Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania. Hubert Haensel

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Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel Perry Rhodan Neo Paket

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haben sie nicht an mich gedacht? Was soll ich denn jetzt machen? Bei R. wohnen?

      Dann lieber tot sein. Ohne Mom. Ohne Dad. Ohne dass sie auch nur einmal an mich gedacht haben. Ich bin doch sowieso nichts wert.

      Sei nicht traurig. LG4U, Monica.

      Das Mädchen schnitt sich die Pulsadern mit einer Rasierklinge auf. Ihre Tante fand das Kind und brachte es ins Krankenhaus, wo die Ärzte die Blutung stoppten. Weiteres Verfahren bislang ungeklärt.

      13.

      28. Juni 2036,

      am Tag nach der Landung

      der STARDUST in der Wüste Gobi

      Perry Rhodan packte Clark Flipper am Arm und zog ihn mit sich, weg vom Schirm, weg von General Bai Jun.

      Mr. Rhodan! Ich warte, glaubte er immer noch zu hören. Ich warte. Das machte ihm mehr zu schaffen als jede offen ausgesprochene Drohung.

      Ich warte.

      Auf meinen Sieg.

      Darauf, dass Sie aufgeben.

      Dass Sie die Nerven verlieren.

      Auf den Moment, an dem Sie alle innerlich zerbrechen.

      Reginald Bull lief neben ihnen. Rhodan konnte den schweren Atem des Freundes hören. Bull kochte vor Wut, und er riss sich nur zusammen, weil er wusste, dass sie dem General kein Schauspiel bieten durften.

      Doch kaum befanden sie sich unter den Zeltbahnen, den Blicken der Öffentlichkeit entzogen, schlug er seine Faust in die eigene offene Hand. Es klatschte, und Bull war deutlich anzusehen, dass ihm ein anderes Ziel viel lieber gewesen wäre.

      »Bist du verrückt geworden?«, stieß Bull hervor, und Röte stieg ihm ins Gesicht. »Ich würde dich am liebsten grün und blau schlagen!«

      »Reg, ich ...«

      »Hast du auch nur die geringste Ahnung, was die Chinesen mit uns anstellen werden, wenn sie uns in die Hände bekommen? Hast du das?«

      Clark Flipper wich allen Blicken aus. Er hob die Arme. Seine Finger zitterten. Von dem kurzen Kampf am kollabierenden Schutzschirm rann ihm ein dünner Blutfaden aus der Nase.

      Rhodan stellte sich vor ihn. »Lass ihn, Reg. Er ist am Ende. Er hat ganz einfach die Nerven verloren.« So, wie es vielleicht uns allen bald geht. General Bai Jun wartet nur darauf.

      »Ganz einfach, ja?«, fragte Bull. »Wenn du mich fragst, ist das nicht so einfach, und schon gar nicht ist es damit getan. Das ist keine Entschuldigung! Er hätte uns alle um ein Haar umgebracht!«

      Dem konnte Rhodan nicht widersprechen, und doch musste er den aufkommenden Streit unbedingt verhindern. Wenn sie sich selbst befeindeten, würde nur einer Nutzen daraus ziehen – Bai Jun. »Reg, bitte geh. Kümmere dich wieder um die Liege. Wir reden später.«

      »Ist das ein Befehl, Mr. Rhodan?«

      »Eine Bitte. Sei vernünftig.«

      Bulls Mundwinkel zuckten, dann wandte er sich um und betrat die STARDUST.

      »Danke!«, sagte Flipper.

      Rhodan atmete schwer. »Reg hat recht, das weißt du.«

      Sein Kollege nickte.

      »Ich verstehe, dass dich die Sorge um Beth fast umbringt und dass dir hier alles zu viel ist.«

      Diesmal widersprach Flipper nicht.

      »Jetzt hör mir gut zu, denn ich werde das nur einmal sagen. Du kannst jederzeit gehen, Clark, denn dies ist kein Gefängnis.« Er deutete auf die Stelle seiner Uniform, wo er das Symbol der amerikanischen Flagge heruntergerissen hatte. »Ich habe den USA meine Loyalität verweigert, und du kannst es genauso tun. Du bist auch mir oder der NASA nichts mehr schuldig. Wenn du gehen willst, dann geh. Crest wird dir eine Strukturlücke schalten.«

      »Ich hätte mit euch reden müssen. Ich habe ... nicht nachgedacht.«

      »Nein, das hast du nicht. Aber weil wir schnell genug gehandelt haben, konnten wir die Katastrophe verhindern.«

      »Noch«, sagte Flipper düster.

      Ich warte, dachte Rhodan.

      »Aber wir haben keine Zukunft mehr, Perry, kannst du das nicht sehen?«

      »Du täuschst dich.«

      Flipper presste beide Hände gegen den Kopf, massierte mit den Daumen die Schläfen. »Das glaube ich allerdings nicht. Dort draußen wartet eine Übermacht. Tausend Soldaten? Zehntausend? Mit Hubschraubern, Kampfjägern und genug Sprengstoff, um wahrscheinlich die ganze Welt in Fetzen zu bomben!«

      »Genau deswegen wäre es Wahnsinn, zu gehen. Aber es steht dir frei, Clark. Tust du es, wirst du allerdings keine hundert Meter weit kommen, ehe der General dich entweder erschießen oder gefangen nehmen lässt. Die Alternative ist, noch einige Stunden zu warten.«

      Flipper senkte die Hände. »Ein paar Stunden? Und dann? Was soll sich in dieser Zeit ändern?«

      »Gib mir dreißig Minuten, dann werde ich darüber sprechen. Nur dreißig Minuten, Clark.«

      »Ich kann mir zwar nicht vorstellen, was du in dieser Zeit ändern könntest, aber ich bin einverstanden.«

      Rhodan nickte.

      Und hoffte.

      Thoras Haut war blass, so blass, dass die roten Augen geradezu zu leuchten schienen. »Rhodan«, sagte sie. In dem einen Wort schwang mehr Herablassung mit, als Rhodan in seinem Leben jemals aufbringen könnte.

      »Thora da Zoltral«, erwiderte er. »Ich bin froh, mit Ihnen sprechen zu können.«

      Ihr holografisches Abbild lächelte kühl. »Crest hat mich darum gebeten.«

      Der alte Arkonide hatte die Hyperfunkverbindung zur AETRON auf der dunklen Seite des Mondes aufgebaut und kurz mit Thora gesprochen, ehe Rhodan hinzukam. Crest hatte damit seiner Bitte entsprochen.

      »Ich nehme an, Sie verfolgen das Geschehen auf der Erde.«

      »Das tue ich. Autonome Drohnen übertragen alles zu mir.« Sie beugte sich näher an die Kamera, die die Aufzeichnung erstellte. »Und Sie können froh sein, dass ich sanftmütig genug bin, Sie nicht eigenhändig zu erschießen!« Ihre Stimme bebte vor unterdrücktem Zorn.

      Sanftmut, dachte Rhodan. Das war nicht gerade die Eigenschaft, die er der arkonidischen Raumschiffskommandantin vorrangig zuschreiben würde. »Ich danke Ihnen.« Er wusste nicht, ob sie es als Spott auffasste; vielmehr musste er versuchen, das Gespräch auf einer nüchternen, sachlichen Ebene zu führen.

      »Die Menschen Ihres Planeten sind es nicht wert, dass ich mich mit ihnen befasse, was sich wieder einmal bewiesen hat. Leider täuscht sich Crest in dieser Hinsicht immer noch. Höchst bedauerlich.«

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