Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania. Hubert Haensel

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Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel Perry Rhodan Neo Paket

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der Menschheit wusste es noch nicht einmal, wenn auch alle unter den Wehen des Zeitenwechsels litten ... aber für ihn, Lesley Pounder, den Raumfahrtenthusiasten, lag es schon eine Ewigkeit zurück. All sein Denken und Streben galten der Zukunft. Dem All. Dem Kontakt mit den Arkoniden und – er erschauerte – womöglich noch anderen Sternenvölkern.

      Für ihn lag es auf der Hand, dass alles neu geworden war. Wieso konnte ein Mann wie Drummond es nicht ebenfalls begreifen? Musste ein Mann mit der Macht des amerikanischen Präsidenten nicht auch fühlen, dass dies die Dämmerung einer neuen Zeit war?

      »Wir müssen diese Krise eindämmen, Mr. Pounder«, fuhr Drummond fort. »Die STARDUST und alles, was sie an Bord hat, gehören der USA. Ich werde es offiziell von China einfordern. Auf internen Kanälen ist dies längst geschehen, doch ich ernte nur Schweigen.«

      Was sonst?, dachte Pounder, schwieg aber.

      »China weigert sich«, sagte Drummond. »Die STARDUST sei unrechtmäßig auf dem Gelände ihrer Nation gelandet. Außerdem fordern die Russen, die STARDUST und vor allem den Außerirdischen der UNO zu überantworten.«

      »Ein raffinierter Schachzug«, kommentierte Lesley Pounder. »Damit haben sie sich zum Fürsprecher der restlichen Nationen aufgeschwungen, die diesen Antrag ...«

      »... natürlich unterstützen!« Der Präsident fischte wütend eine Flasche Wasser aus einer Kühlkaraffe und schenkte sich aus einem bereitstehenden Glas etwas ein. Es schwappte über. Eine Lache bildete sich auf dem Schreibtisch. Drummond schob die Flasche unwirsch an seinen Gast weiter. Pounder ignorierte die Geste.

      Auch der Präsident trank nichts. »Noch werden die Forderungen über diplomatische Kanäle gestellt. Die Öffentlichkeit erhält keinen Einblick. Noch. Das wird sich schon bald ändern.«

      »Die Wahrheit lässt sich nicht unterdrücken«, gab sich der Flight Director überzeugt.

      Ein spöttisches Lächeln antwortete ihm. »So? Sie wissen doch, was Macht ist, Mr. Pounder. Die Wahrheit wird seit Jahrzehnten unterdrückt, wenn es darauf ankommt. Aber das soll nicht unser Thema sein. Deshalb habe ich Sie nicht zu mir gerufen.«

      Nun wurde es spannend; sie näherten sich dem entscheidenden Punkt. »Sondern?«

      »In dieser Situation muss die USA bereit sein. Auf jede nur denkbare Weise und egal, was kommen wird. Ich als Präsident habe einen Eid darauf geschworen, dieses Land zu beschützen und zu führen, und genau das beabsichtige ich zu tun. Aber dazu benötige ich Ihre Hilfe.«

      »Was kann ich schon ausrichten? Die Gobi liegt weit außerhalb meines Einflussbereiches und ...«

      »Halt, Mr. Pounder! Ich spreche zu Ihnen als Verantwortlicher der NASA. Die Gobi ist irrelevant. Ein Nebenschauplatz, auch wenn das noch nicht offenbar ist. Die ganze Welt konzentriert sich darauf, und genau da liegt der Fehler. Es ist eine beschränkte Sichtweise. Vielleicht werden die Chinesen den Schutzschirm zerstören und alles in Schutt und Asche legen.«

      »Wie können Sie so kalt davon sprechen?«, ereiferte sich Pounder. »Es geht um das Leben von vier unserer Astronauten und außerdem ...«

      Der Präsident winkte ab. »Ein Nebenschauplatz, wie ich schon sagte. Dort gibt es einen Fremden. Einen einzigen Außerirdischen, in der STARDUST darüber hinaus vielleicht eine Handvoll technisches Gerät. Gewiss, unter anderen Umständen müsste man versuchen, es in die Hände zu bekommen. Aber ...« Er legte eine Pause ein.

