Heiße Wüstennächte in Kairo | Erotischer SM-Roman. Tara Silver

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Heiße Wüstennächte in Kairo | Erotischer SM-Roman - Tara Silver BDSM-Romane

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bleiben.«

      »Mit mir geht es zu Ende«, brachte Femi hervor. »Es ist schön, dich noch einmal zu sehen, kleiner rothaariger Teufel. Das macht mir den Abschied leichter.« Er unterdrückte ein Husten.

      Sie ignorierte das Blut, das warm und rot über ihre Finger lief und seinen metallisch-widerlichen Geruch verbreitete. »Glaub bloß nicht, dass ich dich so einfach gehen lasse. Du weißt doch, aus unserer Organisation entkommt man nur mit den Füßen voran. Und ich will dich noch eine Weile behalten.«

      Immerhin war er einer ihrer zuverlässigsten Männer hier in der Region. Aus irgendeinem Grund liebte Femi sie mehr als seine eigenen Töchter - vielleicht, weil er die kleine Diane auf den Schultern getragen hatte, als ihre Mutter verstarb und ihr leiblicher Vater sie nach Kairo holte. Die beiden Männer hatten zusammen in irgendeinem Krieg gedient, über Einzelheiten sprachen sie nie, und betrachteten sich als Blutsbrüder.

      Und jetzt lief sein Blut über Dianes Hände, egal wie fest sie die Fäuste auf die Einschusslöcher presste.

      »Vielleicht wird es Zeit für mich, weiterzugehen.« Femi lächelte. »Mal schauen, wem ich auf der anderen Seite die Nase brechen muss, damit sie mich in den Himmel lassen.«

      Diane lächelte unter Tränen. »Dann sag mir wenigstens, wer dir das angetan hat. Damit ich ihm noch auf dieser Seite die Nase brechen kann … und vielleicht noch etwas mehr.«

      »Wenn ich das wüsste.« Femi schloss die Augen und schien wegzusacken.

      »Aufwachen!« Diane löste eine Hand kurz von seiner Brust und schlug ihm ins Gesicht. »Du musst bei Bewusstsein bleiben, hörst du?«

      Femi öffnete die Augen und lächelte. »Ich glaube, ich war ein schlechtes Vorbild. Wenn du bei allen Problemen glaubst, ein Schlag ins Gesicht sei die richtige Lösung, dann hast du zu wenig Weiblichkeit gelernt. Du hättest mehr auf Fatima hören sollen.«

      »Scheiß auf die Weiblichkeit! Ich will, dass du lebst.«

      Er lächelte erschöpft.

      Tante Fatima kam herbeigeeilt, gekleidet nur in ein Hauskleid, das ihre Arme und Schultern freiließ. Ihre hennarot gefärbten Haare lockten sich um die Schultern und ließen sie trotz des fehlenden Make-ups und ihrer Falten wie die junge Frau wirken, die Femi vor vielen Jahren geheiratet hatte. Tränen liefen ihr über die Wange, als sie sich neben Diane kniete und nach Femis Hand griff.

      Diane schluckte. Die Situation fühlte sich mit einem Mal unangenehm wie ein Abschied an. »Femi, deine Frau ist hier. Gleich kannst du mit ihr reden. Aber vorher musst du mir noch sagen, wer das war. Das ist ein Befehl.«

      Er erwiderte ihren Blick und schien darin etwas zu finden, was er für seine Antwort brauchte. »Mädchenhandel«, brachte er hervor.

      »Mädchenhandel? Femi, so was machen wir nicht«, wies sie die Aussage scharf zurück.

      »Eine andere Organisation. Sie haben Leute bei uns eingeschleust. Ich habe es zu spät bemerkt. Und jetzt …«

      »… haben sie dich erschossen, damit einer von ihnen deinen Platz einnehmen kann?«

      Femi nickte erschöpft.

      »Und wenn ich nicht hier gewesen wäre, hätte dein Nachfolger sich bei meinem Vater vorgestellt, alles einer feindlichen Organisation in die Schuhe geschoben und hätte deinen Platz übernommen. Und wir hätten ewig gebraucht, um zu merken, dass wir unterwandert wurden.« Diane legte den Kopf schief, obwohl ihre Aussage nicht wirklich eine Frage war. Manchmal switschte ihr Kopf in den Fast Mode, in dem sich alles mit unglaublicher Geschwindigkeit zusammensetzte und es ihr vorkam, als könne sie einer Pistolenkugel im Flug ausweichen.

