Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank Callahan

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Apache Cochise Staffel 2 – Western - Frank Callahan Apache Cochise Staffel

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wir das bis nach dem Mittagessen, Mr. Ballard, okay? John und ich gehen inzwischen ins Hotel und packen unsere Sachen. Heute nachmittag reiten wir zum Paß zurück.«

      Richard Tichy kam aus dem Nebenraum.

      »Und wer kümmert sich dann hier um den Betrieb, Mr. Jeffords, wenn Mr. Ballard abreist und Sie zum Paß zurückreiten?« wollte der Buchhalter wissen.

      Lächelnd blickte Thomas den dürren Langen an. Sein Zeigefinger tippte auf Tichys Brust.

      »Sie, Richard. Sie sind genau der richtige Mann. Ich übergebe Ihnen hiermit die Posthalterei samt Kutschenstation. Suchen Sie sich einen Buchhalter, wenn Sie’s für nötig halten.«

      Tichy schnappte nach Luft. Sekundenlang blieb sein Mund offen. Sein sonst farbloses Gesicht rötete sich. Seine blassen Augen bekamen einen ungewöhnlichen Glanz.

      Seine Dankesworte waren ein freudiges Gestammel. Richard Tichy war unfähig, ein vernünftiges Wort, geschweige denn einen vollständigen Satz zu sprechen. Er konnte sein Glück kaum fassen.

      Er, der unscheinbare Buchhalter, der von vielen nicht ernstgenommen wurde, war plötzlich jemand. Mit diesem Vertrauensposten konnte er zu einer völlig neuen Persönlichkeit werden. Das fühlte Tichy in diesem Moment.

      Thomas Jeffords aber war davon überzeugt, daß die Verantwortung Tichys Persönlichkeit entwickeln, daß er selbstbewußter werden, kurz, ein völlig neuer Mensch würde.

      Tichy, Jeffords und Haggerty trafen sich später noch einmal bei Ballard und tranken erstklassigen Wein.

      Sie trennten sich mit den besten gegenseitigen Wünschen für die Zukunft.

      *

      Es war später Nachmittag, als Jeffords und Haggerty Tombstone verließen. Es hatte aufgehört zu regnen. Nebeldunst hing über dem Land. Man hatte den Eindruck, als wäre alles in Watte getaucht.

      »Vielleicht hätten wir die Nacht doch noch in Tombstone verbringen sollen«, gab Haggerty zu bedenken. »Ganz angenehm wird das Schlafen hier draußen nicht sein.«

      »Dachte, sie hätten schon schlechtere Nächte verbracht«, bemerkte Jeffords grinsend. »Ein Kundschafter macht doch normalerweise keinen Anspruch auf ein Himmelbett geltend.«

      John blieb ernst, ging nicht auf den Spaß ein.

      »Ich sah Freeman mit einer Gruppe seiner Miliz losziehen«, sagte der

      Scout nachdenklich. »Falls die in dieselbe Richtung reiten wie wir und Kummer mit den Indsmen bekommen, Freund Tom, dann sind wir mittendrin, ob wir wollen oder nicht.«

      »Wir werden eben versuchen, jedem Kummer auszuweichen«, sagte Jeffords seelenruhig.

      »Wir könnten auf Shaws Farm übernachten«, schlug Haggerty vor. »Dort findet man zwar kein Himmelbett, aber in seinem Pferdestall ist es wärmer als draußen.«

      »Sie scheinen heute eine wahre Abneigung gegen das Verweilen in freier Natur zu haben.« Jeffords lachte. »Für einen Scout ziemlich außergewöhnlich.«

      »Hören Sie, Tom, da gibt es nichts zu lachen. Ich werde einfach das verdammte Gefühl nicht los, daß wir nicht allein durch die Gegend reiten. Und bei diesem undurchsichtigen Nebelbrei ist mir das verdammt unangenehm. Man sieht ja kaum die Hand vor den Augen. Wie soll man da einen Menschen sehen können.«

      »Sieht man keinen, fürchtet man auch keinen«, frotzelte Jeffords noch immer gutgelaunt. Er freute sich, zum Paß zurückzukehren. »Was haben Sie nur, John? So kenne ich Sie gar nicht.«

      »Ich mich auch nicht«, kam es trocken über Haggertys Lippen. »Doch wie ist das nun, Tom? Biegen wir nach rechts ab und fragen bei Shaw, ob wir bei ihm übernachten können?«

      »Wenn es Sie unbedingt nach einem Pferdestall als Hotel und einer Box als Bett gelüstet, dann ja, verdammt noch mal.«

      Jeffords war etwas ungehalten. »Obwohl ich Sie nicht verstehe«, fügte er mürrisch hinzu.

