Heiße Wüstennächte in Kairo | Erotischer SM-Roman. Tara Silver

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Heiße Wüstennächte in Kairo | Erotischer SM-Roman - Tara Silver BDSM-Romane

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Gegenpol zu dem sinnlichen, erotischen Eindringen in ihre geheimen Regionen.

      Es störte sie nicht, dass sie das Gesicht des Mannes nicht sehen oder ihn liebkosen konnte. Wenn zwei Menschen vögelten, ging es nie um den anderen, immer nur um die eigene Lust. So hatte sie es immer erlebt, außer beim ersten Mal, als sie jung und dumm genug gewesen war, an das Märchen von wahrer Liebe zu glauben. Wenn man erwachsen wurde, lernte man, dass es eine Illusion war und man das, was man suchte, niemals finden konnte.

      Aber das hier war ein guter Ersatz.

      Sie drückte sich nach hinten, spielte mit dem Rhythmus, den ihr Partner ihr vorgab, und genoss seinen Schwanz in sich. Seine Hoden stießen bei jeder Bewegung sanft gegen ihre Perle und vertieften das Gefühl von Lust. Sie bog den Rücken durch, damit er tiefer in sie eindringen konnte, und genoss das Gefühl von Hingabe.

      Für Hingabe brauchte es kein Vertrauen in den anderen, nur in sich selbst.

      Er liebkoste ihren Rücken, strich mit den Händen unter ihre Lederjacke und suchte nach den Brüsten, die zusätzlich durch ihren BH versteckt und damit seinen Händen entzogen waren. Diane half ihm bereitwillig, zog Stoff und Spitze und Metallbügel zur Seite und führte seine Hand direkt zu ihren festen, kleinen Brüsten. Sie spürte, wie sich die Nippel unter seiner tastenden Hand aufstellten, und genoss die Lustwelle, als er sanft damit spielte.

      Für einen Moment drückte sie die Hand vor den Mund, um nicht zu laut aufzustöhnen und das ganze Flugzeug darauf aufmerksam zu machen, was sie hier taten.

      Sie machten weiter und weiter. Diane genoss den Rhythmus ihres Spiels und ließ sich davontragen in Regionen ihrer Seele, in denen sie der Realität entfliehen konnte. Sex war absolut. Er zerstörte die Masken, die Menschen sonst füreinander trugen. Wenn sie den Punkt erreicht hatte, an dem ein Mann nicht mehr dachte und sie sein ganzes Wesen ausfüllte, wenn er an nichts mehr denken konnte als sie und ihren Körper und sein Verlangen, dann fühlte sie sich frei.

      Und Freiheit war das, was sie auf der Welt am meisten liebte.

      Der Mann stieß heftiger in sie. Sie spürte das Anschwellen in ihr, das ankündigte, dass er kurz vorm Höhepunkt war. »Hör nicht auf«, forderte sie. »Komm in mir und nimm mich mit!«

      Er gehorchte und drang tiefer in sie ein. Diane griff nach hinten, streichelte seine Hand auf ihrer Hüfte und umfasste seinen Hintern. Die Muskeln arbeiteten mit jedem Stoß. Sie liebte das Gefühl.

      »Ich will dich«, stieß sie hervor und zog ihn mit jedem Stoß tiefer in sich. Es kümmerte sie nicht, dass es ein wenig schmerzte. Hauptsache, es war intensiv und überlagerte die Realität.

      Als er zum letzten Mal in sie stieß, presste sie die Hände vor den Mund, um ihren Aufschrei zu unterdrücken. Der Orgasmus rollte durch sie hindurch und erfüllte sie mit einem Augenblick völliger Leere, in der sie nicht länger denken oder fühlen konnte. Das war es, wonach sie gesucht hatte.

      »Danke«, hauchte sie, als die letzte Welle durch sie hindurchgerollt war und die Realität allmählich wieder Gestalt annahm – nicht zuletzt in Form des Wasserhahns, der jetzt unangenehm gegen ihre Brüste drückte.

      Sie drehte sich um und schenkte ihm ein unsicheres Lächeln. Der Moment nach dem Sex war immer schwierig. Manche brachen dann zusammen und erzählten von ihrer verlorenen großen Liebe, andere glaubten, nach ihrem Augenblick des Kontrollverlusts den megaharten Macho geben zu müssen.

      »Ich habe zu danken.« Der Mann lächelte. »Wie heißt du eigentlich?«

      »Spielt das eine Rolle?« Sie lächelte. »Du willst mich schließlich nicht deiner Familie vorstellen, oder?«

      Er zuckte mit den Schultern und grinste. »Du könntest es wert sein.«

      Sie zwinkerte. »Dann träum von mir, schöner Mann. Aber verrat meiner künftigen Schwiegermutter nichts davon, eh?«

      Sie lachten gemeinsam.