      Normalerweise passierte das weit fort von ihrem Zuhause …

      Für Tränen war keine Zeit.

      Femi nickte wieder erschöpft und hustete. Blut färbte seine immer noch vollen Lippen rot und versickerte in seinem immer noch dunklen Bart.

      Diane presste die Fäuste weiterhin auf die Schusswunden und blickte zur Hofeinfahrt. Wie lange brauchte dieser bescheuerte Arzt für den kurzen Weg?

      Sie blinzelte das Brennen in ihren Augen weg.

       Tod eines Traums

      Layla Jang war immer ein gutes Mädchen gewesen. Und deswegen schien es ihr ungerecht, dass sie jetzt mit zwölf anderen Frauen in einer aufgeheizten Wellblechhütte ohne Fenster mit einem stinkenden Eimer in der Ecke gefangen gehalten wurde und einer ungewissen Zukunft entgegensah.

      Sie hätte ihre Familie niemals verlassen dürfen.

      Layla hatte ihrer Mutter stets gehorcht, wenn die von ihr verlangte, härter zu arbeiten. Sie hatte sich nicht beschwert, weil ihre Brüder jeden Tag den eineinhalbstündigen Schulweg zur Schule antreten durften und sie stattdessen zu Hause blieb und lernte, wie man nähte und kochte. Sie hatte ihren großen Bruder Jamal mit Respekt behandelt und sich versteckt, wenn ihr Vater von seinen Reisen nach Hause kam und die Mutter anschrie, weil es keinen Schnaps im Haus gab.

      Layla war an fast jedem Tag ihres Lebens, solange sie sich zurückerinnern konnte, aufgestanden, sobald die erste Sonne die Nacht grau färbte, und hatte zusammen mit ihrer Mutter Korn gemahlen, damit die Familie frühstücken konnte und die Brüder eine Stärkung erhielten, bevor sie zur Schule ging. Tagsüber hatte sie Wasser in Plastikeimern auf ihrem Kopf zur Hütte geschleppt, erst vom fünfzehn Minuten entfernten Ufer des Blauen Nils und später vom Haus des Bürgermeisters, dem ein Freund aus Europa einen Wasserhahn an die Wand des Hauses montiert hatte.

      Layla war wie die meisten Frauen im Dorf mit dem Wasserhahn nicht zurechtgekommen und hatte ihn meistens laufen lassen, wenn ihr Eimer voll war. Wem schadete es, wenn das Wasser in den Sand lief? Der Fluss strömte doch ebenfalls freigiebig den ganzen Tag. Doch der Bürgermeister, dieser Geizhals, schimpfte jedes Mal, wenn er einen dabei erwischte, und drehte die Quelle zu, so fest, er konnte. Dann musste die nächste Frau damit kämpfen, das Wasser wieder zum Fließen zu bringen, wobei sich der metallene Knauf schmerzhaft in ihre Hände bohrte. Natürlich ließ sie das Wasser dann wieder fließen, aus Rücksicht auf die nächste Frau, die sich diesen Kampf nicht antun sollte. Auf diese Weise führten die Frauen des Dorfes einen stillen, aber erbitterten Kampf mit dem Bürgermeister und senkten bescheiden den Blick, sobald er sie deswegen ausschimpfte.

      Layla war ein stilles Mädchen gewesen und hatte auf ihren täglichen Wegen nie mit den Jungen des Dorfes geschäkert. Möglicherweise, nur vielleicht, hatte sie in ihren Träumen die Welt bereist und aufregende Abenteuer erlebt, aber davon hatte sie niemandem etwas verraten. Die Welt war schließlich für Männer und nicht für junge Mädchen gemacht, deren Sphäre die heimische Hütte zu bleiben hatte.

      Einmal in der Woche hatte Layla mit ihren Freundinnen im Fluss gebadet und sie hatten sich gegenseitig die Haare gewaschen und neue Zöpfe geflochten. An diesen Tagen lachten sie miteinander, im sicheren Bewusstsein, dass die Männer sich fernzuhalten hatten, spritzten sich gegenseitig nass und erzählten sich von den Ungerechtigkeiten ihrer Mütter und den Jungen, in die sie verliebt waren. Doch selbst dabei hatte Layla sich zurückgehalten, den anderen zugehört und eigene Geschichten vermieden. Sie war immer ein braves Mädchen gewesen und hatte sich an die Regeln guten Benehmens gehalten.

      Bis zu dem Tag, an dem der Fremde in ihr Dorf gekommen war.

      Layla hatte immer schon heimlich davon geträumt, eines Tages die große weite

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