Die Volxbibel - Altes und Neues Testament. Martin Dreyer
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Abram, Sarai und die Angestellte Hagar
16 1Mo 1 Die Frau von Abram, Sarai, hatte ein riesen Problem: Sie konnte keine Kinder kriegen. Allerdings hatte sie eine ägyptische Hausangestellte, die das wohl konnte. Diese Frau hieß Hagar. 2 Schließlich hatte Sarai eine Idee. Sie ging zu ihrem Mann und meinte zu ihm: „Du, Abram? Pass mal auf: Ich hab das Gefühl, Gott hat meine Gebärmutter zugemacht, ich kann wohl keine Kinder mehr kriegen. Aber ich hab da ne Idee: Wir nehmen uns so ne Art Leihmutter. Schlaf doch einfach mal mit Hagar! Vielleicht wird sie ja von dir schwanger, und dann adoptieren wir das Baby! Ich möchte das gerne!“ Abram war mit der Idee einverstanden. 3 Also heiratete Abram auch noch die Hagar (es war damals möglich, mehrere Ehefrauen zu haben), mit dem Einverständnis von seiner ersten Frau Sarai. Er lebte da schon über 10 Jahre in Kanaan. 4 Abram schlief dann auch mit Hagar, und sie wurde tatsächlich schwanger. Als Hagar klar war, dass sie ein Kind von Abram bekommen würde, kam sie Sarai gegenüber echt schräg drauf. Sie benahm sich jetzt so, als wäre sie etwas Besseres als Sarai, und wurde ziemlich arrogant. 5 Sarai ging zum Abram und beschwerte sich bei ihm. „Das ist gemein! Ich hab es erlaubt, dass du mit einer meiner Angestellten Sex hast, damit wir ein Kind kriegen, und jetzt, wo sie schwanger ist, behandelt sie mich wie den letzten Dreck. Das ist alles deine Schuld! Gott soll zwischen uns beiden entscheiden!“ 6 Abram blieb geschmeidig. „Von mir aus, mach mit ihr, was du willst. Ich hab sie schließlich für dich angestellt!“ Sarai gab ihr ab da nur noch die ganzen Ätzarbeiten und ließ sie wie blöd schuften. Kurz darauf kündigte Hagar ihren Job und verließ die beiden. 7 Auf dem Weg nach Schur machte sie eine Pause in einer Bar, um was zu trinken. Plötzlich saß da ein Briefträger Gottes neben ihr, der Chef-Engel persönlich. 8 Dieser Engel quatschte sie von der Seite an. „Tach, Hagar! Was geht? Was machst du hier eigentlich gerade?“ – „Äh, also ich bin gerade von meinem Job weggelaufen. Meine Chefin Sarai war nur ätzend zu mir!“ 9 Jetzt kam der Ober-Engel mit seiner Nachricht rüber. „Geh wieder zurück zu ihr, Hagar! Auch wenn das für dich voll die Demütigung ist! Tu ab sofort genau das, was sie dir sagt! 10 Gott hat folgende Ansage für dich: Ich will dir so irre viele Kinder schenken, dass sie keiner mehr zählen kann! 11 Pass auf, du bist ja gerade schwanger! Du wirst einen Jungen bekommen. Der sollte dann den Namen Ismael kriegen (das bedeutet so viel wie ‚Gott hat mein Gebet gehört‘). Gott hat nämlich genau das getan, worum du ihn gebeten hast. 12 Dieser Junge wird echt krass drauf sein. Er wird viele Feinde haben, jeder will mal gegen ihn kämpfen. Er wird ohne seine Brüder aufwachsen, und er wird sie alle irgendwann mal sehr provozieren.“ 13 Hagar war echt baff, dass Gott selbst mit ihr redete. Sie sprach ihn direkt an: „Genial! Du bist Gott, und trotzdem nimmst du mich ernst!“ 14 Sie gab dann dieser Bar einen neuen Namen. Man nannte sie ab dann nur noch „Gott gibt es wirklich und er nimmt mich ernst“. Diese Bar liegt übrigens zwischen Kadesch und Bered. 15 Hagar ging also zurück zu Abram und bekam einen Sohn. Der Junge kriegte den Namen Ismael. 16 Als Ismael geboren wurde, war Abram schon 86 Jahre alt.
