Urlaubsküsse - Liebesroman. Thomas Tippner

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Urlaubsküsse - Liebesroman - Thomas Tippner Urlaubsküsse

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hatte den ganzen Abend damit verbracht, Bianca anzubaggern. Eine Studentin aus Mainz, die ihm heute Mittag aufgefallen war, als er mit Tom und Conny zusammen im Meer gewesen war, um sich auszumalen, was aus ihnen werden würde.

      Einem Sonar gleich, das unaufhörlich den Meeresgrund nach Unebenheiten absuchte, so waren auch seine Blicke über die Mädchen am Strand geglitten. Mädchen, die allesamt hier waren, weil die Semester beendet waren oder sie ihre Reifeprüfung feiern wollten. Daher kamen sie ausgesprochen locker und zügellos daher. Ja, er hatte längst bemerkt, dass viele, die hier auf Mallorca weilten, an nichts anderem interessiert waren als an einem schnellen Abenteuer, einer lustigen Party und einem laxen Leben, so wie er es bevorzugte.

      Das hier war genau sein Ding!

      Und jetzt, da gerade „Tanze Samba mit mir“ aus den Boxen dröhnte, die Menschen grölten, tanzten und tranken, versuchte er ganz ungeniert, die Mainzerin davon zu überzeugen, wie gut es für sie sei, jetzt und hier mit ihm einen Sauren Apfel zu trinken und ihm danach einen Kuss zu geben.

      Sie sollte schließlich so schnell wie möglich begreifen, was für einen tollen Fang sie gemacht hatte.

      Um ganz genau zu sein, einen Fang, der ihr Leben von Grund auf verändern würde.

      Ein Fang, der so fett war, dass sie davon die ganze Nacht zehren konnte.

      Und so schrie er gegen die Musik an: „Hoch die Tassen und weg das Zeug!!“

      Die Blonde lachte, hob das zu ihr hingeschobene Glas und prostete ihm zu, um dann ohne groß darüber nachzudenken den sauren Alkohol in sich hineinzuschütten.

      Das tat sie, als hätte sie in ihrem Leben nie etwas anderes gemacht.

      Sie setzte das Glas mit demonstrativ lautem Ächzen ab, wischte sich elegant, ja, beinahe verführerisch mit dem Handrücken über die Lippen und beugte sich zu Oliver. Während ihm ein Hauch ihres lieblichen Parfüms um die Nase wehte, rief sie ihm ins Ohr: „Ich bin Chantal!“

      „Oliver!“

      „Seid ihr schon lange hier?“

      „Lange genug, um dich bemerkt zu haben“, sagte er schmierig lächelnd, ohne zu bemerken, wie plump seine Anmache war. Eine Anmache, die es ihm ermöglichen sollte, nur ein einziges Mal zwischen Chantals Beine zu gelangen, um mit ihr den besten Sex ihres Lebens zu haben.

      Allein die Tatsache, dass sie gerade so dicht vor ihm stand, ihr warmer Atem sein Ohr streifte und ihr nackter Arm den seinen sanft berührte, ließ ihn glauben, verrückt zu werden.

      Schon als er sie entdeckt hatte, hatte er an nichts anderes mehr denken können, als bei ihr zu sein.

      Ja, er hatte sie gesehen, hatte kurz aufgestöhnt und es mit einer für ihn völlig untypischen Angst zu tun bekommen, die sich dahingehend veränderte, dass er sich straffte. Ja, es war ihm, als würde er einem inneren Impuls folgen, der ihm riet, sich mit solch einem abartigen, seine Knie weich werdenden Gedanken gar nicht mehr zu befassen. Er wischte ihn einfach beiseite, indem er sich vorzustellen begann, wie sein Leben einmal verlaufen würde.

      Er sah viel.

      Unendlich viel!

      Frauen! Heiße Wagen! Unmengen von Geld! Eine steil verlaufende Karriere! Einfach alles, was er sich je erträumt hatte!

      Und so war die Angst zur Furcht und schließlich zu einem sich im Sonnenlicht auflösenden, diffusen Nebel geworden, aus dem ihm zugewispert wurde, es besser zu machen!

