Im Zentrum der Lust | Roman. Alissa Stone

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Im Zentrum der Lust | Roman - Alissa Stone страница 6

Автор:
Серия:
Издательство:
Im Zentrum der Lust | Roman - Alissa Stone BDSM-Romane

Скачать книгу

in welche Richtung sie sich öffnen ließen. Plötzlich hörte ich ein Knarren. Ich riss die Augen auf und versuchte leiser zu atmen. Langsam öffnete sich die Tür und blieb einen Spalt weit offen. Scheiße. Da waren Stimmen. Gefolgt von Gelächter. Ein letztes Mal rüttelte ich am Knebel. Trat mit dem Fuß gegen die Eisenstange, in der Hoffnung, der Knebel würde sich lockern.

      Dann verstummten die Stimmen. Das Einzige, was ich nun hörte, war mein Atem und mein Herz, das wie verrückt pochte.

       Kapitel 3

      »Ich hoffe, du hast die Zeit genutzt, um dich zu beruhigen«, sagte Jeff, der, gefolgt von Theo, in den gläsernen Käfig trat. Die Strenge in seiner Stimme hielt mich nicht weniger gefangen wie der unbewegliche Knebel, der inzwischen schmerzhafte Verspannungen in Mund und Nacken hervorgerufen hatte.

      »Miststück!«, raunte Theo. Er sah zu dem Seil, das neben meinen Füßen lag.

      Wie konnte ich nur glauben, solange ich meine Hände hinter dem Rücken verbarg, würden sie es nicht bemerken, dass ich mich davon befreit hatte.

      »Das braucht sie ohnehin nicht mehr«, sagte Jeff und zog flache, schwarze Bänder aus seiner Hosentasche an denen etwas silbern glänzte. Theo packte meine Handgelenke und streckte sie Jeff entgegen. Es waren Manschetten, die jeweils einen kleinen Metallring trugen. Elastisch schmiegten sie sich um meine Handgelenke und fühlten sich an wie breite, enge Armbänder.

      Jeff schloss die Schnappverschlüsse und klinkte die beiden Ringe ineinander. Wieder war ich gefesselt. Meine innere Unruhe stieg, ich zitterte.

      Jeff löste den Knebel und mein Gewicht sackte auf die Füße. Ich verlor an Halt. Die Knie knickten ein und meine Fußsohlen spürte ich kaum noch, als wären sie eingeschlafen. Theo hatte scheinbar damit gerechnet und fing mich auf. Mit einem Ruck warf er mich über die Schulter. Ich war zu erschöpft, um zu protestieren.

      Wie ein erlegtes Tier ließ ich mich die Treppe nach unten tragen. Nur meine Sinne waren noch im Geschehen. Tränen lösten sich und trübten meinen Blick. Verschwommen nahm ich den schmalen Gang wahr. Der Boden war schwarz, die Wand grau. Theo schleppte mich an mehreren Türen vorbei, die ebenfalls grau waren. Der Gang war lang, oder kam es mir nur so vor?

      Endlich blieben wir stehen. Eine Tür wurde geöffnet. Das helle Zimmer dahinter setzte sich in Kontrast zum fahlen Korridor. Ein paar Schritte später befand ich mich im Licht.

      Theo setzte mich auf etwas Weichem ab. Ich kniff die Augen zusammen und befreite sie von den angesammelten Tränen.

      Ich fand mich in einem kleinen Raum wieder, mit weißen Wänden und einem langen, weißen Tisch, der an einer der kahlen Wände stand. Eine Lichtquelle, die beinahe die gesamte Decke einnahm, tauchte das fensterlose Zimmer in künstliches Tageslicht. Mehr liegend als sitzend befand ich mich auf einer weißen Liege, die ähnlich einem Gynäkologenstuhl über zwei Beinhalter verfügte. Theo hob mein Bein auf einen der Halter und schnallte es mit breiten Nylongurten daran fest. Ebenso mein zweites Bein.

      Alles kam mir so unwirklich vor. Als würden diese Körperteile nicht zu mir gehören. Als wäre alles nicht echt.

      Jemand fasste meine Haare zu einem Zopf zusammen, zog sie nach oben und hob dadurch meinen Kopf von der Kopfstütze an. Wieder sah ich Jeff neben mir. Er hielt eines dieser Bänder in der Hand. Nur war es länger, als die an meinen Handgelenken. Ich fühlte mich noch immer so schwach, so neben der Spur. Wie in Trance sah ich zur Decke. Ständig sammelte ich Speichel und schluckte ihn runter, weil sich mein Mund trocken anfühlte. Das Gefühl der Ohnmacht drängte sich auf. Ich schaffte es nicht, an irgendwas zu denken. Es war mir alles zu viel. Die Aufregung, diese Umgebung, Jeff, Theo.

