Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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stolz. Das zeigte er Katja deutlich. Er hatte ja leider nie eine Tochter gehabt. Doch jetzt bekam er eine Schwiegertochter, die ganz nach seinem Herzen war.

      Cliff wünschte ihr alles, alles Gute. Er war nicht alleine gekommen, sondern hatte seine Braut mitgebracht.

      Sie feierten bis zum Morgengrauen. Wenn die Musikkapelle nicht spielte, weil die Musiker sich ein Bier genehmigten, dann spielte Alois auf der Ziehharmonika zum Tanz. Im ersten Sonnenlicht machten sich alle auf den Heimweg und zogen singend den Berg hinunter. Die Mehrings und die Koppermanns schliefen gemeinsam auf dem Hüttenboden. Cliff und seine Braut blieben auch.

      Toni und Anna waren müde, sehr müde.

      »Laß uns aufräumen und saubermachen, nachdem wir ausgeschlafen haben. Ich bin so müde. Das war ja ein herrliches Fest.«

      Toni nahm seine Anna auf den Arm und trug sie hinein.

      »Bei unserer Hochzeit wird es noch schöner werden, das verspreche ich dir, Anna!«

      Anna war auf seinen Armen eingeschlafen. Behutsam legte er sie ins Bett und deckte sie zu.

      »Schlafe gut, liebste Anna! Bald führe ich dich als meine Braut zum Altar!«

      – E N D E –

Cover Zuflucht in den Bergen

      Anna Zwirner betrat das kleine Postamt in Waldkogel.

      »Guten Morgen!« grüßte sie laut und freundlich.

      »Grüß Gott! So sagen wir hier!«

      »Ja, ich werde mich bessern. Manchmal vergesse ich es. Also noch einmal ein schönes Grüß Gott, alle miteinander!«

      »Nun sei nicht so kleinkariert!« tadelte Gertrud Sommerhalder den Postbeamten. »Kümmere du dich lieber um deine Post und die Pakete. Des hätt’st bessermachen können. Warum hast du mir den Zettel vor die Haustür gelegt? Hätt’st das große Paket statt dessen gleich bei mir abstellen können! Beim alten Postbeamten hat’s so etwas nicht gegeben.«

      Die in der Schlange wartenden Waldkogeler stimmten der Bäuerin bei.

      »Da darf man sich nix draus machen. Die paar Wochen gehen auch rum, dann ist unser alter Postler wieder da. Dann funktioniert des hier wieder alles wie es soll«, bemerkte die Ella Waldener.

      Gertrud Sommerhalder versuchte, das große Paket mit der einen Hand zu halten, während sie sich mit der anderen auf ihren Gehstock stützte.

      »Warte, ich helfe dir, Sommerhalder-Bäuerin. Ich habe den gleichen Weg.«

      Anna trug den großen offenen Karton zum Tresen, den sie dabeihatte.

      »Hier sind Briefe! Es sind so an die einhundert Stück. Briefmarken sind schon draufgeklebt. Es wäre doch Unsinn, die draußen in den Briefkasten zu werfen. Also, hier hast du sie!«

      Mit eisiger Miene nahm der Vertretungspostbeamte den Karton entgegen. Anna lächelte ihn an.

      »Vielen Dank! Und – Grüß Gott!«

      Anna nahm das Paket und half der gehbehinderten Bäuerin die wenigen Stufen der Außentreppe hinunter.

      »Ich seh’ ja ein, daß unser Postbeamter auch mal Urlaub braucht. Aber es ist jedes Jahr das gleiche Spiel. Da schicken die uns so einen jungen arroganten Schnösel. Na ja, in einer Woche ist des auch vorbei. Dem Himmel sei Dank!«

      Das Paket war nicht schwer, nur ein wenig unförmig. Anna konnte es aber gut mit einer Hand tragen. So bot sie der Bäuerin ihren Arm.

