Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman. Toni Waidacher

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman - Toni Waidacher страница 212

Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

Скачать книгу

das kam nicht mehr vom schnellen Lauf. Angst war es, die ihn beschlich. Angst, sich in dem Madel getäuscht zu haben. Was würde sie wohl sagen, wenn er sie jetzt wiedertraf?

      Als er jedoch zur der Stelle kam, an der er Kathrin zurückgelassen hatte, war sie nicht mehr da. Sollte er ihr zur Hütte folgen und sie sofort zur Rede stellen?

      Nach langem Überlegen kam er zu dem Schluß, daß es keinen Sinn hatte. Vermutungen waren keine Beweise, und die fehlten ihm schlußendlich. Aber er würde aufpassen. Wenn es verräterische Zeichen gab, dann würde er sie sehen!

      Langsam schlug er den Weg zum Forsthaus ein. Er war gespannt, was die kommende Nacht bringen würde. Wenn dieser Lump keine Angst hatte am Tage zu wildern, dann wird er schon gar nicht in der Nacht davor zurückschrecken. Christian hoffte inständig, daß er es sein möge, der den Wilderer in die Finger bekam. Der alte Xaver Anreuther hätte gegen den Mann wahrscheinlich gar keine Chance, wenn er ihm nicht mit dem Gewehr im Anschlag gegenüber stand.

      *

      Als er im Forsthaus ankam, war Max Trenker noch da. Betrübt berichtete Christian von seiner Beinahe-Begegnung mit dem Verbrecher. Max und Xaver hörten ihm zähneknirschend zu.

      »Als ich dann an den Weg beim Höllenbruch ankam, fuhr der Kerl gerade weg«, schloß der junge Förster seinen Bericht.

      »Himmel«, stieß der Polizeibeamte aus. »Der Lump muß doch zu fassen sein.«

      »Aber wie?« meinte Xaver Anreuther.

      »Besitzt der alte Breithammer eigentlich ein Auto?« fragte Christian.

      Die beiden anderen schauten sich fragend an. Der alte Förster zuckte mit der Schulter.

      »Keine Ahnung«, antwortete er.

      »Ich kann mich net erinnern, ihn jemals in einem gesehen zu haben«, sagte Max Trenker. »Aber ich kann mich ja mal erkundigen. Was für ein Fahrzeug war es denn, in dem der Wilderer gesessen hat?«

      »Ich hab’ net viel erkennen können«, erwiderte Christian. »Es war ja in eine riesige Staubwolke gehüllt. Ich weiß nur, daß es ein Kombi gewesen ist, blau oder schwarz. Aber das Fabrikat? Keine Ahnung.«

      »Naja, zumindest wissen wir, daß der Mann einen dunklen Kombi fährt«, meinte Max. »Immerhin besser als gar nichts. Heut’ abend fahr ich nach Engelsbach und Waldeck hinüber und frag’ dort in den Hotels und Gaststätten nach den Fleischlieferanten. Irgendwie müssen wir diesem Haderlump doch beikommen! Aber jetzt muß ich los. Ich komm’ eh’ schon zu spät zu meiner Verabredung.«

      Der Beamte verabschiedete sich von den beiden Förstern und fuhr nach St. Johann zurück. Er war gespannt, den Bewährungshelfer kennenzulernen, der Joseph Breithammer betreuen sollte. Dieser Herr Burger mußte schon ein harter Bursche sein, wenn er sich bei dem Alten durchsetzen wollte…

      Als er vor dem Revier ankam, war von Herrn Burger weit und breit noch nichts zu sehen. Nur eine junge Frau ging vor dem Haus auf und ab, unter dem Arm eine Aktenmappe. Max stieg aus und schloß den Wagen ab. Dann tippte er an den Schirm der Dienstmütze und nickte der Frau zu.

      »Grüß’ Gott, wollen S’ vielleicht zu mir?«

      »Wenn Sie Herr Trenker sind, dann ja«, antwortete sie und schaute dabei auf die Uhr. »Wir hatten um siebzehn Uhr einen Termin. Jetzt ist es zehn Minuten nach.«

      Der Polizist sah sie erstaunt an.

