Time of Lust | Band 4 | Geliebter Schmerz | Roman. Megan Parker
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»Schhh...«, zischte es plötzlich dicht neben meinem Ohr und ich erstarrte.
Dem Zischen folgte ein monotones Summen, »Mmmh...«, und zum ersten Mal vernahm ich dabei den Klang seiner tiefen Stimme. Sein Brustkorb vibrierte auf meinem Rücken.
Erneut sammelte ich Energie, um mich zu wehren ... Ich wollte bloß noch weg hier. Er war ein Psychopath. Irgendwie musste ich die Ketten sprengen. Doch er hielt mich immer fester. »Erkennst du mich denn nicht?«, flüsterte er in mein Ohr.
Seine Worte fuhren wie ein Blitz durch meinen Körper! Ein grelles Schluchzen brach aus meiner Kehle. Daraufhin küsste er mich am Hals und raunte mitleidig: »Du hast mich nicht erkannt, Baby ...«
»Nein«, schluchzte ich und zitterte am ganzen Körper. Wie war er bloß hierhergekommen?! Und wie konnte er mich so täuschen?! Ich fühlte, wie die Erleichterung mich übermannte, während ich Santiagos vertraute Küsse in meinem Nacken registrierte.
»Du hast dich viel zu zaghaft gesträubt!«, tadelte er mich und das Gewicht seines Körpers verschwand von meinem Rücken. Endlich öffnete er meine Manschetten. Doch im nächsten Moment zuckte ich erschrocken zusammen ... Er hatte schallend laut in seine Hände geklatscht und in derselben Sekunde waren unzählige Lichter angegangen!
Ich rutschte vom Felsen und wirbelte herum. Völlig aufgelöst blickte ich in Santiagos Antlitz. Ich musste blinzeln, denn die ganze Höhle war plötzlich hell erleuchtet. Er aber grinste ein Siegerlächeln. »Wen hattest du erwartet?«, fragte er interessiert.
Ich wischte die Tränen aus meinen Augen, mein Popo brannte wie die Hölle und ich konnte mich kaum besinnen. Was war das für eine Kleidung, die er da trug? Und was zum Teufel hatte er mit mir gemacht?! War es am Ende gar ein Gerücht, dass er diese Praktik verabscheute? Hatte vielleicht nur ich noch nie diese Ehre mit ihm gehabt? »Ich ... ich dachte, es wäre Damian ... oder ... ein Fremder!«, stotterte ich.
Santiago nickte, während er beide Mundwinkel verächtlich nach unten zog. »Ich hätte erwartet, dass du dich energischer wehrst!«, wiederholte er streng.
Was wollte er? Hatte er mit mir kämpfen wollen? War das eine Schutzkleidung, die er da trug?
»Ich hab mich gewehrt!«, trotzte ich beleidigt. »Außerdem hast du mich hierhergebracht und ich hab angenommen, es geschah in deinem Auftrag!«
Santiago seufzte und kämmte mit seinen Fingern durch meine langen Haare. »Es gibt Dinge, um die ich mich lieber selbst kümmere. Auch wenn sie mir nicht liegen«, betonte er. »Du gehörst mir, Zahira. Alles an dir gehört mir! Und wenn es sein muss, dann kann ich dir das beweisen! ... Ich möchte, dass du immer daran denkst.«
Ergriffen von seinen Worten nickte ich.
»Du brauchst David nicht!«, fügte er beschwörend hinzu.
David!? ... Da war es wieder ... Plötzlich hallte es in meinem Kopf – Santiagos triumphale Verkündung im Keller der Villa ... seine Worte in meinen Ohren: »Ich werde David heiraten.«
Sie hatten mir den Boden unter den Füßen entrissen und mich in eine hoffnungslose Finsternis gestürzt ... in eine Finsternis, die mich in Gedanken zwei Wochen zurück – hierher in diese Höhle – gebracht hatte.
Neue Regeln und Rituale
Die Landung in der Realität war hart ...
