Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank Callahan

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Apache Cochise Staffel 2 – Western - Frank Callahan страница 3

Apache Cochise Staffel 2 – Western - Frank Callahan Apache Cochise Staffel

Скачать книгу

angewiesen, nur zu schießen, wenn sie von Indianern angegriffen wurden.

      Captain Roberts beobachtete den Canyon. Von seiner Position aus konnte er das ganze Gebiet beim Paß beherrschen. Er warf einen Blick über die Schulter zurück. Die Front der Verteidiger erstreckte sich zwischen Stall und Hauptgebäude.

      Die Soldaten hatten Schanzen gebaut. Thomas Jeffords hatte ihnen Holz dafür zur Verfügung gestellt, sich aber nicht an den Arbeiten beteiligt. Die in den Boden gerammten drei Fuß hohen Pfähle waren mit Steinen, Grassoden und Erde ausgefüllt worden. Hinter der verhältnismäßig kugelsicheren Deckung knieten oder lagen die Soldaten mit angeschlagenen Gewehren.

      Ein Teil von ihnen schlief. Nur die Geschützbedienungen konnten sich in dieser Nacht keine Ruhe leisten. Sie hockten hinter ihren Haubitzen, schwatzten und rauchten.

      Roberts ging die Front ab und hatte für jeden Soldaten ein gutes Wort. Peer Lanning ließ den Kopf hängen. Seine Finger drehten die Perlen eines Rosenkranzes. Er betete stumm. Roland Nettleton stand aufrecht, stemmte die geballten Hände auf das Schanzwerk und starrte aus brennenden Augen in den Canyon. Hurt Chester betete laut.

      »Herr, du bist mein Hirte, mir wird es an nichts mangeln…«

      Ein Stück weiter lag ein anderer Soldat auf den Knien, hielt die gefalteten Hände zum Himmel hochgestreckt und rief laut in die Finsternis: »Vergib mir meine Sünden, o Herr! Wenn ich in dieser Nacht sterben muß, nimm mich gnädig in dein Reich auf.«

      Roberts ließ sie gewähren. Müde ging er weiter. Die Bedienung des ersten Geschützes richtete sich auf, als sie ihn kommen sah.

      »Morgen, Jungs! Nur nicht verzagen, wir schaffen es. Wenn sie angreifen, dann kommen sie in breitgezogenen Wellen. Haltet die Rohre tief und laßt die Kartätschen vor ihnen detonieren. Alles klar?«

      »Jawohl, Captain, alles klar.«

      Es klang nicht begeistert, eher gedrückt. Roberts verstand die jungen Leute. Freiwillige. Sie hatten sich den Krieg ganz anders vorgestellt. Nun sollten sie die rauhe Seite einer Auseinandersetzung kennenlernen, von der sie keine Vorstellung hatten.

      »Flach schießen«, sagte Roberts noch einmal. »Ganz flach. Verstanden?«

      »Well, Sir, flach. Wir werden sie mit Feuer und Eisen begrüßen, wenn sie kommen, Sir.«

      »Recht so. Immer drauf, was die Rohre halten.«

      Er ging weiter. Die stammelnden Gebete, die Flüche und das Fäusteschütteln rissen nicht ab. Niedergeschlagenheit und stille Auflehnung waren die beharrlichen Begleiter der stark dezimierten Truppe.

      Plötzlich roch Roberts etwas. Schnaps? Er schüttelte den Kopf. Schnaps gab es hier oben nicht. Bereits vor Wochen hatte er ein striktes Alkoholverbot ausgesprochen.

      Und doch… Er stieß auf die Schanzenwache. Zwei Soldaten, die sich lautstark und mit schwerer Zunge unterhielten. Ward Hesters fuhr herum, blickte in das strenge Gesicht des Offiziers.

      »Sie haben kein Recht, sich an uns heranzuschleichen«, knurrte er.

      Roberts sah die Flasche. Groß, bauchig und halbvoll stand sie zwischen den Uniformierten.

      Roberts beschrieb in der Dunkelheit mit der Hand einen Halbkreis.

      »Sie stehen so nahe an der Schanze, daß es einem Chiricahua gelingen könnte, Ihnen ein Messer in den Rücken zu jagen, bevor sie ihn überhaupt riechen. Dazu sind Sie noch zu betrunken, Hesters.« Roberts musterte den anderen. Der Gefreite Hanish konnte kaum noch auf seinen Füßen stehen. Volltrunken trat er mit erhobenen Fäusten auf den Captain zu.

