Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank Callahan

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Apache Cochise Staffel 2 – Western - Frank Callahan страница 50

Apache Cochise Staffel 2 – Western - Frank Callahan Apache Cochise Staffel

Скачать книгу

Schwester nahesteht. Kein Apache wird ihm den Weg in Cochises Apacheria verweigern. Er wird uns stets willkommen sein. Und er weiß es, Schwester.«

      Als das Mädchen schwieg, griff Cochise um ihren Arm, zog sie mit sich.

      »Komm, Tlaina, freue dich mit den anderen. Sieh, Keenas junge Squaw und die Töchter der Gelbhäutigen fühlen sich noch fremd. Geselle dich zu ihnen. Hilf ihnen, unsere Sitten und Gebräuche zu verstehen. Um so schneller werden sie sich als Apachinnen fühlen. Mir schien, du bringst Maria schwesterliche Freundschaft entgegen. Kümmere dich um sie. Du wirst deinen Kummer vergessen. Der Falke wird wiederkommen. Er wird zurückkehren in die Bergfeste. Die guten Gedanken von ›Sanfter Wind‹ werden ihn rufen, herführen. Er wird den Ruf deines Herzens vernehmen.«

      Ein zaghaftes Lächeln huschte um Tlainas Mund.

      Entschlossen wischte sie sich über die Augen und folgte willig ihrem Bruder.

      *

      Der Tag begann regnerisch. Es schien, als hätte der Himmel sein Innerstes nach außen gekehrt.

      Thomas Jeffords und John Haggerty trafen sich im Speisehaus beim Frühstück. Es wollte keine rechte Stimmung unter den Gästen aufkommen. Zu sehr saß der Schrecken über das Massaker den Leuten noch in den Knochen. Auch die beiden Freunde sprachen kaum. Keiner schien großen Hunger zu haben. Beide machten sich Sorgen.

      »Ich frage mich, was sich seit unserer Abwesenheit am Paß alles ereignet hat«, sagte Jeffords schließlich nach längerem Schweigen. »John, ich glaube, dort hat sich was getan.«

      »Kann sein, Tom. Hab’ auch so ’nen komischen Druck im Magen. Bedeutet selten was Gutes, dieses Gefühl. Entweder ist was passiert, oder es blüht uns was.«

      »Warten wir’s ab.« Jeffords trank den letzten Schluck Kaffee, wartete, bis auch Haggerty sein Frühstück beendet hatte, dann erhob er sich.

      »Kommen Sie mit, John? Ich gehe jetzt zu Ballard rüber. Möchte mich noch einmal mit ihm unterhalten, bevor er in den Osten aufbricht. Bin neugierig wie ein altes Marktweib auf seinen Nachfolger.«

      »Hoffentlich ist’s kein Indianerhasser«, sagte John Haggerty, »sonst kriegen Sie dauernd Kummer, Tom. Nun, lassen wir uns überraschen. Bleibt uns ja nichts anderes übrig, was?«

      Die Männer verließen das Restaurant, stiefelten auf das Postoffice zu. Mehr als ein feindseliger, abweisender Blick folgte ihnen.

      Das Wort »Indianerfreund« war eines der gelindesten Schimpfworte, das mancher hinter ihnen herrief. Allerdings nicht so laut, daß Jeffords oder Haggerty es hören konnten. Dazu waren die Leute zu feige. Viele hatten Jeffords’ Fight vom vergangenen Abend noch allzugut in Erinnerung. Und der Scout war auch nicht gerade als Schwächling bekannt.

      Ballard schien an diesem miesen Morgen besserer Laune zu sein als das Wetter. Sein feistes Gesicht drückte äußerste Zufriedenheit aus. Er strahlte förmlich.

      »Der hat ’ne Bombenstimmung«, raunte Thomas seinem Begleiter zu. »Wahrscheinlich ist er in Gedanken bereits im Osten.«

      »Er freut sich bestimmt schon auf die Saloonhasen«, feixte John. »Denen wird er mit Schauergeschichten aus dem Wilden Westen imponieren. Dabei vergessen sie dann, daß er ein Fettkloß ist.«

      Sie traten näher, wurden von Ballard freundlich begrüßt.

      »Nehmen Sie Platz, Gentlemen. Darf ich Ihnen einen Whisky anbieten oder sonst einen Drink?«

      Jeffords und Haggerty lehnten dankend ab. Ballard aber nötigte sie, wenigstens einen kleinen Whisky zu nehmen.

