Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank Callahan

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Apache Cochise Staffel 2 – Western - Frank Callahan Apache Cochise Staffel

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griff Jeffords erregt nach Haggertys Arm.

      »Hören Sie, John? Schüsse! Die stammen nicht aus den alten Karabinern der roten Vettern, sondern aus modernen Gewehren. Das sind Weiße. Wir kriegen Verstärkung, John.«

      Immer näher klang das Echo der Schüsse. Das Hufgetrappel beschlagener Pferde wurde laut.

      »Hoffentlich sind es keine Desperados, die dort angesaust kommen«, sagte John Haggerty besorgt. »Die würden zuerst den Indianern den Garaus machen und danach uns.«

      »So was nennt man dann doppeltes Pech«, bemerkte Jeffords mit schiefem Grinsen.

      Eine befehlsgewohnte Stimme ließ die beiden Männer plötzlich hoffnungsvoll aufhorchen. Es war eine Stimme, die den Kampfeslärm übertönte.

      »Freeman!« riefen Jeffords und Haggerty gleichzeitig.

      Und »Lion« Bill Freeman machte seinem Zunamen wieder einmal alle Ehre. Er brüllte wie ein Löwe, stachelte seine Männer an.

      Der Ex-Captain hockte auf einem Hügel, gedeckt durch einen Mesquitestrauch, und feuerte pausenlos auf die Mimbrenjos.

      Seit dem Massaker in der Gila-Desert war Freeman zum unerbittlichen Indianerhasser geworden. Es gab keine Rothaut mehr, die vor seinen Kugeln sicher war. Fiel nur irgendwo das Wort »Apache«, so schaltete Freemans Hirn sofort auf Töten.

      Und dort unten auf der Canyonsohle boten sich ihm die Mimbrenjos gleichsam wie auf dem Präsentierteller dar.

      Als das Frontier Batallion in den Canyon eindrang, war das Inferno vollkommen.

      Schießend und brüllend griffen sie die Indianer an. Unerbittlich tobte der Kampf. Bald fiel kein Schuß mehr. Weiße und Apachen kämpften Mann gegen Mann. Colts, Tomahawks und Jagdmesser taten ihr grausiges Werk.

      Als sie die Miliz sahen, zogen Jeffords und Haggerty ihre Pferde hoch, schwangen sich in die Sättel und preschten mitten unter die Kämpfenden. Johns Henrystutzen entlud sich ein paarmal krachend. Einige Mimbrenjos rollten in den Staub.

      Ein muskulöser Krieger sprang den Scout an, riß ihn aus dem Sattel. Im Fallen erkannte John den Mann. Es war einer von Victorios Kriegern, mit dem Haggerty schon mehrmals aneinandergeraten war. Sie waren Feinde und wußten, daß sie keine Gnade zu erwarten hatten. In diesem unerbittlichen Kampf konnte es nur einen Überlebenden geben.

      Der Mimbrenjo hielt das schwere Jagdmesser in der Rechten. Eine gefährliche Waffe. John Haggerty besaß nur seine Fäuste, sich gegen den Krieger zu verteidigen. Beim Sturz vom Pferd war ihm der Colt entfallen. Das Scoutmesser steckte zwar in seinem Gürtel, er konnte es jedoch nicht fassen, denn er brauchte beide Hände, den Messerarm des Mimbrenjos abzuwehren.

      John fühlte seine Kräfte schwinden, die Arme wurden ihm taub von der unmenschlichen Anstrengung.

      Einige Yards weiter rang Jeffords mit einem Krieger. Dem Postmeister gelang es, den Gegner zu erledigen. Bevor er John zu Hilfe eilen konnte, sprang ihn ein anderer Apache an.

      In ohnmächtiger Wut beobachtete Freeman den ungleichen Kampf. Einen Schuß wagte er nicht anzubringen, aus Angst, dabei Haggerty zu treffen. Der jähzornige Mann ließ einen Stapel greulicher Flüche hören. Seine Kiefer mahlten, seine eisgrauen Augen wurden steinhart. Sein Texanerschnurrbart zitterte, so erregt war

      Freeman. Seine Hände umkrallten den Schaft des Gewehrs.

