Time of Lust | Band 4 | Geliebter Schmerz | Roman. Megan Parker

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Time of Lust | Band 4 | Geliebter Schmerz | Roman - Megan Parker Time of Lust

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      Inzwischen hatte ich mich an das Frühstücksritual zumindest soweit gewöhnt, dass ich neben der intimen Stimulation auch essen und den Gesprächen der Männer folgen konnte. Ich spitzte jedes Mal meine Ohren, wenn es um die Hochzeit ging. In Etappen fand ich heraus, dass sie auf einer Insel heiraten und einen erlesenen Kreis von maximal zehn Personen einladen wollten. Und auch wir Mädchen dürften mitkommen! Santiago überlegte sogar, Natalie für die Tage der Feierlichkeiten von Los Angeles einfliegen zu lassen, weil er eine Anzahl von drei Mädchen als zu gering, unausgeglichen und nicht standesgemäß empfand. Gegen Jana oder Amanda verwehrte sich David.

      Bloß über die Destination war man sich noch nicht im Klaren. Hawaii, Fidschi und Bora Bora standen zur Diskussion. Der Klang der Südseeinseln in meinen Ohren ließ mein Herz sofort höher schlagen und ich hatte direkt Probleme, meinen Atem in diesem engen Bustier zu regulieren. Aber sie erwogen auch Santiagos Stammhotel auf den Bahamas, wo die Anreise weit kürzer und alles schon auf Santiago abgestimmt war. David meinte, jedes neue Hotel wäre ein Risiko, da man sich bei Santiagos Allüren nie sicher sein konnte, dass der Urlaub dort nicht in einem Fiasko enden würde.

      Andere Einzelheiten über Kleidung, Gästeliste oder den Termin konnte ich nicht herausfinden. Ich wusste auch nicht, ob ein Hochzeitsplaner beauftragt worden war. Ich hatte das Gefühl, jedes Mal, wenn es interessant wurde, war unsere begrenzte Zeit auch schon vorüber und man schickte uns in den Keller, wo sich die leidigen Sitten und Rituale fortsetzten.

      Ich beneidete Lilienné. Sie hatte wenigstens Edward, an den sie denken konnte und von dem sie jeden Abend wieder abgeholt werden würde. Vermutlich hätte ich ahnen sollen, dass man Edward derzeit nicht vertrauen konnte. Es war leichtsinnig gewesen, eine Bitte an ihn zu richten ... Aber das wurde mir erst in der letzten Woche vor unserer Abreise bewusst ...

       Neunzig Minuten

      Es war mitten in der Nacht, als sich die Schiebetür zu meinem Verlies unerwartet öffnete. Damian flüsterte mir zu, ich solle aufstehen und ihm eilig folgen. Gemeinsam schritten wir den Flur entlang zu einem etwas abgelegenen Verlies, das ich bis dahin noch nie gesehen hatte. Es war gut doppelt so groß wie alle anderen, aber genauso leer und auf den ersten Blick ohne jegliche Einrichtung.

      »Hier, deine Schuhe. Zieh sie an!«, meinte Damian leise.

      Er gab mir die High Heels und auch hübsche weiße Spitzendessous, die ich gegen mein Nachthemd tauschen sollte.

      Schlaftrunken wechselte ich die Kleidung. Als die kleinen Schlösser an den Riemen meiner Schuhe eingerastet waren und ich mich wieder erhoben hatte, war Damian verschwunden.

      Nervös ging ich ein paar Schritte auf und ab und kämmte mit den Fingern durch meine langen Haare. Würde ich jetzt Santiago sehen? High Heels und hübsche Dessous – das waren doch Zeichen. Hatte Edward nicht gesagt, außer Santiago würde keiner mit mir schlafen? War es jetzt soweit? Hatte er sich an mich erinnert? Hatte er Sehnsucht nach mir? Unweigerlich ging mein Atem plötzlich schneller, ich konnte kaum sagen, ob vor Nervosität oder Vorfreude. Mit dem Kopf voller Hirngespinsten bemerkte ich auch erst nach ein paar Minuten die Besonderheiten in diesem Raum, die meine sentimentalen Wunschträume leicht irritierten ...

