriminelles sein. Das ist wohl klar! Aber wenn du davon überzeugt bist, daß es dich weiterbringt und du vielleicht sogar ein Anrecht darauf hast, dann nimm es dir. Viel passieren kann dabei nicht.«

      »Das sagst du so leichtsinnig! Ich habe da einmal einem Mädchen, das ich sehr liebe, einen Heiratsantrag gemacht. Da wollte ich mir sie auch einfach nehmen. Das ging gründlich schief.«

      »Das kann ich dir bestätigen! Doch wir wollen davon nicht mehr sprechen.«

      Sie lachten. Katja stand auf und deutete auf den Berggipfel.

      »Zeit, zu gehen!«

      Gino trat vor sie.

      »Ja, leider Zeit zum Gehen! Schade, ich wäre gern noch geblieben. Warum kann sich die Sonne nicht wenigstens heute eine Minute länger Zeit lassen?«

      »Jetzt bist du aber sehr unvernünftig!«

      »Du sagst doch, ich soll mir nehmen, was ich möchte, natürlich unter gewissen Voraussetzungen.«

      »Gino! Das scheint dich ja mächtig zu beschäftigen. Also gut. Die Sonne kann ich dir nicht eine Minute länger scheinen lassen, aber bleiben wir hier noch eine Minute stehen und erinnern wir uns an den rotglühenden Gipfel. Dann bekommst du von mir eine Minute geschenkt. Was machst du damit?«

      Dann geschah es. Ehe Katja bewußt wurde, was geschah, hatte sie Gino in seine Arme gezogen. Er hielt sie behutsam und gleichzeitig mit Nachdruck fest, so daß sie nicht entfliehen konnte. Dann fühlte sie seine Lippen auf den ihren. Zuerst wollte sie sich mit aller Kraft dagegen wehren, doch dann ergab sie sich ihm. Ihre Liebe zueinander verschmolz zu einem Kuß.

      Ein kalter Windstoß mahnte sie zum Rückweg. Gino trug ihren Rucksack und Bello lief voraus.

      *

      »Ist höchste Zeit, daß ihr kommt! Es ist gleich stockdunkel. Habt euch aber viel Zeit für den Rückweg gelassen!« tadelte Alois. »Nachts ist es gefährlich in den Bergen, wenn man nicht vorbereitet ist.«

      »Es war meine Schuld, Alois! Ich konnte mich von dem schönen Ausblick nicht losreißen«, sagte Katja und errötete.

      »Na, wird nicht nur der schöne Ausblick gewesen sein, Madl.«

      Alois blinzelte ihr zu.

      Katjas Koffer stand noch immer zusammen mit dem Rucksack vor der Tür.

      »Soll ich ihn dir reintragen, Katja?«

      »Wenn du willst, gern! Danke!«

      Anna grinste und zog Toni zur Seite.

      »Ich denke, da hat das Tauwetter begonnen. Das Eis schmilzt.«

      »Anna, ich hoffe es auch. War ja auch Zeit für das Ende der Eiszeit zwischen den beiden. Bin gespannt, wie es weitergeht.«

      Ein wenig später saßen alle im großen Gastraum der Hütte am Tisch und nahmen ##die Vesper. Anna hatte die Fleischreste vom Grillabend verkocht. Sie hatte leckere Fleischklöße gemacht, die in einer Kartoffelsuppe schwammen. Dazu gab es selbstgebackene Brötchen und zum Nachtisch einen süßen Apfelstrudel mit Zimt.

      Danach spülten die Frauen das Geschirr. Gino und Toni holten noch Holz herein und legten Scheite in den Kamin. Toni braute einen schönen Punsch.

      Bald saßen sie in vertrauter Runde am Kamin.

      »Toni, ich werde meine offiziellen Zelte morgen abbrechen. Meine Zeit ist um. Mit Onkel ##Albert ist alles geregelt. Ich werde mich jetzt meiner Zukunft widmen. Du mußt also in Zukunft ohne meine Hilfe auskommen. Schade ist es schon. Es war schön bei dir, Toni. Bist zu beneiden, um den schönen Flecken Erde. Ich werde aber die Tage, solange die Katja hier ist, schon manchmal kommen. Es gibt hier schöne leichte Touren, die wir zusammen machen könnten. In der Zwischenzeit kümmert ihr euch um sie.«

      »Das werden wir, Gino!« sagte Anna. »Scheint, daß ihr euch ausgesprochen habt.«

      Katja errötete. Gino klopfte seine Pfeife am Kamin aus und sagte wie beiläufig.

      »Ja, wir haben über alles gesprochen. Alle Mißverständnisse sind ausgeräumt. Um mit deinen Worten zu sprechen, Toni, ein Etappenziel haben wir erreicht.«

      Katja hätte gern

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