Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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Zusammenhänge nicht, nahm aber an, daß die beiden sich hier in St. Johann kennengelernt hatten. Offenbar war es sehr schnell mit ihnen gegangen. Bei ihr, Gloria, hatte es wesentlich länger gedauert, bis Bert anbiß.

      Sie stellte sich an die Ecke eines Hauses und wartete ab. Bald darauf hörte sie Berts Schritte. Als sie seinen Schatten sah, der von der Straßenlaterne auf das Pflaster geworfen wurde, stellte sie sich ihm in den Weg.

      »Du?«

      Bert war von ihrem Anblick völlig überrascht. Mit allem hätte er gerechnet, aber nicht, daß ihm hier Gloria von Haiden über den Weg laufen würde.

      »Was machst du denn hier?« fragte er, nachdem er sich von der Überraschung erholt hatte.

      Gloria machte ein leidendes Gesicht. Da die Straße nur spärlich bleuchtet wurde, konnte Bert nicht erkennen, ob es gespielt war, oder ob sie wirklich litt.

      »Ich… ich brauche deine Hilfe, Bert«, flüsterte sie beinahe. »Bitte, du mußt mir helfen!«

      Dabei klammerte sie sich an seinen Arm.

      Mit einer unwirschen Bewegung schüttelte der Anwalt sie ab.

      »Du hast vielleicht Nerven«, sagte er. »Nach allem, was du mir angetan hast, kommst du hierher und bittest mich um Hilfe? Woher weißt du überhaupt, daß ich hier bin?«

      »Hans… er hat mir…«

      »Natürlich, ich hätt’s mir denken können«, unterbrach er sie.

      Hans Willert – war er also auch ihren Reizen erlegen. Nicht nur, daß er ihre Verteidigung übernommen hatte, auch den Freund und Kollegen verriet er.

      »Du hast doch einen guten Anwalt«, sagte er sarkastisch. »Was willst du da von mir?«

      »Bert, bitte, du weißt es doch am besten. Ohne deine richtige Aussage komme ich ins Gefängnis. Bert, das halte ich nicht aus! Es war jetzt schon so schlimm.«

      Mit einer theatralischen Bewegung schlug sie die Hände vors Gesicht. Bert Fortmann, der jetzt ahnte, was sie von ihm wollte, schaute mit versteinerter Miene zu.

      »Falsch, Gloria, mit meiner richtigen Aussage kommst du ins Gefängnis. Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, daß ich von dem, was ich vor der Staatsanwaltschaft ausgesagt habe, auch nur einen Millimeter abweiche. Was bist du bloß für ein Mensch? Du hast mich belogen und hintergangen, hast mit meinem guten Namen schmutzige Geschäfte gemacht, und erwartest jetzt von mir, daß ich dich vor der gerechten Strafe bewahre? Du forderst, daß ich für dich lüge, vielleicht sogar einen Meineid schwöre und es riskiere, meine Zulassung als Anwalt zu verlieren?«

      Er lachte auf.

      »Gloria, du mußt den Verstand verloren haben!«

      Sie hatte die Hände längst wieder herunter genommen. Wütend sah sie ihn an, Haß sprühte aus ihren Augen.

      »Du willst mir also nicht helfen? Gut, Bert Fortmann, dann geh’ zum Teufel! Aber du wirst mich noch kennenlernen. Du wirst den Tag bereuen, an dem du mich getroffen hast!«

      Den letzten Satz hatte sie herausgeschrien.

      Bert sah sie verächtlich an.

      »Du glaubst gar nicht, wie oft ich diesen Tag schon bereut habe«, sagte er leise und ließ sie stehen.

      *

      »Ah, da schau’ her!«

      Max Trenker schmunzelte, als er das Papier aus dem Faxgerät riß. Er hatte eine KFZ-Halter-Abfrage gemacht, und schon nach wenigen Minuten das Ergebnis bekommen.

      Ein Willi Moosbacher war nicht als Halter eines Kraftfahrzeuges gemeldet – aber ein Hubert Moosbacher, und dem Geburtsdatum nach, konnte es sich eigentlich nur um einen Sohn vom Willi handeln, hatte einen Geländewagen angemeldet.

      Na, da werd’ ich dem Moosbacher-Willi wohl noch mal einen Besuch abstatten müssen, dachte der Hauptwachtmeister und heftete das Blatt Papier an eine Akte, die er inzwischen über den Sachverhalt »Wilddieberei« angelegt hatte.

      »Ich wett’ ein Monatsgehalt, daß der Willi da d’rin steckt«, meinte er beim Mittagessen.

      »Behalt’ dein Geld ruhig«, erwiderte Sebastian Trenker. »Aber wahrscheinlich hast du recht.

      Gibt’s was Neues vom Anreuther?«

      »Der Doktor sagt, daß der Förster morgen wieder aufsteh’n darf. Aber, so wie ich den Xaver kenne, tut er’s heut’ schon. Ich fahr’ am Nachmittag zu ihm raus.«

      »Dann bestell’ ihm schöne Grüße, und wenn er wieder auf Streife geht, soll er vorher Bescheid sagen.«

      »Mach’ ich«, nickte Max Trenker und schaufelte eine zweite Portion Buchteln mit Vanillesoße auf seinen Teller.

      Nach dem Essen machte Sebastian sich auf den Weg zu seinem wöchentlichen Besuch im Waldecker Altenheim. Max hingegen, setzte sich in seinen Dienstwagen und fuhr zum Ainringer Forst hinaus. So wie er es vermutet hatte, war Xaver Anreuther natürlich längst wieder auf den Beinen. Zwar humpelte er noch ein wenig, aber die Schmerzen waren so gut wie gar nicht mehr da. Behauptete er zumindest. Toni Wiesinger, der Dorfarzt, hatte gute Arbeit geleistet.

      »Was hast’ denn beim Moosbacher ’rausbekommen?« wollte der Förster begierig wissen.

      Sie hatten sich an den Tisch gesetzt, der draußen vor dem Haus stand.

      »Er hat natürlich bestritten, etwas mit den Drahtschlingen zu tun zu haben«, erzählte der Gendarm. »Aber, etwas anderes hätt’ ich auch gar net erwartet.«

      Er berichtete von dem Geländewagen, der Hubert Moosbacher gehörte.

      »Ich werd’ ihn mir bei Gelegenheit ansehen.«

      »Glaubst’, die werden dir den Wagen freiwillig zeigen?« zweifelte Xaver.

      Max wiegte seinen Kopf hin und her.

      »Ich hab’ da schon eine Idee«, meinte er. »Wenn ich’s geschickt anstelle, dann könnt’s klappen.«

      Er sah den Förster an.

      »Und du, wann willst wieder auf Streife gehen? Der Sebastian möcht’ dich begleiten.«

      Xaver Anreuther verzog das Gesicht.

      »Ein, zwei Tag’ wird’s wohl noch dauern, bis ich wieder richtig laufen kann«, antwortete er. »Aber ich denk’ daß der Schuft sich so schnell net wieder hier sehen läßt. Wir haben ihm schon einen gehörigen Schrecken eingejagt.«

      »Der Meinung bin ich auch«, nickte der Gendarm und erhob sich. »So, ich muß wieder. Auf dem Revier wartet noch eine Menge Arbeit auf mich.«

      »Dank schön’, für deinen Besuch«, sagte der Förster. »Und richt’ deinem Bruder Grüße aus.«

      »Mach’ ich, pfüat di’ Xaver.«

      *

      Anstatt zurück nach St.

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