      Irgendetwas legte sich um meinen Hals. Es fühlte sich kalt an. Meine Augen brannten, weil ich zu lange ins Licht gesehen hatte. Ich schluckte und spürte dieses Teil am Hals. Gerade wollte ich die Hände heben und danach tasten, als Jeff vor meinen Augen zu verschwimmen begann. Mein Kreislauf sackte nach unten. Ich atmete tief durch, ich wollte nicht kollabieren. Ich musste bei Bewusstsein bleiben. Er drückte meine Arme wieder nach unten. Kalter Schweiß benetzte meine Stirn und ein Pfeifen durchdrang meine Ohren. Zwei Personen betraten den Raum. Schemenhaft, wie Schnellzüge, eilten sie an mir vorbei. Dann legte sich ein grauer Schleier über den weißen Raum und meine Sinne.

      ***

      Eine kalte Hand tätschelte meine Wange. Da waren Geräusche, Stimmen, nur dumpf. Das Licht blendete. Mit einem Mal klärte sich der Druck auf meinen Ohren.

      »Es passt schon alles«, sagte Jeff.

      Was passt? Was war geschehen? Wo war ich? Mein Blick jagte umher. Alles wirkte extrem hell, steril, leblos. Ich konnte mich nicht bewegen. Sah in fremde Gesichter, die alle mit etwas beschäftigt waren, nur nicht mit mir. Ich war festgebunden. Arme, Beine, mein ganzer Körper war mit breiten Gurten an diesen weißen Stuhl fixiert. Ich versuchte zu schreien, doch irgendetwas hinderte mich daran. Mein Mund war geschlossen. Zugeklebt. Mit Klebeband oder Ähnlichem. Panik stieg in mir auf.

      Ein Mann im Arztkittel saß auf einem Hocker und drehte sich zu mir um. Er zog an seinem hellblauen Latexhandschuh und spreizte die damit bekleideten Finger. Die eisblauen Augen und das fahle Gesicht wirkten emotionslos wie das eines toten Fisches. War ich tot? Nein, ich fühlte mich nicht tot, viel mehr lebendig begraben. Ich wollte mich bemerkbar machen, versuchte meine drapierten Körperteile zu bewegen, versuchte Laute von mir zu geben. Niemand schien mich wahrzunehmen.

      Neben dem Arzt stand eine junge Frau mit hochgesteckten Haaren. Seine Assistentin? Auch sie trug diese Handschuhe und einen weißen Kittel. Auch sie sah nicht, wie ich versuchte, mich mitzuteilen. Oder wollte sie es nicht sehen? In der Hand hielt sie ein Rasiermesser, das sie mit einer Flüssigkeit besprühte und dann auf ein Tablett aus Edelstahl legte, auf dem, soweit ich das erkennen konnte, noch andere Instrumente lagen. Plötzlich kam sie zu mir und nahm eine kleine Kompresse von meiner Ellenbeuge. Ich sah einen kleinen roten Punkt, eine Einstichstelle. Sie hatten mir etwas injiziert!

      »Hab keine Angst. Es war nur eine Blutentnahme«, hörte ich Jeffs Stimme. Leise, sanft. Er stand hinter mir und legte seine Hand auf meine Schulter. Glaubte er allen Ernstes, das würde mich beruhigen? Dennoch war ich froh, dass er mit mir sprach. Ich hatte Angst. Immer wieder riss ich an den Gurten. Sie ließen nicht locker und auch das Wimmern verschaffte mir kein Mitgefühl.

      Mein Atem beschleunigte sich und mein Herz galoppierte, während der Mann mit dem Fischgesicht auf seinem Hocker zu mir rollte und zwischen meinen Beinen haltmachte. Die Frau nahm das Tablett und stellte sich neben ihn. Ich konnte nicht sehen, welches von den Instrumenten er nahm. Kurz darauf spürte ich etwas Kaltes am Schamhügel. Bitte, schluchzte ich lautlos in den Knebel und suchte nach Jeff, dessen Hand noch auf meiner Schulter ruhte. Doch er stand außerhalb meines Blickfeldes. Lediglich den Ärmel seines Hemds konnte ich hinter mir erkennen. Ich spürte, wie der Mann dieses kalte Etwas auf meinem Hügel verteilte, es fühlte sich an wie eine Flüssigkeit oder ein Gel. Ich hörte ein Scheppern und spannte jeden Muskel an. Plötzlich fühlte ich ein leichtes Kratzen. Als würde er mit einer kleinen Spachtel über die Haut schaben. Mir fiel das Rasiermesser ein, das die Assistentin in der Hand gehalten hatte. Rasierte er mich etwa? Aber warum? Ich war rasiert! Nach einigen Minuten hörte er auf und reichte das Messer wieder der Frau. Okay, er hatte mich rasiert, denn an der Klinge haftete noch Rasierschaum.

      Er schob sich mit dem Stuhl zu den Tischen und griff nach einer Sprühflasche. Nach mehrmaligem Pumpen spürte ich einen kalten Nebel an meiner Schamlippe. Es brannte, wenn auch nur ganz leicht. Mit einem Tuch trocknete er die Stelle ab. Wieder klapperte es und ich wusste, es war noch nicht vorbei. Ich presste den Hinterkopf an die Kopfstütze und richtete den Blick nach oben zur leuchtenden Decke. Konzentrierte mich

Скачать книгу