Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank Callahan
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Читать онлайн книгу Apache Cochise Staffel 2 – Western - Frank Callahan страница 53
Immer lauter klang der Hufschlag der Mustangs, immer ohrenbetäubender das Kriegsgeschrei.
Haggerty und Jeffords sahen sich an, nickten sich zu.
»Wenn’s unser letzter Kampf sein sollte, John, dürfen wir keine Kugel vergeuden. Wir nehmen so viele Rothäute wie möglich mit auf den langen Trail.«
Jeffords sagte es voll grimmiger Entschlossenheit.
Es blieb ihnen keine Zeit zum Nachdenken. Die Mimbrenjos jagten heran, passierten den Felsblock wie die Palisaden eines Forts.
»Verdammt«, fluchte John Haggerty, »warum hat der Stein keine Schießscharten? Man kann nur treffen, wenn man die Nase um den Block steckt. Und dabei riskiert man eine Kugel oder einen Pfeil.«
»Der Satan hole diese Brut«, brummte Jeffords und zog den Stecher durch.
Ein Mimbrenjo, der gerade versuchte, hinter den Felsbrocken zu gelangen, sackte im Fellsattel zusammen, fiel in den Staub. Wutgeheul brandete auf.
John und Thomas zuckten zusammen. Das Geheul war dicht vor ihnen. Die Mimbrenjos mußten auf der anderen Seite des Felsens sein.
»Denke, wir sprechen unser letztes Vaterunser«, murmelte Haggerty. »Ich wünsche mir bloß eines: Cochise möge erfahren, daß seine Mimbrenjo-Vettern uns umgebracht haben.«
»Noch leben wir«, knirschte Jeffords. »Ich gebe zu, die Rothäute haben die besseren Karten in diesem Blackjack. Doch wir sitzen sicherer. Und Proviant und Wasser haben wir vorläufig genug. Könnte ja sein, daß die Knallerei gehört wird. Vielleicht sogar von Cochise. Wäre mir ein Vergnügen, zu beobachten, wie seine Krieger ihre eigenen Vettern in die Ewigen Jagdgründe schicken.«
Haggerty blickte die Felsen hoch. Aber er sah keine Möglichkeit, die steil aufragenden Wände zu erklimmen. Nicht mal zu Fuß, geschweige denn mit den Pferden.
Jeffords bemerkte Haggertys Blikke, schüttelte grimmig den Kopf.
»Hat keinen Zweck, John, sich nach einem Fluchtweg umzusehen. Es gibt keinen. Wir sitzen fest, wie der Bär im Zwinger.«
Sie verspürten einen bitteren Geschmack im Mund.
Sollte dies wirklich das Ende sein?
*
In »Lion« Bill Freeman breitete sich prickelnde Unruhe aus. Mit der Erfahrung des alten Kämpen wußte er diese Unruhe richtig zu deuten. Sie signalisierte Gefahr.
Er schickte einen seiner Männer, der Kundschafter im vergangenen Bürgerkrieg gewesen, um die Gegend zu erkunden. Nach einer halben Stunde kam der Mann zurück.
»Spuren von Indianerponys, Sir«, meldete er. »Sie führen zum Apachen-Paß. Sind schnell geritten, die Vettern. Entweder wurden sie verfolgt oder aber sie waren selbst die Verfolger.«
»Nachsehen«, war alles, was Freeman erwiderte.
Er war als erster wieder im Sattel, folgte dem Kundschafter. Furcht kannte der ehemalige Captain nicht. Er liebte den Kampf, fühlte sich noch immer als Soldat.
Erst als der Vorausreitende sein Pferd zügelte und die Fährten betrachtete, verlangsamte auch Freeman das Tempo.
