Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania. Hubert Haensel

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Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel Perry Rhodan Neo Paket

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war er es, der das Nachrichtenband einschaltete.

      Es dauerte keine Minute, bis er fand, was ihn interessierte. Die STARDUST stand noch immer in der Gobi, nahe bei einem Salzsee. Ein Schutzschirm spannte sich über ihr, den Astronauten und dem Außerirdischen. Rundum sammelten sich chinesische Truppen; mehr war nicht bekannt.

      »Hast du es dir überlegt?«, fragte er.

      »Ich kann nicht mit dir gehen. Der Truck, mein Beruf ...«

      »Ich habe ein Schließfach in New Orleans. Dort liegt genug Geld, um dich mitzunehmen.«

      Sie startete den Motor. »Das ist nichts für mich.«

      Er wollte es noch einmal versuchen, schwieg aber. Sie fuhren los, bogen auf die Straße ein. Es herrschte erstaunlich viel Verkehr, vor allem in Richtung Stadt.

      Eine Weile schwiegen sie, dann sagte Allan: »Ich verstehe dich, auch wenn ich es bedauere.«

      »Ich liebe es zu sehr, frei und ungebunden zu sein. Aber wenn es dich tröstet: Ich bin einen Augenblick ins Nachdenken gekommen. Dennoch – all das mit Außerirdischen und Politik, das ist mir ganz einfach über.«

      Ihm blieb nichts anderes, als die Entscheidung zu akzeptieren.

      Keine zwanzig Minuten später erreichten sie die Stadtgrenze von New Orleans. »Lass mich raus«, bat Mercant. »Falls Homeland Security die Spur entdeckt hat, die zu diesem Bankschließfach führt, ist es besser, wenn du nicht mehr in der Nähe bist. Sonst wirst du noch mit hineingezogen.«

      Sie stoppte am Straßenrand und drehte sich zu ihm. »Abschiede sind nicht mein Ding, Allan. Du weißt doch, keine Zeit für Romantik und so.«

      Sie küsste ihn.

      Danach küsste er sie, verließ den Truck und schaute nicht zurück.

      Die Musik war ebenso laut wie schlecht.

      Genau wie in den vergangenen siebzig Jahren, wenn man den Erzählungen glauben konnte. Vielleicht lag genau darin das Erfolgsrezept verborgen, denn kaum eine Location in der Stadt hatte sich so lange Zeit halten können, sogar über sämtliche Hurrikan-Zerstörungen hinweg. Allerdings hielt Mercant die Erklärung für wahrscheinlicher, dass es die Mischung aus halbseidener Unterwelt, ganzseidenen Höschen und nackten Tatsachen war, die stets Kundschaft garantierte. Es hieß, einige Unterweltkönige schworen auf das Jack's und schützten es.

      Allan Mercant hatte schon vor Jahren beschlossen, dies auszunutzen und das Jack's – ein Name so unverbindlich wie kaum ein anderer – als sichere erste Anlaufstelle für seinen Notfallplan zu nutzen.

      In dem Etablissement im dritten Untergeschoss eines hässlichen Wohnklotzes am Stadtrand roch es nach Sex und Zigaretten; eines der letzten Eldorados für Raucher in der Öffentlichkeit.

      Natürlich wurde er wie jeder Gast abgefangen, noch ehe er den Tresen erreichte. Zwei Brüste und eine Hand reckten sich ihm entgegen. Er demonstrierte Höflichkeit und ergriff die Letztere.

      »Deine Wünsche?«, fragte eine rauchige Stimme.

      »Nichts von dir«, sagte er und dachte an Iga. »Ich muss zum Tresen.«

      »Ich kann dich begleiten, ob mit oder ohne ...«

      Mercant ließ die Fremde stehen, an deren Gesicht er sich jetzt schon nicht mehr erinnern konnte. Am Tresen setzte er sich auf einen der hohen Stühle, sodass seine Kleinwüchsigkeit nicht mehr so sehr auffiel.

