Carwash – sind wir nicht alle ein bisschen Voyeur? | Erotischer Roman. Carrie Fox

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Carwash – sind wir nicht alle ein bisschen Voyeur? | Erotischer Roman - Carrie Fox Erotik Romane

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ruhig und gleichmäßig. Wie schön sie war, fast wie das schlafende Mädchen aus dem Märchen mit den Dornenbüschen. Minutenlang betrachtete er sie leise. Vielleicht spiegelten sich die Sterne auch in ihren Augen, wenn sie sie öffnete. Es wäre verführerisch. So geheimnisvoll. So romantisch. Er beugte sich liebevoll über sie, atmete ihren Duft ein und blickte in ihr hübsches Gesicht, auf den weichen Kussmund und ihre zarte Gesichtshaut. Dann öffnete sie ihre Augen, räkelte sich und sah ihn an.

      »Ich kann nicht einschlafen, der Unfall geht mir nicht aus dem Kopf. Er hat mich einfach übersehen und knallte gegen mein Auto«, sagte sie, während sie sich müde durchs Haar fuhr.

      Es musste ein Schock für sie gewesen sein. Schließlich hatte sie ihm erzählt, wie sehr sie an ihrem alten Auto hing. Er sah ihr ihre Sorgen an und versuchte, sie zu beruhigen.

      »Das kriegen wir wieder hin, es ist doch nur die Ecke der vorderen Seite. Das ist doch kein Problem. Übrigens hat sich dieser Professor bereits gemeldet und einen Termin ausgemacht. Auf die Frage, ob er einen Leihwagen braucht, hat er gesagt, dass er noch zwei weitere Autos besitzt.«

      Erstaunt hob Silvie die Augenbrauen. »Ach wirklich? Vielleicht sind Autos sein Hobby.« Sie setzte sich auf. Wie automatisch überkreuzte sie ihre Beine zu einem bequemen Schneidersitz. Sie sah aus wie eine blonde Indianersquaw. Es fehlte nur noch das Stirnband mit einer Feder. Der Gedanke an diesen Anblick ließ ihn schmunzeln. Sie wäre sicher gut im Verwandeln und es würden ihr viele Rollen stehen. Er setzte sich ebenfalls aufrecht hin und ließ sein rechtes Bein leger über die Kante der großen Relaxcouch herunterhängen. Dann lehnte er sich zu ihr hin.

      »Oder er ist stinkreich«, entgegnete er.

      »Er war jedenfalls nett. Er hat sich gar nicht aufgeregt. Er war eher zurückhaltend. Sicher ist er ein umgänglicher Mensch, der dir auch in der Werkstatt keinen Ärger bereitet.«

      »Wir werden sehen«, sagte Joe und nahm ihre beiden Hände. Sie lächelte. Wie schön sie war, im diffusen Licht der Nacht. Der Kerzenschein zauberte leichte Lichtreflexe in ihr Haar. Er berührte es und drehte eine Strähne zwischen seinen Fingern. Er konnte sich nicht sattsehen an ihrem wundervollen, blonden Haar, das in der Nacht einen betörenden, goldenen Glanz hatte.

      »Sag mal«, fuhr er fort. »Wollen wir nicht unser Schlafzimmer schöner gestalten, wenn du bei mir einziehst? Du darfst deine Lieblingsfarbe wählen und ich streiche für dich die Wände.«

      Sie überlegte kurz. Dabei ließ sie seine Hände nicht los. Er liebte diese Art, Verbundenheit zu zeigen, sehr an ihr. Sie war wie eine verschmuste Katze, die nicht von seiner Seite wich. Plötzlich begannen ihre Augen, zu leuchten, als hätte sie eine zündende Idee.

      »Ach bitte, lass mich streichen. Ich mach es wirklich gerne. Ich habe doch Zeit genug.« Er erkannte Arbeitseifer in ihren Augen. Sie blinzelte ihm zu. Natürlich! Sie hatte keinen Job und damit mehr Zeit als er, warum sollte er sie nicht die Sache erledigen lassen? Wenn sie es doch unbedingt wollte, warum nicht?

      »Bitte, lass es mich doch machen, ich möchte es versuchen«, wiederholte sie bittend und schien bereits einen Plan zu haben. Es wäre eine sinnvolle Beschäftigung, sie das Schlafzimmer gestalten zu lassen. Es würde ihr zwar nicht aus der Arbeitslosigkeit helfen, aber sie könnte ihrem Tatendrang nachgehen, ihrer Kreativität und ihrer Energie freien Lauf lassen. Er sah sie an und lächelte. Sie lächelte erwartungsvoll zurück. Doch er sagte nicht sofort Ja, sondern wollte sie noch zappeln lassen. Diese wundervollen Augen, wie sie erwartend strahlten. Er genoss diesen herrlichen Moment und vertiefte sich in ihre funkelnden Augen. Eine gefühlte Minute lang ließ er den Blick nicht von ihr.

