Die Le(c)ktorin | Erotischer SM-Roman. Luzy Fear

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Die Le(c)ktorin | Erotischer SM-Roman - Luzy Fear BDSM-Romane

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Bis jetzt. Mit Priamos würde sie sich auf ein brisantes Spiel einlassen, von dem sie noch nicht wusste, wie es endete. Sie musste vorsichtig sein. Wer weiß – vielleicht war der Journalist trotz seiner netten Ausstrahlung ein Frauenmörder? Fluchtgedanken kreisten in ihrem Kopf. Sie ergriff wieder das Wort.

      »Also, ich finde Ihren Vorschlag grundsätzlich reizvoll. Doch wir kennen uns kaum. Ich möchte erst mal meine Gedanken und Gefühle sortieren. Geben Sie mir Ihre Geschichte mit und ich melde mich bei Ihnen.«

      Er blickte ernst.

      »Ich hoffe, ich habe nicht etwas zwischen uns kaputtgemacht, was noch gar nicht richtig entstanden ist.«

      Jennifer wollte plötzlich nur noch weg in die vertraute Sicherheit ihrer Wohnung.

      »Bitte, ich muss jetzt gehen. Mir wird das zu viel.«

      Mit enttäuschtem Gesichtsausdruck griff er in seine Aktentasche und zog eine schwarze Mappe hervor.

      »Nehmen Sie den Text. Und wenn Sie sich gar nicht mehr bei mir melden, ist es auch in Ordnung. Nur sehr schade.«

      Schnell griff sie nach dem Hefter und verließ dann fast fluchtartig das Lokal. So schnell sie konnte, stieg sie in ihr kleines, rotes Auto und fuhr nach Hause. In ihrer Wohnung angekommen, ließ sie sich noch mit Mantel bekleidet auf das Bett fallen. Du liebe Güte, es war schon spät am Abend. Wie sollte sie nur mit der Situation umgehen? Alexander Priamos trieb ihren Puls in gefährliche Höhen. Andererseits: Wieso interessierte sich ein so schöner Mann ausgerechnet für sie? Gemessen an seiner Abenteuer-Welt musste sie sehr hausbacken wirken. Und das war sie seit langer Zeit ja auch – meistens jedenfalls. Also niemand, der sich auf gefährliche Sadomaso-Spielchen mit einem fast Unbekannten einließ. Oder vielleicht doch? Was waren das eigentlich genau für geheime Leidenschaften, die Anhänger dieser Richtung miteinander auslebten? Sie wusste nur, dass sie keinen Spaß daran hätte, sich einfach so durchprügeln zu lassen. Ob er wirklich Frauen schlagen würde? Kaum vorstellbar. Das, was in seiner Geschichte vorkam, ein Mann, der sein Opfer festhält und es dann durch Übergriffe zum orgiastischen Wahnsinn treibt, das wäre schon eher etwas. Ausgeliefert zu sein und etwas tun oder erdulden zu müssen, wonach sie sich insgeheim sehnte, stellte sie sich interessant vor. Das wäre so, wie die eigene Verantwortung vor der Tür abzugeben. Ich wollte es ja eigentlich nicht. Er hat mich gezwungen … so, wie damals der Professor. Sie rappelte sich auf und ging ins Wohnzimmer. Das musste sie erst mal bei einem Glas Rotwein sacken lassen. Vielleicht kam ja noch ein interessanter Film im Fernsehen. Die Lektüre würde sie sich noch etwas aufsparen, beschloss sie. Dann drückte sie die Fernbedienung.

      »Du magst sie auch lieber so, nicht wahr?«, fragte eine gruselige Gestalt mit weißem Gesicht und Glatzkopf, die über und über mit Nägeln gespickt war, einen Uniformierten. Ach du Schreck, was war das denn? Ein Horrorstreifen. Sie wollte schon umschalten, da schwenkte die Kamera auf eine Frau, die mit Ketten gefesselt an der Decke hing. Ihr Mund wurde eingeblendet. Statt zu schreien, fuhr sie sich wollüstig mit der Zunge über die vollen Lippen. Na, das passte ja! Irgendwie fühlte sie sich von der kurzen Szene angesprochen. Trotzdem schaltete sie um. Etwas später fiel sie todmüde ins Bett.

      ***

      Der Samstag plätscherte vor sich hin. Dennoch kam ihr immer wieder die Begegnung mit Priamos in den Sinn. Sie beschloss, ihre allerbeste Freundin Andrea, die sie schon aus Kindertagen kannte, anzurufen und die Sache mit ihr zu besprechen. Leider wohnten die beiden 350 Kilometer voneinander entfernt, doch sie telefonierten oft miteinander, schrieben sich WhatsApp-Nachrichten oder schalteten sich per Skype zusammen. Das war zwar kein Ersatz für ein richtiges Treffen, doch besser als nichts. Zum Glück war Andrea zu Hause und hatte auch Zeit für ein Telefonat.