Ein neues Ritual: Menschen haben mit Gott einen Vertrag
17 1Mo 1 Als Abram 99 Jahre alt war, hatte er ein heftiges Erlebnis. Gott kam bei ihm höchstpersönlich vorbei und machte eine klare Ansage: „Ich bin der Gott, dem absolut nichts unmöglich ist! Lebe so radikal, wie es angesagt ist für jemanden, der in meiner Nähe wohnt. 2 Ich will mit dir Verträge machen, einen Spezialvertrag nur zwischen mir und dir. Und ich will dafür sorgen, dass du und deine Familie ohne Ende Kinder bekommen, ihr sollt euch sehr stark vermehren.“ 3 Abram war voll geschockt, er warf sich vor Gott erst mal platt auf den Boden. Gott redete aber weiter mit ihm: 4 „Hör zu: Du hast mein Wort! Ich hab einen Vertrag mit dir! Aus der Familie, die du gegründet hast, werden viele andere Völker entstehen. Und du wirst der Vater von diesen Völkern sein. 5 Darum gebe ich dir jetzt auch einen neuen Namen. Der Name Abram passt ab sofort nicht mehr zu dir. Dein neuer Name ist jetzt Abraham, weil das bedeutet „Ein Vater von sehr vielen Leuten“. 6 Ich sag’s dir noch mal: Du wirst sehr, sehr viele Kinder bekommen! Aus deiner Familie wird eine ganze Nation entstehen. Und einige von ihnen werden Regierungschefs sein, Könige, Bundeskanzler und Präsidenten. 7 Was ich dir jetzt versprochen hab, gilt nicht nur für dich, sondern auch für deine Kinder und die Kinder deiner Kinder. Das wird sich nie ändern, garantiert! Wir haben jetzt Verträge, die für immer gelten. Ich bin für immer dein Gott! 8 Das ganze Land Kanaan, wo du jetzt wie ein Ausländer lebst, das werde ich dir geben, es soll dir gehören, für immer. Und ich bleibe für immer dein Gott!“ 9 Dann meinte Gott noch zu ihm: „Zu Verträgen gehören immer zwei Parteien die etwas geben, und ich möchte von euch Folgendes: 10 Ihr sollt die Verträge so unterschreiben, indem ihr etwas an euch tut. Und das sollen alle Männer machen, ihr und auch alle Männer nach euch: Ihr sollte euch ab jetzt „beschneiden“. 11 Mit „beschneiden“ meine ich, dass sich die Männer ihre Vorhaut vom Penis abschneiden lassen sollen. Damit unterschreibt ihr eure Seite des Vertrages. 12 Acht Tage nach der Geburt soll das gemacht werden. Das gilt für alle Leute, die bei euch geboren werden, inklusive der Leute, die für euch arbeiten und bei euch angestellt sind. 13 Und das gilt auf jeden Fall für alle, die Teil deiner Familie sind! Und es gilt, wie gesagt, für die Leute, die für euch arbeiten. Diese Verträge sollen auf ewig gelten. 14 Und wenn ein Junge bei euch seine Vorhaut nicht abgeschnitten bekommt, dann gehört er nicht dazu. Er soll aus der Gemeinschaft rausfliegen, weil er dann unsere Verträge gebrochen hat.“ 15 Gott hatte dann noch ne andere Ansage für Abraham. „Ich will auch noch, dass deine Sarai einen neuen Namen von dir bekommt. Sie soll nicht mehr ‚Sarai‘ heißen, sondern ab jetzt ‚Sara‘ – das heißt so viel wie ‚Prinzessin‘. 16 Ich will sie nämlich fett beschenken, ich werde dafür sorgen, dass sie auch noch einen eigenen Sohn von dir bekommt. Aus ihren Kindern wird mal eine ganze Nation werden, sogar Präsidenten und Könige werden aus ihrer Familie abstammen.“ 17 Abraham schaute mit rotem Kopf weg, aber bepisste sich dabei fast vor Lachen. „Haha, na sicher, ich werde Sara mit meinen gerade mal eben 100 Jahren noch schwanger machen, und sie wird mit ihren schlappen neunzig noch ein gesundes Kind kriegen, haha“, dachte er vor sich hin. 18 Er sagte dann zu Gott: „Passt schon, wenn du nur auf meinen Sohn Ismael aufpasst! Dein Versprechen kann ja auch für ihn gelten, oder?“ 19 Gott antwortete: „Auf sicher, lieber Abraham, deine Frau Sara wird noch einen Sohn kriegen! Du sollst ihn dann Isaak nennen. Mit ihm werde ich Verträge machen, die für ihn und seine ganze Familie für immer gelten werden. 20 Und was deine Gebete für Ismael angeht, die habe ich auch alle erhört. Ich bin total für ihn und hab ne Menge mit ihm vor. Er wird auch eine große Familie haben und sehr, sehr viele Kinder bekommen. Er wird der Vater von einer großen Nation mit 12 Stämmen werden. 21 Aber mein neuer Vertrag, der gilt für den Isaak, den du mit Sara bekommen wirst! So um diese Zeit rum, in einem Jahr, wird sie das Baby kriegen.“ 22 Nachdem Gott alles gesagt hatte, was er sagen wollte, verschwand er wieder. 23 Abraham holte seinen Sohn Ismael und alle männlichen Angestellten, die bei ihm gearbeitet hatten. Dann zog er mit ihnen sofort dieses Ritual durch, indem er ihre Vorhaut abschnitt, genau so, wie Gott es gesagt hatte. 24 Er machte das auch bei sich selbst. Zu dem Zeitpunkt war Abraham schon 99 Jahre alt. 25 Sein Sohn Ismael war da gerade 13 Jahre, als sie seine Vorhaut abschnitten. 26 Beide, Abraham und Ismael, wurden am selben Tag beschnitten. 27 Genauso passierte es mit allen, die für Abraham arbeiteten, die in seinem Haus wohnten oder sonst was mit ihm zu tun hatten: Von allen Männern wurde die Vorhaut vom Penis entfernt.
Gott verspricht Abraham einen Sohn
18 1Mo 1 Abraham hatte seine Hütte an einem Ort, wo auch die damals berühmten „Eichen von Mamres“ standen. In der Mittagszeit, die Sonne knallte volle Granate vom Himmel, saß er gerade vor seinem Haus und döste ein bisschen. Plötzlich hatte er mal wieder ein Treffen mit Gott. 2 Und zwar stand da auf einmal, in kurzer Entfernung, so einen Typ vor ihm, der noch zwei weitere