      »Teufel, ich werde doch wohl nicht mit ansehen müssen, wie der rote Kerl den Scout zur Hölle schickt.« Freemans Stimme vibrierte. »Wäre ich nur da unten, verdammt. Sieht denn keiner, was sich da abspielt?«

      John Haggertys Kräfte waren am Ende. Er mußte den Arm des Indianers loslassen. Der Gegner trat gegen Johns Schienbein. Der Scout stolperte, ging zu Boden.

      Darauf hatte der Apache gewartet. Sofort war er über Haggerty, hob die messerbewehrte Hand.

      Ein Schuß peitschte. Der Mimbrenjo riß die Arme hoch, stand sekundenlang wie zu Stein erstarrt, dann sackte er vornüber, fiel fast auf Haggerty, der sich im letzten Augenblick zur Seite warf.

      Einer der Milizmänner half dem erschöpften Scout hoch, der sich sofort nach Jeffords umsah. Der Postmeister hatte seinen Gegner mit einem wuchtigen Fausthieb außer Gefecht gesetzt.

      Haggerty griff nach seinem Stutzen, schickte einige Kugeln hinter den Mimbrenjos her, die dem Canyonausgang zustrebten.

      Die Klügeren unter ihnen hatten eingesehen, daß die Flucht die einzige Möglichkeit war, am Leben zu bleiben.

      Bill Freeman war mit dem Rest seiner Leute den Hügel herabgeschlittert. Sie rannten zu ihren Pferden, nahmen die Verfolgung der Flüchtenden auf.

      Im Canyon war der Kampf beendet.

      Thomas Jeffords fiel einem der Milizmänner in den Arm, der einen verwundeten Mimbrenjo einfach abknallen wollte.

      »Ist das der Dank, daß wir Sie aus der Patsche geholt haben?« fauchte der Mann aus Tombstone. »Glauben Sie, die ließen einen verwundeten Weißen am Leben, eh? Und wenn, dann nur, um ihn später zu martern.«

      »Kann sein«, konterte der Postmeister, »aber in meiner Gegenwart wird kein Verwundeter ermordet. Ein Mann, der sich nicht mehr wehren kann, ist kein Feind mehr. Ihn zu töten, käme einem Mord gleich.«

      »Möge der Gehörnte Ihre noble Seele holen«, höhnte der Mann.

      »Ein wahrhaft liebenswürdiger Wunsch, Mister.« Jeffords blieb ruhig. Er wollte keinen der Männer, die ihn und Haggerty gerettet hatten, angreifen, sonst hätte er dem Aufgebrachten aus Tombstone die Faust aufs Kinn gepflanzt.

      Jeffords trat zu einem noch jugendlichen Mimbrenjo, den zwei von der Miliz festhielten. Er blickte den Apachen an.

      »Du bist fast noch ein Knabe, Krieger. Nimm die Verwundeten deines Stammes und verlasse diesen Ort. Sage Victorio, dem Oberhalunken, daß ich ihm sämtliche Knochen breche, wenn er mir über den Weg läuft. Und wenn er ein Mann und kein altes Weib ist, soll er kommen und versuchen, mich im Zweikampf zu besiegen, statt mir dauernd seine Krieger auf den Hals zu schicken. Der Häuptling ist eine alte, zahnlose Memme, sonst käme er selbst. Sage ihm, daß er ein feiger Kojote ist, nicht wert, daß ihn die Sonne bescheint. Nie wird er dem großen Cochise ähnlich sein.«

      Diese Worte waren eine schlimme Beleidigung für einen Apachen. Die Augen des Jungkriegers glühten wie Kohlen.

      »Laßt ihn los!« befahl Jeffords den beiden Männern. »Er soll seine Vettern einsammeln, auf ihre Ponys verfrachten und verschwinden, ehe ich meine Gutmütigkeit bedaure.«

      Minuten später jagte der junge Mimbrenjo mit vier Verletzten aus dem Sackcanyon

      Von der Ebene her waren Schüsse zu hören. Dort holte »Lion« Bill Freeman mit seiner Bürgerwehr noch einige Mimbrenjos aus den Fellsätteln.

      Er wirkte höchst befriedigt, als er mit seiner Gruppe in den Canyon zurückkehrte, wo sich die Unverletzten um die Verwundeten kümmerten.

      Freemans langes braunes Haar flatterte im Reitwind: Er sprang aus dem Sattel, ging auf Jeffords und Haggerty zu.

      »Freut mich, daß es mir vergönnt war, euch

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