      »Ich muss dir unbedingt etwas erzählen. Ich habe da einen Mann kennengelernt, der mich total durcheinanderbringt«, begann Jennifer.

      »Na, das hört sich ja verheißungsvoll an. Das hast du noch nie über einen Typen gesagt. Schieß los!«

      Andrea konnte nur schlecht ein Kichern unterdrücken.

      »So ganz lustig ist die Sache nicht. Hör zu!«, antwortete Jennifer. Und dann sprudelte alles nur so aus ihr heraus – der attraktive Mann, sein unmoralisches Anliegen und ihre Zwiespältigkeit.

      »Einerseits sehne ich mich schon nach etwas Abwechslung. Und er hat mit seinem Vorschlag bei mir einen Nerv getroffen, von dem ich nicht wusste, dass er noch vorhanden ist. Aber gerade das macht mir Angst«, schloss sie.

      »Was befürchtest du mehr: Dass er dir wirklich etwas antut oder dass er in dir Gefühle weckt, die du dann nicht mehr unter Kontrolle hast?«, wollte die Freundin wissen.

      »Das ist eine gute Frage. Darüber muss ich noch nachdenken. Wahrscheinlich beides«, antwortete sie. Andrea spann den Faden weiter.

      »Das eine könntest du vielleicht ausschließen, die Sache mit der Sicherheit. Du kannst doch mit einer Vertrauensperson in der Nähe vereinbaren, dass du um soundsoviel Uhr anrufst. Du nennst ihr auch den Treffpunkt. Meldest du dich nicht, ruft sie die Polizei!«

      Ja, das wäre tatsächlich eine Idee. Und mit ihren Gefühlen würde sie schon klarkommen. Andererseits, das Risiko … »Ich kann mich einfach nicht entscheiden«, seufzte sie nach endlosem Abwägen. Andrea fragte plötzlich: »Wie heißt der Journalist eigentlich? Ich habe gerade den PC an und bin neugierig!«

      Jennifer gab ihr den Namen bekannt.

      »Hey, bist du bekloppt, da noch zu überlegen? Der sieht ja total lecker aus!«, rief die Freundin durchs Telefon. Jennifer beschloss trotzdem, nichts Übereiltes zu tun.

      »Ich werde mir einfach mal den zweiten Teil der Geschichte durchlesen, die er mir gegeben hat«, teilte sie ihrer Freundin mit.

      »Ja, mach das. Du musst ja auch nicht sofort auf alles eingehen. Lass dich ein bisschen darauf ein und guck immer, wie es dir dabei geht. Hör auf deine gute Freundin, die dich besser kennt als du dich selbst!«

      Jetzt musste Jennifer lachen.

      »Halt mich unbedingt auf dem Laufenden«, mahnte Andrea, bevor beide den Hörer auflegten. Jennifer verzog sich ins Wohnzimmer. Sie hatte den kleinen Raum in warmen Farben gemütlich eingerichtet. In einer Ecke stand ein kleiner Esstisch mit vier Stühlen. Zu einem knallroten Fernsehsessel gesellte sich übereck ein ebenso rotes Sofa mit einer Decke und vielen Kuschelkissen. Auf einem runden Fernsehtisch aus Glas konnte sie Getränke und Knabbereien abstellen. Ein großer Flachbildschirm und ein paar Bilder an der Wand vervollständigten die Fernseh-Ecke. Wobei sie immer seltener auf das klassische Programm zurückgriff, sondern sich zur Entspannung Serien oder Filme aus einem Streaming-Abo anschaute. Die Auswahl war breit gefächert. Liebesfilme mochte sie weniger, da sie sich den ganzen Tag beruflich mit dieser Materie befasste. Ihr bevorzugtes Genre waren Fantasyfilme. Als Jugendliche hatte sie die Tolkien-Trilogie Der Herr der Ringe verschlungen, sogar mehrmals. Und dann kam der Film ins Kino, gemeinerweise immer mit einem Jahr Verzögerung. Sie hatte sich die Original-DVDs in Großbritannien bestellt. Ab und zu gönnte sie sich das Epos und fieberte stets aufs Neue mit. Game of Thrones war natürlich auch genau »ihre«

      Serie. Sie musste lächeln. Langhaarige Schwertkämpfer fand sie schon interessant. Und in dieses Beuteschema passte auch Priamos. Draußen dämmerte es bereits, sodass sie eine Duftkerze anzündete und den Schalter der Stehlampe betätigte. Der Geruch von Vanille breitete sich aus. Zufrieden griff sie nach der Mappe, in der sich zwei Blätter befanden. Sie begann zu lesen:

      Als er ihre Haut zur Genüge gekostet hatte, erhob er sich wieder. War sie schon so weit, wie es schien? Er trat einen Schritt zurück. Geschickt öffnete

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