Time of Lust | Band 4 | Geliebter Schmerz | Roman. Megan Parker

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Time of Lust | Band 4 | Geliebter Schmerz | Roman - Megan Parker Time of Lust

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Kitzler war betörend. Die Vibrationen setzten sich in meinem ganzen Unterleib fort. Ich atmete aufgeregt und blickte zu Alice, die gerade damit zu kämpfen hatte, dass ihre Brüste aus dem Korsett gerutscht waren. Verlegen strich sie sich durch die Haare, doch sie konnte so schnell nichts daran ändern. Die Oberteile waren so eng, dass man sie komplett öffnen, abnehmen und neu hätte anlegen müssen, um dieses Missgeschick zu korrigieren. Sie hatte also die Wahl, damit zurechtzukommen oder sich neu schnüren zu lassen. Doch als ich tiefer Luft holen musste, passierte mir fast dasselbe. Allerdings rutschte bei mir nur ein Busen aus dem Korsett. Wie in Zeitlupe quoll er hervor, bis Vorhof und Nippel etwas gepresst über den Rand eines Körbchens lugten. Ich schämte mich in Grund und Boden, wusste nicht, was schlimmer war ... mit beiden Brüsten am Frühstückstisch blank zu ziehen oder diese Asymmetrie? Unangenehme Hitze stieg mir ins Gesicht. Nebenbei vibrierten die kleinen Noppen ohne Unterlass in meiner mittlerweile feuchten Spalte. Hilfesuchend blickte ich zu Damian, mit der unausgesprochenen Frage in meinen Augen, ob ich das Bustier korrigieren durfte. Alice tat vermutlich dasselbe, denn Damian zeigte daraufhin mit dem Buttermesser abwechselnd auf unsere Brüste, um großzügig für alle anwesenden Männer zu sprechen: »Ich denke, wir können damit leben.«

      Die Männer lachten.

      Lilienné war die Einzige, die noch alles unter Dach und Fach hatte, ihr Dekolleté saß perfekt und die intime Stimulation konnte sie nicht weiter irritieren. Sie löffelte ihr Müsli und schielte mehrmals auf das Display bei Santiago, wo er die Stärke der Vibrationen steuerte. Ich merkte schnell, dass er es genoss, uns zu schikanieren. Er verstärkte die Vibrationen immer dann, wenn wir versuchten, zu essen. Kaum hatte ich etwas in meinem Mund, wurden die Reize unerträglich. Immer wieder brachte er eine von uns an den Rand eines Höhepunktes. Auch ich musste das erleben. Ich atmete schwer, glaubte in dem engen Mieder zu ersticken, merkte, wie sich mein Brustkorb heftig hob und senkte, und meine nackte Brust sich vulgär bewegte. Doch, kurz bevor ich kam, versiegten die Vibrationen abrupt und Santiago grinste anmaßend. Dieselben Phänomene beobachtete ich bei Alice und Lilienné. Sie legten jedes Mal das Besteck zur Seite und atmeten aufgebracht. Doch keine von uns durfte kommen. Und während Alice sich für ihre Erregung schämte, sah Lilienné ihm sogar dreist in die Augen. Sie gönnte Santiago damit das Vergnügen, erst ihr sehnsüchtiges Verlangen und danach ihre Frustration zu sehen, wenn er abbrach. Nebenbei unterhielten sich die Männer über andere Dinge. Ich konnte aber den Gesprächen kaum folgen, war viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt. Ständig sexuell stimuliert zu werden und nebenbei essen zu müssen, war wie eine innere Blockade und in meinem Hirn kaum vereinbar.

      Nach dem gemeinsamen Frühstück wurden wir auf wackeligen Beinen wieder zurück in den Keller gebracht. Santiago schloss das nette Beisammensein mit den Worten: »Die Erlösung gibt’s für euch am Abend.«

      ***

      Bis dahin hatte ich immer gedacht, ich könnte mich an nahezu alles gewöhnen, doch die Wochen vor der Hochzeit wurden für mich zur Qual. Langsam begannen sogar mein Vertrauen zu David und die Hoffnung, die ich in seine Verbesserungsvorschläge gesetzt hatte, zu schwinden.

      Die schlimmste Ernüchterung erlebte ich bereits am zweiten Tag, als ich feststellen musste, dass Lilienné am abendlichen Ritual nicht mehr teilnehmen musste, weil sie von Edward auserwählt worden war, und laut Damian würde der sie ohne­hin befriedigen! Aus demselben Grund nahm sie auch an den darauffolgenden Tagen nie wieder daran teil!

      Also blieben Alice und ich allein an den Geräten. Doch während Alice damit offenbar irgendwie zurechtkam, machte mir dieses Ritual zu schaffen. Und je öfter es sich wiederholte, desto entwürdigender fand ich es.