      »Es wird vermutlich unser letzter, gemeinsamer Drink sein«, sagte der Postmeister. »Wenn Sie bald wieder aufbrechen, werde ich Sie wohl kaum noch sehen. Ich werde Tombstone endgültig verlassen. Und ich bedaure es nicht.«

      »Die Lage ist kritisch, spitzt sich immer mehr zu.« Jeffords nahm einen Schluck, sah Ron Ballard an. Der Stationsleiter wirkte müde und abgespannt. »Es wird immer schwieriger am Paß. Wir stehen oben am Peak zwischen zwei Feuern, Mr. Ballard. Sitzen sozusagen zwischen zwei Stühlen. So was geht leicht ins Auge. Die Leute hier in der Town nennen mich einen verdammten Apachenfreund. Die Indianer wiederum glauben manchmal, Grund zum Mißtrauen zu haben. Auch wenn mich manch roter Mann seinen Freund nennt, ich bin ein Weißer. Die Hautfarbe genügt, um in manche Apachenseele Mißtrauen zu säen.«

      Ron Ballard leerte sein Glas in einem Zug, goß nach.

      »Ich kann Sie verstehen, Mr. Jeffords. Die Lage ist alles andere als erfreulich. Aber Sie sind jung, tatkräftig und besitzen das Vertrauen eines der berühmtesten Apachenhäuptlinge: Cochise. Das fällt schwer ins Gewicht, Jeffords.«

      »Auch mich nennt man einen Freund des Jefe«, warf John Haggerty ein. »Deshalb besitze ich noch lange nicht das Vertrauen eines jeden Apachen oder gar aller Stämme.«

      »Sicher«, sagte Ballard etwas ungeduldig. Seine blassen Froschaugen musterten den Scout eindringlich. »Es ist aber ein bedeutender Unterschied, ob jemand die Freundschaft eines Häuptlings besitzt oder eines einfachen Kriegers. Cochise hat großen Einfluß auf seine Untergebenen.«

      »Der mir herzlich wenig nutzt, wenn mein Skalp einem seiner Männer gefällt«, fügte Haggerty trocken hinzu. »Vielleicht sollten Mr. Jeffords und ich es Ihnen gleichtun und diese reichlich ungesunde Gegend verlassen.«

      »Einmal abgesehen von unserer sogenannten Freundschaft mit Cochise, Mr. Ballard, es gibt auch andere Apachenstämme, die uns weniger freundlich gesinnt sind. Vor allem Victorios Mimbrenjos. Denen ist die Station am Apachen-Paß ein Dorn im Auge.« Thomas Jeffords sah seinen Vorgesetzten ernst an. »Was gedenkt die Butterfield Overland zum Schutz ihrer Station am Paß zu unternehmen?«

      »Ich bin kein Postmeister mehr«, entgegnete Ron Ballard, »und nicht mehr in der Lage, Ihnen irgendwelche Hilfe zu leisten, Tom.«

      Thomas Jeffords sah Ballard forschend an. Dessen Froschaugen schienen ihn voller Belustigung zu mustern.

      »Und wer ist Ihr Nachfolger, Mr. Ballard?«

      Jeffords ärgerte sich insgeheim über Ballards anscheinende Belustigung.

      Ron Ballard erhob sich, ging zu seinem Schreibtisch. Aus der Schublade entnahm er einen versiegelten Umschlag, reichte Jeffords das Schreiben.

      »Lesen Sie selbst.«

      Etwas befremdet sah Jeffords Ballard an. Doch dann öffnete er auf dessen erneute Aufforderung den Umschlag. Er enthielt zwei Urkunden.

      Thomas traute seinen Augen kaum, winkte Haggerty heran.

      »Entweder kann ich nicht mehr richtig lesen, oder ich träume. Sehen Sie nur, John.«

      Die eine Urkunde enthielt die offizielle Nennung Jeffords’ zum Postmeister, die andere seine Bestallung zum U.S. Postinspektor.

      »Da bleibt einem die Spucke weg, eh?« fragte Haggerty. »Mann, Tom, gratuliere.«

      »Ich schließe mich den Glückwünschen von Mr. Haggerty an.« Ballard reichte Jeffords die Hand. »Schätze, da wäre ein Glas Wein fällig. Hab’ ’nen guten Tropfen im Haus. Wie ist’s damit, Leute?«

      »Wollen Sie den neuen Postmeister noch vor seiner

Скачать книгу