Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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steht.«

      Sie waren inzwischen wieder beim Forsthaus angekommen.

      »Naja, sie sieht es wohl ein wenig anders«, meinte Xaver. »Sie werden sie bestimmt einmal kennenlernen. Dann können S’ sich ihr eigenes Bild von ihr machen.«

      Es war vereinbart, daß Xaver noch so lange im Dienst blieb, bis Christian sich eingelebt hatte. Der alte Förster würde dem jungen alles zeigen – heute war es ja nur ein erster Rundgang – und ihn mit allem bekannt machen. Dazu gehörte auch die Vorstellung des neuen Revierförsters bei den Brüdern des wöchentlichen Stammtisches im Hotel »Zum Goldenen Löwen« in St. Johann.

      »Morgen abend lernen S’ dann auch die ganzen wichtigen Leute kennen«, erklärte Xaver.

      Der Nachmittag verging mit der Erledigung der Verwaltungsarbeit – auch der Papierkram mußte sein, wie Xaver sich ausdrückte, außerdem machte Christian sich anhand verschiedener Karten mit dem Ainringer Wald vertraut. Erst kurz vor dem Abendessen kam er dazu, seine Koffer und Taschen in das Zimmer zu schleppen, das er fürs Erste bewohnen würde. Später hatte er ja die ganze Dienstwohnung für sich.

      Bis spät in die Nacht unterhielten sich die beiden Förster über dieses und jenes, die Arbeit im Wald, Naturschutz und Umwelt, und als Christian schließlich müde, aber glücklich in seinem Bett lag, da wurde ihm wieder einmal bewußt, was er sich immer dann ins Gedächtnis rief, wenn er abgespannt oder gar erschöpft war, daß er den schönsten Beruf der Welt hatte.

      *

      »Ah, da schau her«, sagte Max Trenker zu sich selbst und pfiff leise durch die Zähne.

      Er saß hinter dem Schreibtisch in seinem Büro und hielt ein Fax in der Hand, das eben gekommen war. Absender war die Dienststelle in der Kreisstadt, und der Inhalt glich einer kleinen Sensation.

      Der Polizeibeamte von St. Johann warf einen Blick auf die Uhr an der Wand gegenüber. Kurz vor Dienstschluß. Er erhob sich und faltete das Fax zusammen. Dann steckte er es in die Brusttasche seines Hemdes, nahm Jacke und Dienstmütze vom Haken und machte sich auf den Weg.

      Draußen schickte er einen bedauernden Blick in Richtung des Pfarrhauses, das in Sichtweite zu seinem Büro lag. Heute abend würde er leider auf den Genuß verzichten, den das Abendessen der Haushälterin seines Bruders bot. Max hatte noch einen dringenden, dienstlichen Termin, der sich nicht hinausschieben ließ.

      Dadurch würde er auch zu spät zum Stammtisch kommen, das ließ sich zwar verschmerzen, nicht aber der Verzicht auf die herzhaften Bratkartoffeln, die Sophie Tappert heute abend servierte. Bestimmt hatte sie dazu ihre pikante Sülze vorbereitet. Immer wenn Stammtischabend war, gab es im Pfarrhaus Deftiges. Offenbar war die Perle seines Bruders der Meinung, daß solch eine Unterlage gut für den Bierkonsum sei…

      Mochte es bei Max vielleicht stimmen, so gewiß nicht für Sebastien Trenker, der einen Schoppen Roten dem Bier allemal vorzog. Trotzdem ließ sich Sophie Tappert nicht davon abbringen.

      Max seufzte, als er in sein Dienstfahrzeug stieg. Er mußte zu einer Zeugenvernehmung nach Engelsbach hinüber, und wie gerne wäre er stattdessen Gast im Hause seines Bruders!

      Der Beamte hatte gerade den ersten Gang eingelegt, als er Sebastian vorfahren sah. Er hielt neben dem Wagen an und winkte dem Geistlichen zu.

      »Kommst’ net zum Essen?« fragte Sebastian Trenker.