      Roberts lächelte. »Tun Sie nichts, Hanish, was Sie später bereuen könnten.«

      Der Soldat ließ die Arme sinken. Er stützte sich auf sein Gewehr, das neben ihm an der Schanzverkleidung gelehnt hatte, und lallte mit blei­schwerer Zunge: »Zum Teufel damit, Captain, wir gehen doch allesamt vor die Hunde. Warum sollen wir es uns mit einem gehörigen Schuß Alkohol nicht leichter machen?«

      Roberts bückte sich, nahm die Flasche und schleuderte sie im hohen Bogen ins Vorfeld hinaus. Klirrend zerbarst sie. Hanish fuhr hoch.

      »Du Hund!« keifte er. »Mußt du uns auch noch das letzte Vergnügen nehmen, bevor wir allesamt in die Hölle fahren?«

      Gelassen drehte sich der Captain um. »Wache!« rief er. Ein Unteroffizier mit zwei Mann tauchten auf. Roberts deutete auf die beiden Betrunkenen.

      »Nehmen Sie sie fest, Corporal Sutter! Ins Haus damit. Mr. Jeffords wird Ihnen einen Raum zur Verfügung stellen. Der Posten wird sofort abgelöst.«

      »Yes, Sir. Ich melde es Lieutenant Hegemann.«

      Roberts nickte und ging am Schutzwall entlang bis zur nächsten Haubitze. Die Geschützbedienung rauchte und unterhielt sich leise. Jeweils zwei beobachteten den Canyon. Wenn ihnen die Augen brannten oder die Müdigkeit sie zu übermannen drohte, wechselten sie sich ab.

      Als sie den Kommandeur der behelfsmäßigen Festung sahen, standen sie stramm. Der Richtkanonier machte Meldung.

      Roberts nickte.

      »Schießt flach, wenn sie kommen, Jungs. Und laßt die Kartätschen vor ihnen krepieren. Wir selbst können sie sicher nicht aufhalten, aber unsere Kanonen. Alles hängt von euch ab, Männer. Gute Nacht!« Er lachte. »Man kann schon guten Morgen sagen, nicht wahr? Bald ist es soweit.«

      Er drehte sich um und verschwand in der Dunkelheit.

      *

      Morgan Rosswell kniff die Lider zusammen, als er zum Canyon starrte. Er konnte keine Apachen entdecken, aber er wußte genau wie seine beiden Leute hinter ihm, daß sie dort draußen waren. Vielleicht besetzen sie die Nebencanyons weiter unten, vielleicht jagen sie über ihnen auf der Mesa.

      Lieutenant Hegemann hatte die betrunkenen Posten festnehmen und in Ketten legen lassen. Statt ihrer hatte er mit zwei Soldaten diesen Platz übernommen. Rosswell war Corporal, einer von vielen in der Armee. Als Freiwilliger war er mit Leib und Seele Soldat. Aber was sich dort draußen in der Dunkelheit herumtrieb, entsprach nicht seinem Geschmack von der Armee.

      Er hatte sich das anders vorgestellt. Gutes Essen, Trinken. Gelegentlich mal einen Schuß aus dem Gewehr abfeuern, um sich danach den bitteren Pulvergeschmack mit Whisky wegzuspülen.

      Aber Indianer? Dazu Apachen, Chiricahuas und die blutdürstigen Tontos, von denen man auch in Kalifornien gehört hatte, die dort draußen wie Katzen herumschlichen, unsichtbar, unhörbar, und die lautlos töteten. Nein.

      Im Osten wurde es grau. Über den Canyonrand flackerte ein geisterhaftes Licht, das den neuen Tag ankündete.

      »Jetzt heißt es aufpassen, George, Busby«, sagte Rosswell, ließ die brennende Zigarette fallen und trat sie aus.

      »Geht’s los, Corporal?«

      »Ich schätze, ja. Augen auf, Mund zu und Hände ganz ruhig am Gewehr.«

      Die Soldaten lachten. »Wußte gar nicht, daß du auch Witze machen kannst«, sagte Busby. »Wohl die Angst, was? Hosen schon voll, Corporal, oder nur halb?«

      »Schnauze! Paß lieber auf und halte

Скачать книгу