      Haggerty blieb die Antwort schuldig. Seine Erfahrung als Scout hatte ihn gelehrt, dem Unterbewußtsein mindestens genausoviel Beachtung zu schenken wie dem nüchternen Verstand. Und er war in all den Jahren auf vielen gefahrvollen Ritten gut dabei gefahren.

      Jeffords bog von der Poststraße ab. Ohne Kommentar wendete Haggerty seinen Braunen und folgte Thomas.

      Der Nebel wurde dichter. Die Männer konnten keinen Yard weit mehr sehen. Sie mußten sich auf den Instinkt ihrer Pferde verlassen und darauf hoffen, daß die durch den breiigen Nebel fänden.

      *

      Shaws Farm war ein bescheidenes Anwesen, die Heimstätte eines Kleinsiedlers. Für die Männer war es ein Glück, daß Haggertys brauner Hengst den Weg nicht zum erstenmal ging.

      Nach zwei Meilen verhielt der

      Scout das Pferd, lauschte angespannt.

      »Damned, Tom. Meine Kundschafternase riecht noch etwas anderes als die Nebelfeuchtigkeit. Wir geistern nicht allein in der Gegend herum. Ich habe es von Anfang an gewußt.«

      »Wer?« fragte Jeffords nur kurz.

      »Mimbrenjos«, kam es ebenso knapp zurück.

      »Gepriesen sei Ihr Riechorgan«, sagte Jeffords grimmig. »Aber Ihr Geruchssinn hilft uns in diesem Wetter nicht weiter. Wir können nicht mal Trab reiten, geschweige denn Galopp. Die Gäule haben schon Schwierigkeiten, im Schritt den Weg nicht zu verfehlen.«

      »Ein Gutes hat die Nebelwatte doch.« Haggerty unterdrückte ein Lachen. »Die roten Vettern können uns ebenso wenig sehen wie wir sie. Wir müssen die Farm vor ihnen erreichen. Das sagt mir mein Instinkt.«

      Nach einer weiteren Meile hatten sie es geschafft. Aus den Nebelschwaden schälten sich die Konturen niedriger Gebäude. Das Farmhaus und die Ställe.

      Die schweren Fensterläden waren geschlossen. Kein Lichtschein drang durch die Ritzen nach draußen. Nichts rührte sich.

      Das stille Haus, der dichte Nebel, die Lautlosigkeit ringsum – das alles wirkte beklemmend, gespenstisch.

      »Hallo, Shaw!« rief John Haggerty verhalten. »Hören Sie mich? Ich bin’s, Haggerty, der Armyscout.«

      »Sind Sie allein?« kam es nach sekundenlangem Zögern zurück.

      »Mr. Jeffords von der Poststation am Apachen-Paß ist bei mir«, rief Haggerty.

      »Bringen Sie Ihre Pferde in den Stall, dann kommen Sie an die Tür. Ich werde öffnen, wenn ihr davorsteht. Das ist sicherer.«

      Wenig später betraten Thomas Jeffords und John Haggerty den Wohnraum der Shaw-Farm. Shaw schob den schweren Querbalken, der die Tür sicherte, zurück. Er schien in großer Sorge zu sein.

      »Ist euch jemand gefolgt?« fragte der Mann nach kurzer Begrüßung. »Es trieben sich den ganzen Tag Apachen in der Gegend herum. Wenn mich nicht alles täuscht, dann waren es Mimbrenjos.«

      »Wir hatten den Eindruck, daß wir nicht allein unterwegs waren«, erwiderte Jeffords. »Sagen Sie, Mister,

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