      Als eine Bedienung heranstöckelte – selbstverständlich weiblich und trotz der Lederschnüre auf ihrer Haut eigentlich nackt – hielt er sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf. »Zwölf-Einunddreißig-Fünfundsechzig«, sagte er.

      Die Bardame strich sich über den Nasenrücken, als müsste sie eine Brille zurechtrücken; wahrscheinlich trug sie zur Arbeit Kontaktlinsen, doch die Bewegung war ihr in Fleisch und Blut übergegangen. »Du hast etwas hinterlegt?«

      Er nickte.

      »Warte einen Augenblick.« Sie griff unter die Theke, es gluckerte kurz, dann schob sie ihm einen Schnaps hin und wandte sich um.

      Angeblich war es todsicher, etwas im Jack's zu hinterlegen. Schließlich kostete es auch genug, und irgendwie hatte es Mercant stets interessant gefunden, sich dieser zweifelhaften Methode zu bedienen. Ausgerechnet er. Andererseits passte es auch zur Gesamtsituation; er hatte schon immer gewusst, dass sich eines Tages seine Wege von Homeland Security trennen würden.

      Während er wartete, lauschte er den Gesprächen rundum. An diesem Tag redete man auch an diesem Ort nicht über Anzüglichkeiten, Geld oder Alkohol, sondern nur über die Landung der STARDUST und den Außerirdischen. Der eine oder andere Besucher zweifelte Crests Existenz an und sprach von einer dicken Propagandalüge, ohne zu erklären, worum es sich dabei handeln sollte.

      Es dauerte keine Minute, bis sich ein Mann neben Mercant setzte. Im Gegensatz zu seinen Kolleginnen war er angezogen, mit einem bedruckten Hawaii-Touristen-Achselhemd und knallengen Lederhosen. »Du hast etwas hinterlegt?«

      »Zwölf-Einunddreißig-Fünfundsechzig«, wiederholte er den Kode, den er vor Jahren selbst festgelegt hatte.

      Der Neuankömmling nickte. »Komm mit. Ich nehme an, du hast die zweite Rate in bar dabei?«

      Wortlos reichte Mercant ihm ein Geldscheinbündel. Es war so gut wie alles, was er dank Lesley Pounders großzügiger Unterstützung während der Befreiungsaktion noch bei sich trug.

      Das Geld verschwand, ohne dass der Mann es nachzählte. »Ist ein ziemlich alter Kode, wenn ich mich nicht irre.«

      »Ich bin nur hier, um die Sachen abzuholen«, erwiderte Mercant. »Nicht, um Konversation zu betreiben.«

      Der andere grinste. »Mir soll's recht sein. Als Dank des Hauses kannst du eines der Mädchen für zwei Stunden ...«

      »Nein danke. Nur meine Sachen.«

      Zehn Minuten später verließ Allan D. Mercant mit einem lächerlich kleinen Päckchen das Jack's. Noch im Fahrstuhl nach oben ins Erdgeschoss riss er es auf und fischte hastig zwischen wertlosen Taschenbüchern zwei unscheinbare Schlüssel heraus.

      Die Bücher samt der Verpackung ließ er auf der Straße achtlos in einen Mülleimer fallen, mit den Schlüsseln in der Hand setzte er sich in ein Taxi und nannte dem Fahrer die Bankfiliale, in der ein Schließfach auf ihn wartete.

      Und in dem Schließfach wiederum wartete eine neue Existenz, in der ihn niemand mehr ausfindig machen konnte.

      Splitter der Entwicklung (12)

      Abschiedsbrief von Monica Ailando, elf Jahre. Geschrieben einen Tag nach der Landung der STARDUST, nach Abklingen der Selbstmordwelle.

      Adressiert an ihre Freundin Andrea Black, ohne Briefmarke.

      Andrea,

      Mom und Dad haben sich umgebracht.

      Tante R. sagt zwar, dass sie einen schrecklichen Unfall hatten, aber das ist gelogen. Das weiß ich. Ich bin doch nicht dumm. Ich hasse Tante R.

      Dass sie

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