Zeige dich, begehre mich! | Erotischer Roman. Carol Stroke

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Zeige dich, begehre mich! | Erotischer Roman - Carol Stroke Erotik Romane

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als ob er mich erst in diesem Moment entdeckt hätte: »Oh, guten Morgen, Jane.«

      Schon wieder dieses falsche, überfreundliche Lächeln in seinem Gesicht. Sogleich hatte ich das Bedürfnis, schnell nach Hause unter die Dusche zugehen.

      Womöglich erkannte er den Ekel in meinen Augen und wandte sich wieder seinem Primärziel zu. »Mister Evertime, entschuldigen Sie meine Frage, aber haben Sie sich schon die Entwürfe für die neue Werbekampagne angesehen? Miss Starr und ich hatten eine Eingebung, die das externe Auftreten der Firma revolutionieren könnte.«

      Kam es nur mir so vor oder wurde die Kabine wirklich enger? Marcs Ego drohte den ganzen Raum einzunehmen.

      »Miss Starr und ich dachten daran ...«

      Ich hörte gar nicht mehr zu, was sich alles »Miss Starr und ich« dachten, sondern folgte nur der Displayanzeige, die sich quälend langsam von E bis 7 vorarbeitete.

      Endlich ertönte das erlösende »Ping«.

      »Miss Scott, ich werde anrufen«, ermahnte mich Mister Evertime, als ich im Begriff war, auszusteigen. Ich drehte mich zu ihm, lächelte und verabschiedete mich. Meine Beine trugen mich kämpferisch zu dem nahestehenden Schreibtisch meiner Sekretärin, die mich überrascht anschaute.

      Carol Hunt war eine Seele von Frau. Sie war drei Jahre älter als ich, aber hatte keine Probleme damit, dass ich ihre Vorgesetzte war. Unser Verhältnis war freundschaftlich, und jede von uns wusste, dass wir aufeinander zählen konnten. Wir hatten, gemeinsam mit Lilly, schon einige Nächte bei Pizza und Kaffee im Büro verbracht, um Projekte termingerecht fertig zu bekommen.

      Dieses Mal stand ich vor ihr, stützte meine Hände auf ihr Pult und ließ den Kopf hängen.

      »Jane, was ist denn? Äh, hast du nicht Urlaub?«, fragte sie zögerlich.

      »Mister Schleimbacke war im Aufzug – und ja, ich habe Urlaub«, entgegnete ich knapp und verharrte in meiner unbequemen Stellung.

      »Jane, möchtest du dich nicht lieber setzen? Es sieht schon etwas befremdlich aus, wenn du hier meinen Tisch anzubeten scheinst und dann noch vor dich hinmurmelst. Die Kollegen glauben eh schon, dass wir bei unserem Erfolg mit den dunklen Mächten in Verbindung stehen.«

      Ich blickte nach links und rechts, richtete mich auf und winkte meinen aufmerksamen Kollegen zu. Dann wandte ich mich wieder an meine Sekretärin. »Ach, Carol, warum bringt mich dieser Mann immer noch so aus dem Konzept? Okay, früher hätte ich mich am liebsten in eine Maus verwandelt, wenn er den gleichen Raum betrat. Heute war ich froh, dass mein Elektroschocker in der Tasche zu Hause lag. Wer weiß, wie oft ich ihn sonst schon in der Form geröstet hätte?«

      Allein der Gedanke, wie ich ihn durch das Büro jagte und immer wieder auf Power drückte, wenn die zwei kleinen Widerstände seine Haut berührten, ließ mich breit grinsen.

      »Jane, ich will dich ja nicht in deinen Fantasien stören, aber nochmal die Frage: Was machst du hier?«

      »Ich dachte, ich besuche meine nette, liebe, fleißige Sekretärin«, versuchte ich mehr schlecht als recht ihr glauben zu machen.

      Dafür erntete ich ihren berühmten skeptischen Blick.

      »Ich musste zu Hause raus, wusste nicht wohin und da ich mein wöchentliches Pensum an ›Lilly Anderson‹ schon überschritten habe, blieb mir nur mein Büro.«

      »Du brauchst einen Freund. Nein, warte. Du brauchst dringend einen Freund, der dich auf andere Gedanken bringt«, entgegnete sie mir.