      Plötzlich dämmerte es Pounder, warum der Präsident ihn gerufen hatte. Ihm lief es eiskalt über den Rücken. Er fühlte sich, als würde sich eine Zwinge um sein Herz legen und es zusammenpressen. Das konnte doch nicht sein! Schon die Mission der STARDUST war reiner Wahnsinn gewesen, ein übereilter und technologisch unerprobter Höllenritt mit dem neuen Raketentyp, der der NASA noch die letzten Ressourcen abgefordert hatte. Drummond konnte doch nun unmöglich ...

      »Ich will nicht den Trostpreis«, fuhr der Präsident fort, »sondern den Jackpot.«

      »Sie wollen ...«

      »Das Zentrum des Geschehens ist nicht die Gobi.« Drummond sprach wie zu einem Kind, das besonders viel Geduld benötigte. »Sondern der Mond. Dort wartet das Dutzendfache dessen, was es in der STARDUST gibt. Machen Sie eine zweite Mondmission startklar, Mr. Pounder. So schnell wie möglich. Wie, ist mir vollkommen egal. Und kommen Sie mir nicht mit irgendwelchen Ausflüchten wie der lächerlichen Behauptung, dass so etwas unmöglich wäre.«

      Pounder erhob sich ungefragt und nickte, obwohl ihm tausend Einwände durch den Kopf schossen, von denen das Wort unmöglich noch der geringste war. »Ja, Sir.«

      Drummond zeigte zum ersten Mal, seit er ihn begrüßt hatte, ein kleines Lächeln. »Die ganze Nation verlässt sich auf Sie, Mr. Pounder!«

      Doch der Flight Director hörte es kaum. Eine zweite Mission zum Mond. Es war Irrsinn, und doch – das konnte er nicht leugnen – bestechend logisch.

      10.

      28. Juni 2036,

      am Tag nach der Landung

      der STARDUST in der Wüste Gobi

      »General Bai Jun hält also Wort.« Clark Flipper hielt sich genau wie Perry Rhodan im Schatten unter dem improvisierten Zeltdach auf, das die vier Astronauten aus den Rettungsfallschirmen aufgespannt hatten. Steine beschwerten die unteren Bahnen. »Wer hätte das gedacht?«

      »Ich«, meinte Rhodan gelassen.

      »Hat dir schon jemand gesagt, dass du ein unverbesserlicher Optimist bist?«

      Zuletzt General Bai Jun, wenn auch mit anderen Worten und weniger freundlich. Er nickte. »Wie man sieht, habe ich recht.«

      Flipper winkte ab. »Manchmal.« Er sah schlecht aus, müde und ausgezehrt. »Nicht, dass du denkst, es käme mir ungelegen. Wir können die Diagnose-Liege gut gebrauchen.«

      »Hoffen wir, dass Manoli etwas damit anfangen kann. Crests Zustand bereitet mir Sorgen. Er wird zunehmend schwächer.«

      »Du wirst das Gerät doch untersuchen, ob es manipuliert ist? Bai Jun könnte eine Bombe einschmuggeln oder ...«

      »Selbstverständlich halte ich die Augen offen, Clark«, unterbrach Rhodan. »Auch wenn ich nicht damit rechne. Bai Jun wird einen anderen Weg suchen, uns zu besiegen. Oder uns zu brechen.«

      Die Zeltbahnen schützten das Gebiet unmittelbar um die STARDUST nicht nur vor der direkten Sonneneinstrahlung, sondern auch vor allzu neugierigen Blicken der Belagerer und den Aufzeichnungen etlicher Spionagesatelliten, die inzwischen mit einiger Wahrscheinlichkeit weit über dem Geschehen im Orbit kreisten.

      Die beiden Männer standen so, dass sie durch eine Lücke zwischen den Bahnen bis zum Glänzen des Schutzschirms und weiter in die Wüste blicken konnten. Ein Geländewagen fuhr heran und blieb direkt davor stehen. Bai Jun persönlich stieg aus, während sich zwei Soldaten auf der freien Ladefläche des Wagens zu schaffen machten und eine Hightech-Liege herunterhievten.

      Aus der Entfernung konnte Rhodan keine Details erkennen, außer dass es einige seitliche Aufbauten und Schubfächer an der Unterseite der Liegefläche gab. Er nickte Flipper zu. »Ich gehe zu ihm.«

      »Du solltest

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