Ich lag auf der Matratze in meinem Verlies und David saß neben mir. Er trug noch dieselbe Kleidung wie gerade eben – die schwarze enge Hose mit ihrem edlen Glanz und das aufgeknöpfte weiße Hemd. Es konnten bloß ein paar Minuten vergangen sein, seit Santiago die »frohe Botschaft« verkündet hatte.
Noch immer fassungslos starrte ich in Davids jadegrüne Augen. Er hielt meine Hand und schwieg.
Ich spürte, er wollte sich dazu nicht äußern, und mein erster Impuls war, ihm auch keine Fragen zu stellen. Doch wenn ich an die geplante Hochzeit dachte, kamen Gefühle in mir hoch, die ich so noch nie wahrgenommen oder bis dahin unterdrückt hatte ... Es fühlte sich an, als hätte ich bei Santiago für immer verspielt. Mir war nicht mal bewusst gewesen, dass ich ihn vielleicht auch hätte heiraten wollen, aber dass er jemand anderen heiraten würde, schmerzte unsagbar, und dass dieser »Jemand« David war, machte die Sache nicht besser. Wie es aussah, sollte ich also zwei Männer auf einen Schlag verlieren. Ich wandte ich mich von David ab und heulte bitterlich.
Zärtlich legte er seine Hand auf meinen Rücken und streichelte mich. David ließ mir Zeit ... Erst, als ich mich nach einer Weile nicht beruhigen konnte, fasste er an meine Schulter und drehte mich wieder auf den Rücken.
»Wieso trifft dich das so sehr?«, fragte er leise.
»Ich weiß es nicht«, schluchzte ich. »Vielleicht hätte ich ihn auch heiraten wollen.« Unweigerlich dachte ich an das lange intime Gespräch, das ich erst gestern mit David geführt hatte ... und an meinen Herzenswunsch. Hatte ich einen Fehler gemacht? Hätte ich mir etwas anderes wünschen sollen? War es falsch gewesen, mir nichts sehnlicher zu wünschen, als eine Nacht mit David und Santiago gemeinsam verbringen zu dürfen, während offenbar viel mehr auf dem Spiel gestanden hatte.
David nickte verständnisvoll. »Es hätte mich gewundert, wenn du es nicht gewollt hättest. Alle Mädchen hier auf Ivory würden ihn heiraten. Die einen sagen es offen, die anderen nicht. Vermutlich würden auch die meisten Frauen da draußen ihn heiraten. Er ist attraktiv, steinreich und lebt im Paradies. Da lässt es sich schnell über seine sexuellen Eskapaden hinwegsehen ... Aber Santiago heiratet keine Frau! Er würde nie eine Frau heiraten oder einem weiblichen Wesen diesen Stellenwert an seiner Seite geben. Mit Frauen hat er Sex, vielleicht leidenschaftlichen Sex, vielleicht hast du das Gefühl, er liebt dich, aber nichts davon bringt dich je auf eine Ebene mit ihm, weil er das nicht zulässt! Wann begreifst du das endlich?«
Entsetzt starrte ich David an. Seine Worte überrollten mich wie eine Naturkatastrophe. Wie konnte er bloß so grausam sein? Ich weinte haltlos und rang nach Luft.
»Ja ... Jetzt gerade!«, japste ich, drehte mich wieder von ihm weg und erstickte meinen Schmerz hemmungslos lautstark in der Matratze.
Ich hörte, dass David langsam aufstand und ging. Ein paar Augenblicke lang war es ruhig, danach betrat jemand anderer mein Verlies. Ich drehte mich wieder auf den Rücken und erkannte durch den Schleier meiner Tränen Santiago. Schluchzend wischte ich über meine Augen.
Er wirkte besorgt. »Ich will dich jetzt aber nicht verlieren!«, meinte er gebieterisch.
Eilig schüttelte ich den Kopf. Ich wollte ihn auch nicht verlieren. Ich wollte ihn heiraten.
Santiago sah mich skeptisch an, setzte sich zu mir auf die Matratze und kam mit seinem Gesicht ganz nahe vor meines. »Du hast kein Recht zu gehen, vergiss das nicht!«, beschwor er mich.
Ich nickte.
Daraufhin begann er, mich