      Edward war derjenige, der täglich Sport mit uns trieb. Er lief gewöhnlich mit Lilienné voraus, während Alice und ich den beiden folgten. Bei einer kurzen Pause auf der anderen Seite der Insel gelang es mir, ihn unter vier Augen anzusprechen.

      »Hat dir Lilienné von unserem abendlichen Ritual erzählt?«, fragte ich ihn.

      Er nickte.

      »Du weißt also, was sie sich erspart, weil du sie jeden Tag auswählst?«

      »Ja«, meinte er und sah mich mitfühlend an.

      Unweigerlich traten Tränen in meine Augen. Selten zuvor hatte ich mich Edward so sehr ausgeliefert gefühlt wie in diesem Moment. »Du könntest auch ein anderes Mädchen wählen«, hauchte ich geknickt.

      Er nahm mich in seine Arme und streichelte über meinen Rücken.

      »Du müsstest ja gar nichts mit mir machen«, schluchzte ich. »Es weiß ja keiner.«

      Er seufzte. »Wenn ich dich auswähle, kann ich Lilienné nicht auswählen«, gab er mir zu bedenken.

      »Bitte ...«, flehte ich.

      »Zahira, ich kann nicht. David hat es verboten. Du darfst das eigentlich nicht wissen, aber er hat Exklusivität für dich angeordnet. Auch Damian darf nicht! Und David selbst verzichtet. Außer Santiago schläft keiner mit dir.«

      »Was?« Erschrocken löste ich mich aus seiner Umarmung. »David? ... Wieso tut er das?«

      »Ich weiß es nicht«, versicherte Edward.

      Er hatte keine Erklärung dafür und wir liefen weiter. Doch von diesem Moment an war mir Davids Verhalten noch viel unerklärlicher.

      ***

      Ich ließ ein paar Tage vergehen und versuchte verzweifelt, mit meinem Schicksal zurechtzukommen, und damit, dass jeden Tag dasselbe mit uns passierte und wir nichts dagegen tun konnten. Man holte uns morgens und abends für die geplanten Rituale. Während wir morgens ausgiebig erregt wurden, wurden wir abends ausgiebig befriedigt, zwischendurch ging Edward mit uns zum Laufen, die gesamte übrige Zeit verbrachten wir einsam in den Verliesen.

      Ich begann sogar, die Bücher und Kataloge durchzublättern, die mir Damian gebracht hatte. Immer wieder blieb ich bei Berichten über Bali und die Südsee hängen. Für mich waren es damals die schönsten Plätze auf der Welt und ich musste direkt schmunzeln, wenn mir auffiel, wie wählerisch ich doch war ... anstelle von der Ferne zu träumen, wäre ich doch schon glücklich gewesen, einfach nur nach oben zu dürfen, zu David und Santiago. Aber die beiden waren offensichtlich zu sehr mit ihren eigenen Plänen beschäftigt, um sich mit uns zu befassen.

      Wehmütig blätterte ich auch jene Kataloge durch, die mich weniger interessierten. Ich fand einen über Luxushotels in der Karibik, und er weckte plötzlich mein Interesse, als ich auf das Seven Seas stieß. Es war das Resort auf Aruba, in dem ich damals bei meinem Bikini-Model-Shooting untergebracht gewesen war! Ich hatte nicht damit gerechnet, ein Hotel in diesen Katalogen zu finden, in dem ich selbst einmal logiert hatte. Interessiert las ich die Beschreibung und plötzlich entdeckte ich auch ein Bild von Ronan! Offensichtlich hatte er sich, als es darum ging, die Hotelbar ansprechend in Szene zu setzen, selbst als Model zur Verfügung gestellt! Er trug einen dunklen Anzug, saß einsam mit einem Glas Whiskey an der Bar und lächelte charmant. Als ich daneben auch noch ein Bild von der kleinen Strandhütte entdeckte, wo wir uns das erste Mal nähergekommen waren, stiegen mir Tränen in die Augen ... Wie attraktiv er doch war, wie sexy und verführerisch, und wie sehr ich ihn begehrt hatte! Alles hätte damals so schön sein können, wären da nicht die Schatten aus meiner Vergangenheit gewesen, die meiner Unbeschwertheit einen Riegel vorgeschoben hatten. Ich seufzte ... Gleichzeitig fiel die erste Träne auf das Papier ... eine zweite und eine dritte.

      Ich musste aufhören an Ronan zu denken! Solange mein Leben mit Santiagos Liebe und Aufmerksamkeit noch ausgefüllt gewesen war, hatten mich Gedanken an Ronan nie belastet, aber heute machten sie mich traurig.

      Schweren

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