      Sie hatte recht, ich musste auf andere Gedanken kommen. Ich drückte ihre Hand. »Danke. Ich verspreche, ich werde alles versuchen. Und wenn nicht ich, wird Lilly alles versuchen.«

      Carol konnte sich ein sanftes Lachen nicht verkneifen. »Ja, das wird sie wohl ... Mein Beileid, Jane.«

       Jane Scott 12

      Kaum saß ich hinter meinen Schreibtisch, fing mein Handy an zu vibrieren. Ich schaute auf das Display und in Großbuchstaben erschien der Anrufername »Lilly«. Durchatmen, sammeln und auf Annahme drücken, hieß hier meine Divise.

      »Hallo«, sagte ich in einem Ton, der jedem vermittelte, dass meine Lust zu telefonieren auf dem Nullpunkt war. Nicht so bei meiner Freundin, die die unterschwellige Nachricht einfach überging.

      »Jane, wo treibst du dich denn rum? Ich habe es schon bei dir zu Hause probiert«, schimpfte sie in den Hörer.

      »Bist du meine Mutter?«, fragte ich sie genauso tadelnd zurück.

      »Nein, die bin ich nicht. Aber ich darf mir trotzdem Sorgen um die Frau machen, die ich in den letzten Monaten mit sämtlichen legalen und aufopferten Tricks zurück ins Leben gezogen habe.« In ihrer Stimme schwang immer noch ihr Ärger mit.

      »Tut mir leid«, gab ich kleinlaut von mir.

      »Sagst du mir nun endlich, was los ist?«

      »Oh, Lilly, wo soll ich da anfangen?«

      Ich erzählte ihr von meiner inneren Unruhe, meinen Träumen, den Schönen, aber auch von den Albträumen.

      »Stopp!«, rief meine Freundin, unterbrach mein Jammern und unterstrich ihren Ausruf mit einer bedeutungsschwangeren Pause. »Du wirst deinen Hintern nach Hause bewegen und ich werde gleich zu dir kommen. Ich habe da eine Idee.«

      Sie hatte also mal wieder eine ihrer Ideen? Ich stützte meine Arme mit den Ellenbogen auf dem Schreibtisch ab und legte das Gesicht in meine Hände.

      Lieber Gott, ich habe dich in den letzten Stunden und Tagen sehr strapaziert, das weiß ich, aber bitte, bitte steh mir bei, betete ich still. Denn Fakt war, dass ich in den Jahren, seit ich Lilly kannte, das Fürchten vor ihren Spontanideen gelernt hatte.

       Jane Scott 13

      Zwei Stunden später kam ich zu Hause an und meine »Retterin« saß bereits vor der Tür.

      »Bist du gelaufen?«, frotzelte sie.

      »Komm einfach mit.« Ich schloss auf und wir betraten meine Wohnung.

      Lilly schnupperte, grinste und zog mich auf. »Na, Miss Scott, was riecht hier denn so nach Alpenveilchen? Mussten Sie überschüssige Energien abbauen?« Bei dieser Frage schaute sie mich mit schräg gelegtem Kopf an. »Süße, das nächste Mal kommst du einfach zu mir. Meine Bude hätte es nämlich viel nötiger als deine.«

      »Lilly, nimm es mir nicht übel, aber die Gefahr einzugehen, was ich bei dir alles unter dem Sofa und unter dem Bett finden könnte, dafür bin ich noch nicht verzweifelt genug.« Ich kicherte und musste einen bösen Blick einstecken.

      »Naja, da es dich wohl aufgeheitert hat, werde ich dir deinen letzten Satz nachsehen.« Sie machte eine großmütige Geste und lief in mein Wohnzimmer.

      »So Süße, ich habe hier ...«, sie holte ein gefaltetes Blatt aus ihrer Hosentasche, »... gegoogelt und einige Telefonnummern herausgesucht.«

      Ich schaute sie fragend an.

      Aber sie winkte nur ab. »Jane, du musst mir nicht danken, sag mir einfach eine Zahl zwischen 1-15.«

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