      Immer weiter gehen!

      So war es bei ihm immer gewesen.

      Spürte er Unsicherheit, musste er sich Hals über Kopf ins Abenteuer stürzen.

      Egal, ob beim Lernen fürs Abitur, beim Fußball, wenn er allein auf den Torwart zulief, oder bei starken, schönen Frauen, die ihn, ohne mit der Wimper zu zucken, wegstoßen konnten.

      Eben diese Angst, dass diese ihn ätzend finden oder ihm intellektuell überlegen sein konnten, hatte ihn dazu getrieben, aufs Ganze zu gehen.

      „Schieß den Ball da rüber“, hatte er zu Tom gesagt und auf die Gruppe Mädchen gedeutet, in deren Mitte sich Chantal aufhielt. Sie war gerade dabei, ihr Handtuch auf dem feinen, gelben Sand auszubreiten. Sie, in der weißen, knapp sitzenden Hose, die ihren apfelförmigen Hintern so einladend betonte, dass man sich zurückhalten musste, um ihr nicht auf den Po zu hauen.

      Und dann ihre Beine!

      Himmel!

      Was waren das für Beine!

      Lang, braun gebrannt, am Knöchel ein golden schimmerndes Kettchen, das Zartheit und Grazie ihrer Füße noch mehr betonte und Oliver meinen ließ, komplett den Verstand zu verlieren. Und so war er also aus dem Wasser gestampft, hin zu dem Ball, um ihn Tom zuzuwerfen.

      „Du machst die besten Abschläge“, stellte er fest und erinnerte Tom daran, weshalb sie in ihrem letzten gemeinsamen Spiel gewonnen hatten. „Durch dich konnte ich das Tor erzielen.“

      „Was hast du vor?“, wollte Tom wissen.

      „Er will, dass du den Ball zu den Mädchen da hinten schießt und er stolpert, um in ihre Mitte fallen zu können“, sagte Conny mit gelangweiltem, geringschätzigem Ton und warf Oliver einen vernichtenden Blick zu.

      „Bingo!“ Oliver grinste und tat so, als würde er auf Conny mit seinem Zeigefinger schießen.

      „Echt jetzt?“ Skeptisch sah Tom ihn an.

      „Tu mir den Gefallen, Alter. Ich bitte dich drum.“

      „Das ist echt peinlich!“

      „Die Mädels brauchen mich“, hielt er entgegen und setzte seinen Schmollmund auf.

      Eine Waffe, die ihm das Aussehen eines Eichhörnchens verlieh und die jeden dazu brachte, sämtliche Vorbehalte zu vergessen.

      Dass er dadurch reichlich albern aussah, hatte Tom ihm schon mehr als einmal gesagt – und dennoch das getan, worum Oliver ihn gebeten hatte. So wie auch jetzt, da er den Kopf schüttelte, lachte und den Ball aufhob, der in einem Wäschekorb gelegen hatte. Die Jungs hatten ihn sich von der Rezeption geliehen und nahmen ihn immer zum Strand mit, um allen Menschen auf der Promenade zu zeigen, dass sie es hier mit individuellen, echten und aus dem Leben gegriffenen Spinnern zu tun hatten.

      Kein anderer schleppte einen Wäschekorb mit sich herum.

      Nicht einmal die coolen Jungs aus Kiel, die mit ihrem Handballclub hier waren und morgens schon so laut und besoffen waren, dass man annahm, es handele sich bei ihnen um waschechte Barbaren aus einem einschlägigen Film.

      Selbst die Coolsten hatten KEINEN Wäschekorb!

      Die hatten Rucksäcke, Umhängetaschen oder einfach nur ihre Arme, um alles Mögliche hinunter zum Strand zu schleppen.

      So sah er dann, wie Tom den Ball, der wie funkelndes Gold im Sonnenlicht strahlte, aufhob, kurz hinüber zu den Mädchen schaute und dann zu einem seiner gefürchteten Abschläge ansetzte.

      Oliver sprintete los.

      Er

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