      »Geht es denn besser mit dem Knie?«

      »Ja, ja! Schon viel besser. Ich hatte großes Glück, daß es net schlimmer war. Der Gips ist ja schon lang ab, nach dem Bruch. Aber mit dem Gehen klappt es noch nicht so gut. Unser guter Doktor, der Martin, hat gesagt, ich müßt’ Geduld haben. Der hat gut reden. Die Arbeit ist da, die läuft mir schon net fort. Doch gemacht muß sie werden. Ja, früher, da war es viel einfacher, da hat man genug Mägde und Knechte gehabt. Heute wollen die jungen Madln alle in die Stadt.«

      Sie schaute Anna an.

      »Bei dir ist das etwas anderes. Du bist da die Ausnahme. Der Toni muß dem Herrgott ewig dafür danken, daß er dich geschickt hat. Bei mei’m Bub isses nix geworden, damals. Da kann ich nix ändern. Deshalb bin ich aber net neidisch auf den Toni oder weil die Meta so ein prima Madl als Schwiegertochter bekommt.«

      Anna konnte die Bemerkung der Gertrud Sommerhalder nicht richtig einordnen. Was war damals mit dem Sohn der Bäuerin? Anna kannte zwar schon viele Geschichten einzelner Leute in Waldkogel, aber nicht alle. Die Lebensgeschichte des jungen Bauern gehörte nicht dazu.

      Sie waren auf dem Hof angekommen. Anna trug das Paket in die Küche.

      »Hast a bissel Zeit, Madl?«

      Die Bäuerin wartete Annas Antwort nicht ab. Sie humpelte geschäftig in der schönen Bauernküche herum. Auf dem Herd stand noch Kaffee. Bald darauf saßen die beiden Frauen am Tisch. Anna schaute sich um.

      »Das sind wunderschöne Küchenmöbel.«

      »Die sind noch von meiner Aussteuer. Ich war die einzige Tochter und die Jüngste. Ich hatte sechs ältere Brüder. Gut waren sie alle. Die haben zusammengelegt für die Küche und mir sie auch gezimmert und bemalt. Lieb war des von ihnen. Des vergesse i net. I freu’ mich, daß dir sie gefallen tut, mei’ Küch’. Ihr hat sie net gefallen. Der war sie zu altmodisch. Aber davon will i net sprechen. Nix war der gut genug!«

      Anna hörte nur zu und rührte in ihrem Kaffee.

      »Mein Mann war schon ziemlich alt. Fast zwanzig Jahr älter als ich. Er war aber ein guter Mann, zu gut für diese Welt, hab’ i immer gesagt. Deshalb hat der Herrgott ihn vielleicht auch so früh geholt. Mein Bub war damals noch in der Schule. Da stand ich nun mit einem Kind und war Witwe. Hart war’s gewesen. Na ja, es war viel Arbeit mit dem großen Hof. Geschafft hab’ i es doch! Nur meine Knochen sind halt kaputt. I wäre froh gewesen, wenn der Friedel sie geheiratet hätt’. Besonders gefallen hat s’ mir ja net. I sollt auch recht behalten. Sie hat ihn dann sitzenlassen. Der Bub hat des bis heute net überwunden. Still ist er geworden nach der Enttäuschung. Des war ja auch a schöne Blamage. Des Aufgebot war schon bestellt und da is sie einfach fort!«

      Gertrud Sommerhalder trank einen Schluck Kaffee.

      »Na, besser so, vielleicht, denke i oft. Vielleicht hätt’ die Ehe net ’halten. Vielleicht wären Kinder dagewesen. Was dann, Anna? Was hätten die armen Kinder dann gelitten? I hoff’ immer noch, daß der Friedel sich mal nach einem anderen Madl umschaut. Doch i glaub, da hoff’ ich vergebens. Wär’ halt froh, wenn er ein Madl auf den Hof bringen würd’. Dann wär’s für mich auch leichter. Schlimmer, als die damals kann keine sein. Mir wär’s auch egal. Hauptsache, der Bub wäre glücklich. Still is er geworden seit damals, sehr still.«

      »Wird schon werden, Sommerhalder-Bäuerin!«

      »Müßt so a Madl sein wie du, Anna.«

      Anna lachte.

      Friedel

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