      »Was war eigentlich mit deiner Bewerbung?«, fragte er schließlich und lenkte damit bewusst auf ein anderes Thema.

      »Was schon. Eine Absage natürlich.« Sie senkte ihren Kopf. Das Feuer in ihren Augen erlosch für einen Moment. Sie blickte ihn an und seufzte, als wäre sie ein verstoßenes Hündchen, das niemand haben wollte. Sein Mitleid für ihre Situation war groß.

      »Ich verstehe nicht, warum das so schwer ist«, antwortete er und achtete darauf, dass er ihr keine Schuld vorwarf, sondern die Arbeitswelt im Allgemeinen dafür verantwortlich machte. »Es muss doch irgendwas Geeignetes für dich geben. Hm, wenn ich an unseren Abend auf der Treppe denke, würde mir schon was einfallen.«

      »So? Was meinst du denn?« Ihre Augen wurden groß und neugierig.

      »Du bewegst dich wie eine Tänzerin, so elegant und gleichzeitig verführerisch. Und du siehst so sexy aus! Du könntest doch in einer Bar an einer Tanzstange arbeiten. Männer würden doch dafür bezahlen, so etwas zu sehen.«

      »Ist das dein Ernst? In einer Bar? Also ich weiß nicht …«, überlegte sie. »Ob das richtig wäre? Ist es nicht einen Hauch zu nuttig? Und dann vor all den vielen fremden Menschen.«

      »Mag schon sein, dass es den Anschein hätte. Aber du stündest alleine auf der Bühne. Niemand dürfte dich anfassen. Und was am wichtigsten ist, es würde Geld einbringen und dein Talent fördern.« Er erkannte Skepsis in ihren Augen. Oder war es Abscheu? Sie sah in die andere Richtung, als überlegte sie, was sie tun sollte.

      Er ließ sie überlegen. Wie sie sich wohl entscheiden würde? Vielleicht dafür. Wahrscheinlich aber eher dagegen, obwohl ihm der Gedanke daran sehr gefiel, sie als Star des Abends in verführerischer Glitzerkleidung an einer Tanzstange zu sehen. Sie würde unerreichbar für alle dort oben auf die gierigen, pfeifenden und johlenden Männer herabsehen und nur er allein hätte das Recht, sie zu umarmen und an der Hand zu halten. Er würde es dulden, ja, sogar wünschen, dass die Kerle ihre Finger nach ihr ausstreckten. Was für eine tolle Idee! Es stimulierte seine Lust, sich der Fantasie hinzugeben, dass seine zukünftige Frau eine Verführungsgöttin wäre. Sie hatte die Figur dazu, die richtige Ausstrahlung und bestimmt auch die Begabung. Warum vermarktete sie ihre guten Eigenschaften nicht einfach? Verstand sie denn nicht, was er meinte? Vielleicht sollte er später noch einmal nachfragen, wenn sie sich Gedanken darüber gemacht hatte.

      »Das muss ich mir erst mal gründlich überlegen. Zum Glück hast du wenigstens Arbeit«, antwortete sie endlich.

      »Ich würde dich ja gerne einstellen, aber du bist nicht aus der Autobranche.«

      Sie sah ihn fragend an. »Wie könntest DU mich denn einstellen?«

      Er streichelte erneut ihre Hände. Was würde sie sagen, wenn er ihr gestand, dass er ihr beruflich überlegen war? Würde es sie kränken? Könnte sie überhaupt damit leben? Er musste es ihr jetzt gestehen, sonst könnte es irgendwann einmal wie eine große Lüge aussehen. Und er wollte nicht, dass ihre großartige Liebe eines Tages daran zerbrechen könnte.

      »Na ja, um mit der Wahrheit herauszurücken«, druckste er und suchte nach dem richtigen Anfang. Er fragte sich, wie er es formulieren sollte, entschied sich aber dafür, einfach draufloszureden. »Ich bin der Inhaber und Geschäftsführer.« Verlegen lächelnd und abwartend sah er sie an. Einen kurzen Augenblick lang herrschte Stille. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. War es vielleicht doch zu voreilig, wie er es gesagt hatte? Dann lächelte sie zurück. Was für ein erleichterndes Gefühl! Und ihre Antwort erst.

      »Nein, wirklich? Das gehört dir? Na dann habe ich ja das große Los gezogen! Wie ich mich freue. Dann brauche ich mir um die Kosten für die Farbe wohl keine Gedanken zu machen, oder?«

      Erleichtert nahm er sie in den Arm. Ihre Reaktion war so zusprechend. Keine Spur von Ablehnung. Sie war stets positiv mit ihren Feedbacks. Noch nie hatte sie etwas angezweifelt, was er ihr sagte und erzählte. Nie kam ein Widerspruch. Noch nicht einmal auf die Frage, ob sie Tänzerin in einer Bar werden wollte. Sie hatte zwar nicht Ja gesagt, aber

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