      »Also, entschuldigen S’, aber von einem Termin mit Ihnen weiß ich nichts«, sagte er.

      Jetzt schaute die Frau ungläubig. Sie öffnete die Aktenmappe und entnahm ihr ein Schreiben.

      »Dieses Schreiben müßten Sie eigentlich vom Amtsgericht bekommen haben«, erklärte sie. »Darin wird mein Kommen angekündigt. Da, sehen Sie selbst. H. Burger, siebzehn Uhr.«

      Max starrte sie entgeistert an.

      »Sie sind der Herr Burger… äh, nein, natürlich net, ich mein’ – also, entschuldigen S’ noch mal. Mir ist da ein ganz dummer Fehler unterlaufen. Ich hab’ doch tatsächlich das H. für ›Herr‹ gelesen. Ich mein’, ich hab’ geglaubt, der Bewährungshelfer wäre ein Mann…«

      Ein spöttisches Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Offenbar war diese Situation nichts Neues für sie.

      »Sie sind net der erste, der diesem Irrtum unterliegt«, sagte sie auch gleich darauf und hielt ihm die Hand hin. »Helga Burger.«

      Max schüttelte die Hand, gleichzeitig stellte er fest, daß die junge Frau ausnehmend sympathisch war. Wenn ich ein Verbrecher wär’, die tät’ ich mir auch als Bewährungshelferin wünschen, dachte er, während er die Tür zur Revierstube aufschloß und sie zuerst eintreten ließ.

      Als er die Tür schließen wollte, sah er Sebastian von der Kirche herüberkommen.

      »Ich hoff’, ich bin noch net zu spät«, rief er schon von weitem. »Ist der Herr Burger schon da?«

      »Nein, nein«, grinste Max. »Aber etwas viel Besseres.«

      »So, was denn?« fragte sein Bruder erstaunt.

      Max lachte über das ganze Gesicht.

      »Der Herr Buger ist eine Frau Burger«, erklärte er. »Und zwar eine äußerst gut aussehende!«

      »Oh, Max, wann wirst du endlich gescheit?« seufzte Sebastian und trat ein.

      *

      Helga Burger schaute den weiteren Besucher neugierig an.

      »Darf ich Ihnen meinen Bruder vorstellen«, sagte Max. »Er ist der Seelsorger von St. Johann – Pfarrer Trenker. Das, Sebastian, ist Frau Burger, die Bewährungshelferin vom alten Breithammer.«

      »Grüß’ Gott, Frau Burger.«

      Sebastian reichte ihr die Hand.

      »Wenn Sie erlauben, würd’ ich gern’ an diesem Gespräch teilnehmen.«

      »Aber bitte. Ich hab’ nichts dagegen«, erwiderte die junge Frau, wobei sie den Geistlichen verstohlen musterte.

      Innerlich schüttelte sie den Kopf. Das war der Pfarrer von St. Johann? Wenn sein Bruder ihn nicht vorgestellt hätte – Helga Burger würde es nicht geglaubt haben. Einen Geistlichen hatte sie sich immer anders vorgestellt, nicht so… ja, so sportlich und agil. Wenn sie an einen Pfarrer dachte, dann hatte sie das Bild eines Mannes vor Augen, der eine Soutane trug und Gottesfürchtigkeit verbreitete. Aber dieser Sebastian Trenker war da ein ganz anderer Schlag.

      »Tja, Frau Burger«, unterbrach Max Trenker ihren Gedankengang, »Ihr Besuch hat ja einen bestimmten Grund. Kennen Sie den Herrn Breithammer schon?«

      Helga schüttelte den Kopf. Sie öffnete die Aktenmappe.

      »Persönlich nicht«, antwortete sie. »Ich weiß nur, was über ihn in den Akten steht. Und damit möchte ich gleich auf sein Problem zu sprechen kommen, das ich sehe. Herr Breithammer ist ja wiederholt wegen Wilderei verurteilt worden. Die Bewährungsauflagen sehen nun vor, daß der Mann einer geregelten Arbeit nachgehen muß, wenn er nicht wieder eingesperrt werden will.

      Meine

Скачать книгу