      Max machte ein saures Gesicht.

      »Pfüat dich», sagte er. »Ich muß hinüber nach Engelsbach. Da wird’s nix heut’ abend. Zum Stammtisch werd’ ich auch erst später kommen können.«

      »Ist schon recht«, nickte der Pfarrer ihm zu.

      Max hob die Hand zum Gruß und gab Gas. Unterwegs fiel ihm ein, daß er dem Bruder gar nichts von dem Fax erzählt hatte, das er in der Brusttasche mit sich herumtrug.

      Naja, er würd’s dann halt am Abend, im Löwen, erzählen. Die anderen werden bestimmt genauso erstaunt sein, wenn sie die Neuigkeit hörten, wie er selbst.

      *

      Christian Ruland ging den schmalen Waldweg entlang, der nach Xavers Worten direkt zu der Hütte führen mußte, in der Kathrin Breithammer lebte. Der junge Förster war neugierig, was das wohl für eine Frau war, die sich hier im Wald verkroch.

      Nero lief schnüffelnd zwischen den Büschen voraus.

      Allmählich wurde der Weg breiter und führte schließlich auf eine Lichtung, an dessen Rand er die Hütte sehen konnte. Daneben waren zwei Felder angelegt. Nicht groß, gerade so eben, daß man sie alleine beackern konnte. Auf der anderen Seite schien ein Gartenstück zu sein. Alles in allem machte das Anwesen einen gepflegten Eindruck.

      Doch von Kathrin Breithammer war nichts zu sehen.

      Christian überlegte, ob er noch näher herangehen durfte. Immerhin befand er sich dann auf privatem Grund.

      »Hallo, ist jemand zu Hause«, rief er, bevor er es wagte, bis zur Tür vorzugehen.

      Es dauerte eine Weile, bis die Tür einen Spalt breit geöffnet wurde. Das Gesicht einer jungen Frau wurde sichtbar.

      »Wer sind S’, und was wollen S’?« fragte sie mit mißtrauischer Stimme.

      »Grüß’ Gott, mein Name ist Christian Ruland«, stellte er sich vor. »Ich bin der neue Revierförster.«

      »Und? Was wollen S’ hier?« kam es zurück. »Das ist ein Privatgrundstück. Hier haben S’ nix verloren!«

      Christian machte eine verlegene Handbewegung.

      »Ich wollt’ halt nur Grüß Gott sagen, und mich Ihnen vorstellen.«

      Kathrin öffnete die Tür ganz und trat heraus. Dem jungen Förster stockte unwillkürlich der Atem. Alles hatte er erwartet – nur nicht solch eine Schönheit.

      »So, vorstellen wollten S’ sich«, sagte die junge Frau in dem gemusterten Kleid. »Das haben S’ ja getan. Jetzt können S’ wieder gehen.«

      Er setzte ein charmantes Lächeln auf.

      »Warum sind S’ so unfreundlich, Fräulein Breithammer?« fragte er. »Ich hab’ Ihnen doch nix getan. Ich wollt’ nur höflich sein.«

      Sie warf ihm einen geringschätzigen Blick zu.

      »Dieser Rock da, den Sie tragen, Herr Förster, der ist Grund genug, unhöflich zu sein«, antwortete sie scharf. »So einer wie Sie, der hat meinen Vater ins Gefängnis gebracht. Sollte ich Sie und Ihresgleichen dafür lieben? Also, verschwinden S’ und lassen S’ mir meine Ruhe.«

      Damit drehte sie sich um und ging in die Hütte zurück.

      Christian blieb einen Moment unschlüssig stehen, dann pfiff er nach seinem Hund und ging davon.

      Drinnen stand Kathrin am Fenster und schaute ihm hinterher. Aus dem Schatten des hinteren Teils löse sich eine Gestalt und trat zu ihr. Der Mann legte seinen Arm um die junge Frau. Er war groß, kräftig und hatte breite Schultern.

      »Ist er weg?« fragte er.

      Die junge Frau nickte

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