      In der Mitte des Pflastersteinbodens gab es einen ungewöhnlich großen Abfluss – eine kreisrunde Öffnung von der Größe eines Fußballs – und der Wasserstand darin war kurz vor dem Überlaufen. Aber das war nicht das Einzige. Etwas weiter hinten im Raum entdeckte ich einen dünnen durchsichtigen Schlauch, der nicht weit über dem Boden aus der Wand ragte. An seinem Ende hing ein kleiner Trichter. Würde hier das Wasser rauskommen?

      Leicht verunsichert überlegte ich, wozu man bei einem so dünnen Schlauch einen solch riesigen Abfluss brauchte ... doch dann ertönte das vertraute elektronische Summen der Schiebetür, sie öffnete sich, und mein Blick fiel auf gleich drei unserer Männer! Edward, Damian und Santiago!

      »Lass das Video in Zahiras Verlies in einer Schleife laufen«, beorderte Santiago Damian. »Es wird David nicht auffallen, die letzten zwei Wochen bieten genügend Material. Und lösch das hier!« Er zeigte auf die Kamera über ihm im Flur. »Das Frühstück für die Mädchen ist für die nächsten drei Tage gecancelt. Sie dürfen sich erholen«, fügte er gönnerhaft hinzu.

      Damian nickte und machte sich an die Ausführung der Befehle, während Santiago nun mit Edward mein Verlies betrat. Die Tür schloss sich automatisch hinter ihnen und mein Herzschlag legte deutlich an Tempo zu. Was wollte er mit Edward hier?

      Ich ging ein paar Schritte rückwärts und gab acht, dabei nicht in das große Wasserloch zu treten. Santiago war elegant gekleidet. Ungewöhnlich für diese Uhrzeit trug er Anzug, Hemd, Krawatte und schöne Straßenschuhe. Ich kam nicht umhin, ihn attraktiv zu finden, auch wenn sein nächtlicher Besuch und sein Auftreten bedrohlich auf mich wirkten.

      Er schmunzelte herablassend und rieb sich das Kinn. »Du hast Edward angebettelt, mit dir zu schlafen?«, raunte er.

      »Nein ...«, hauchte ich. »Nein, das hab ich nicht! Ich wollte nur von ihm ausgewählt werden. Er hätte überhaupt nichts mit mir tun müssen! Es ... es ging mir bloß darum ... dem Abendritual zu entkommen.«

      »Was stört dich am Abendritual?«, fragte er.

      »Es ist entwürdigend«, entgegnete ich. »Ich möchte nicht von einer Maschine zwangsbefriedigt werden! Nicht jeden Tag!«

      Amüsiert verzog Santiago seine Miene. »Du findest das entwürdigend?«

      Zögerlich nickte ich. »Lilienné muss auch nicht daran teilnehmen ... Warum kann nicht einer der Männer einmal mich auswählen?«

      Santiago lächelte. »Lilienné bläst fantastisch! Sie hat eine Bevorzugung verdient.«

      »Ich nicht?«, hauchte ich.

      »Du hast einige Schwachstellen in deiner Technik«, entgegnete Santiago.

      Ich fühlte, wie ich errötete. »Ich könnte mit Edward üben«, schlug ich kleinlaut vor.

      Santiago zischte. »Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sein Körper mit meinem auch nur annähernd zu vergleichen ist!?«

      Hastig schüttelte ich den Kopf.

      »Ich denke, wir werden besser daran arbeiten, dass du das Abendritual nicht mehr so entwürdigend findest und dich aus tiefstem Herzen fügen kannst«, fuhr er fort.

      Leicht verunsichert blickte ich in seine dunklen Augen.

      »Willst du das auch?«, fragte er.

      Ich nickte.

      »Fein! Wie lange kannst du unter Wasser die Luft anhalten?«

      »Ich weiß nicht«, hauchte ich.

      »Dann gib dir Mühe, ich werde mitzählen.«

      »Was?«, fragte ich verwirrt und stand damit zweifellos auf der Leitung.

      Santiago warf einen bedeutungsvollen Blick zwischen seine Beine. Er stand etwas gegrätscht über dem Wasserloch, sodass ich es in der Mitte zwischen seinen eleganten Schuhen gut sehen konnte.

      »Ich soll mein Gesicht da eintauchen?«, hauchte ich entsetzt.

      Santiago grinste. »Nein. Du sollst deinen Kopf bis zum Hals eintauchen und die Pose halten, solange du es kannst.«

      Sprachlos

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