      Es war immer gut, solche Momente auf fröhliche Weise zu beenden. Verlegenheit hinterließ einen Nachgeschmack, der nicht zu der Frau passte, die sie sein wollte. Es war nichts falsch daran, intensiv leben und fühlen zu wollen und einen Dreck auf Regeln und Konventionen zu geben.

      Auch, wenn sie in ihrem Leben eine Weile gebraucht hatte, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen.

      Jetzt war sie bereit für Kairo. Sie hatte die friedliche Insel gefunden, nach der sie gesucht hatte, und war bereit für ein paar weitere Wochen im Schoß ihrer Familie, bevor der nächste Auftrag sie endlich wieder fortführte.

      Zumindest hoffte sie, dass sie bereit war.

      Diane hob ihren Koffer vom Gepäckband und drängte sich zwischen den wartenden Touristen aus Arabien und Europa hindurch. Sie rochen nach Knoblauch, starken Gewürzen und zu viel Zeit ohne Dusche in der Touristenklasse ihres Flugzeugs. Sie selbst fühlte sich ebenfalls verklebt, obwohl sie in der ersten Klasse den Komfort eines einzelnen Sessels direkt hinter der Pilotenkanzel genossen hatte. Die Erinnerung an die Küsse des Fremden beschwingte sie nach wie vor ein wenig, aber der gestohlene Moment war bereits vorbei. Das Leben ging weiter.

      Ein Typ grapschte ihr im Vorbeigehen an den Hintern. Sie schlug seine Hand von ihrem Hintern weg, ohne groß darüber nachzudenken, und genoss das glatte Gefühl der Lammnappahose. Kleine Unannehmlichkeiten gehörten zum Reisen dazu. Wenn es nach ihr ginge, würde sie ihr Leben lang einfach nur reisen. Sie wollte immer neue Orte entdecken und sich an alten verlieren, in deren Charme sie sich viel zu schnell verliebt hatte. Aber niemand spendierte einem Flugtickets und Hotels, ohne dass man etwas dafür tat. Nicht mal ein reicher Ehemann wäre so blöd. Daher reiste sie ›im Auftrag der Familie‹, fragte nicht, was sich in den Paketen befand, die sie übergab, und gab hin und wieder jemandem aufs Maul, der es verdiente oder der ihren Vater angepisst hatte.

      Es gab schlechtere Arten, sein Leben zu verbringen.

      Sie verließ den Gepäckbereich und ging zum Zoll. Halb hoffte sie, einen Mann zu erspähen, der sie im Austausch für die Gelegenheit, während der Wartezeit ihren Hintern und den Rest ihrer Figur genüsslich zu betrachten, vorließ, doch ausgerechnet heute waren hauptsächlich Familien mit ihren Kindern in der Schlange. Die Kleinen krakeelten, spielten Fangen und warfen dabei die Koffer umstehender Menschen um. Die ägyptischen Männer lächelten nachsichtig über die Eskapaden ihres Nachwuchses, während Touristen mit den Augen rollten und die viel häufiger als vor fünf oder zehn Jahren verschleierten Ehefrauen mit den Kindern schimpften.

      Wie so oft sprach Diane ein Dankgebet, dass ihr diese Fessel erspart geblieben war.

      Obwohl sie noch nichts von der Stadt und dem chaotischen, in ihr pulsierenden Leben sehen konnte und der Flughafen für Kairo-Verhältnisse extrem sauber und gepflegt aussah, konnte sie die Stadt bereits riechen. Jede Stadt hatte ihren eigenen Geruch, den man oft nicht mehr wahrnahm, sobald man die klimatisierte Luft der Flughäfen verlassen hatte. In Miami roch die Luft in der Gepäckabfertigung trotz der modernen, ständig wachsenden Wolkenkratzer nach Sumpf, in Chicago nach Abgasen.

      Kairo dagegen roch nach der Mülldeponie in den Bergen am Ende der Stadt. Es war ein beißender, fieser Geruch, der die Stadt durchzog, wann immer der Wind aus der falschen Richtung kam. Man konnte ihn nicht ausblenden. Er war überall. Im Mittelalter hatten die Herrscher auf der Stadtmauer und wichtigen Gebäuden spezielle Öfen gebaut, die Touristen nach wie vor als Relikte aus alten Zeiten gezeigt wurden und in denen man wohlriechende Hölzer verbrannte. Die modernen Ägypter, deren Stadt alle paar Jahre von einer Revolution erschüttert zu werden schien, hatten diese Sitte bedauerlicherweise

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