»Hier sind nicht nur Spuren von Indianerponys«, meldete der ehemalige Armeescout, »sondern ebenfalls solche von zwei beschlagenen Pferden. Woraus zu schließen ist, daß die Indianer zwei Weiße verfolgten.«
»Dann werden die Verfolger bald selbst die Gejagten sein«, brummte Bill Freeman zornig. »Diese roten Bastarde werden immer dreister. Wir müssen ihnen die Krallen beschneiden. Los, Leute! Wir sind den Kerlen Revanche schuldig für das Massaker in der Gila-Wüste. Sie sollen die Beute nicht umsonst bekommen haben. Jetzt wird ihnen die Rechnung präsentiert.«
»Das waren Cochises Chiricahuas«, sagte der Scout. »Vielleicht gehören diese zu einem anderen Stamm.«
»Na und? Apache ist Apache«, knurrte Freeman. »Sind alle gleich. Pack ist Pack, Mann. Sie sollen mir nur vor die Flinte kommen.«
Der ehemalige Scout verstand sich noch immer blendend aufs Spurenlesen. Er verlor die Fährte nicht aus den Augen. Auch auf steinigem Boden fand er immer wieder Hinweise dafür, daß die Indianer diesen Weg geritten waren.
Eine Hügelkette tauchte auf, der Einschnitt eines Canyons wurde sichtbar. Weiter entfernt schob sich eine Felswand vor einer Canyonmündung.
Freeman schickte den Scout zur Erkundung los.
Scharf beobachtete »Lion« Bill
Freeman den Mann, achtete auf jedes Zeichen, das er gab. Und als er wie wild zu winken begann, die Hand dabei kreisen ließ, wußte Freeman, daß der Mann etwas entdeckt hatte. Er preschte los, holte den Scout ein.
Von einer Anhöhe aus sahen sie, wie eine Gruppe Mimbrenjos zwei Reiter verfolgte. Und wie diese Reiter geradewegs in einen Sackcanyon einbogen.
Freeman fluchte fürchterlich.
»Diese Hohlköpfe! Dort sitzen sie in der Falle. Müssen fremd in der Gegend sein. Na, egal, wir hauen sie selbstverständlich heraus. Reiten Sie zu unsern Leuten zurück, Manners. Sie sollen sich vorsichtig bewegen, möglichst keinen Lärm machen. Ich werde versuchen, noch näher ranzukommen. Sobald Sie mit unseren Leuten hier sind, greifen wir ein. Alles okay?«
»Okay.« Manners nickte und jagte den Hügel hinab, den Männern des Frontier Bataillons entgegen.
Wenig später ritten sie so geräuschlos wie möglich dem Canyon zu. Hier, am Eingang, waren die Felsen noch erklimmbar.
»Die Scharfschützen unter euch dort hinauf!« befahl Freeman.
»Die andern zu Pferde hinter den roten Halunken her!«
Freeman kletterte mit sechs Männern den Fels hoch. Oben blickte er zunächst durch das Fernglas.
»Möchte doch zu gern wissen, welche zwei Tölpel in den Sackcanyon geritten sind«, murmelte er, um dann gleich drauf loszubrüllen: »Da schlag einer lang hin! Leute, diese Dummköpfe, die dort in der Klemme sitzen, sind Jeffords und Haggerty. Es ist nicht zu fassen. Zwei erfahrene Männer. Die Roten müssen sie direkt da hineingejagt haben. Anders kann ich es mir nicht vorstellen.«
Freeman ließ das Glas sinken, griff zur Waffe.
Das Frontier Bataillon hatte in den Kampf eingegriffen.
Zu spät bemerkten die Mimbrenjos den neuen Feind.
*
Schweiß rann John und Thomas in die Augen. Sie merkten, daß ihre Kräfte mehr und mehr erlahmten.
»Schätze, es geht doch zu Ende«, murmelte Haggerty mit blassen Lippen. »Schade, Freund Tom. Hätte mir noch einige Jahre gewünscht.«
»Einige ist gut«, knirschte Jeffords. »Ich hatte mal vor, ein Tattergreis zu werden.